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Potocki vorerst nicht für die HSG

Eigentlich sollte er eine tragende Rolle spielen, nun steht fest: HSG-Neuzugang Lennart Potocki wird vorerst nicht für die Gevelsberger spielen.

Die Sonne brennt vom Himmel, da ist der Weg in die Sporthalle schon einmal schwieriger. Nur gut also, dass Sascha Šimec seine Spieler vom Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede in der Saison-Vorbereitung auch gerne mal außerhalb der zu dieser Zeit doch recht stickigen Halle West begrüßt. Wer Šimec kennt, weiß wie intensiv diese Vorbereitung ablaufen wird, wie schwer gerade die erste Phase den Spielern fällt. Der Start in die vor allem körperlich fordernde Phase des Jahres ist geglückt, eine Hiobsbotschaft mussten die Gevelsberger aber auch schon schlucken.

Eine ganze Reihe an jungen Talenten konnten Šimec und Manager Stippel zur HSG locken. Die meisten zeigten sich in der Vorbereitung bereits schon voll im Saft und bereit, den etablierteren Spielern Feuer zu machen. „Genauso haben wir uns das auch gewünscht”, sieht sich der HSG-Trainer bestätigt in der Aufstellung des neuen Kaders.

Einer, auf den Šimec besonders große Stücke setzt, ist Lennart Potocki. Der sehr talentierte Linkshänder spielte in der Jugend bei der HSG Herdecke/Ende, wechselte vom Bleichstein dann zum Nachwuchs des mehrfachen deutschen Meisters TuSEM Essen. In der vergangenen Saison war Potocki dann für den Liga-Konkurrenten Teutonia Riemke am Ball. Ob er jemals für Gevelsberg auflaufen wird ist aktuell mehr als fraglich.

Untersuchung deckt Probleme auf

Der Grund ist eine Verletzung an der Schulter. Nach einer schwerwiegenden Fußverletzung zu Beginn des Jahres wollte sich Potocki bei einer Untersuchung vergewissern, dass der Fuß wieder voll belastbar ist. „Dann hat er den Arzt aber noch gebeten, sich die Schulter genauer anzusehen”, berichtet Šimec. Dieser schickte in direkt in die Röhre, wo sich herausstellte dass seine Schulter deutlich schlimmer beschädigt ist als von Potocki ursprünglich angenommen.

Und so muss nun erst noch entschieden werden, wie sich das erst 19 Jahre junge Talent weiter behandeln lässt. Mit seiner Fußverletzung fiel er für seinen Arbeitgeber bereits länger aus, eine weitere Pause kann und möchte Potocki seinem Arbeitgeber nicht zumuten. „Wenn er sich operieren lässt ist er erst einmal für längere Zeit raus”, weiß sein Trainer. Šimec tut es vor allem für den Menschen Potocki Leid, schließlich lernte er diesen mit einem sehr positiven Eindruck kennen. Rein sportlich ist der Ausfall für die HSG ebenfalls sehr schmerzhaft, denn der Linkshänder sollte ein wichtiges Bauteil im Gevelsberger Kader werden. Einen Ersatz zu finden für einen Spieler, der Fähigkeiten wie Potocki mitbringt, wird schwer bis unlösbar.

Denn Potocki kann ziemlich viel von dem, was die Gevelsberger gut gebrauchen könnten, was jedes Handballteam gut gebrauchen kann. „Er ist spielstark, kann Abwehr spielen und technisch hoch veranlagt”, sagt Šimec. Doch nicht nur die sportlichen Aspekte, die ein Ersatz für das Talent nur schwer auffindbar machen, sorgen für Sorgenfalten bei der HSG. Auch der Zeitpunkt unmittelbar vor Vorbereitungsbeginn ist mehr als unglüklich, schließlich haben alle Mannschaften ihre Kader bereits zusammengestellt und der Markt für neue Spieler ist dünn. Jetzt noch einen wie Potocki zu finden gilt fast als unmöglich.

Bulk hinterlässt starken Eindruck

Und so wird Šimec unter aller Voraussicht mit dem Kader, der ihm ohne Potocki noch zur Verfügung steht in die neue Saison gehen. Und der ist immer noch gut genug, um die gestiegenen Ambitionen im zweiten Jahr nach dem Abstieg aus der Oberliga gerecht werden zu können. Mit Josip Jukic, Nils Rüggeberg, Lennart Bulk und Sven Wulf stehen auch die anderen Neuzugänge voll im Saft, gerade Kreisläufer Bulk hat schon einen bleibenden Eindruck beim Gevelsberger Trainer hinterlassen. „Der Konkurrenzkampf hat begonnen“, freut sich Šimec über die neue Tiefe im Kader.

Bis zum 25. Juli wird nun durchtrainiert, auch auf die Gevelsberger Kirmes wird nur bedingt Rücksicht genommen. „Am Montag wird wieder trainiert“, sagt der HSG-Coach. Derzeit bittet er seine Spieler vier bis fünf Mal pro Woche zum Training. Für einige ist diese Intensivität neu. „Für Sven ist das noch Neuland, er hat noch nie so trainiert. Er hat aber auch noch keine Einheit verpasst“, freut sich Šimec über das Engagement seines neuen Torwarts Wulf. Auch er wird sich sicherlich auf die kurze Pause Ende Juli freuen.

Bericht: Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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