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Mit acht Feldspielern keine Chance

Die Luft war merklich raus beim Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede, der sich am letzten Spieltag seiner fünften Saison in Westfalens Beletage mit einer 41:29 (19:14)-Niederlage gegen die SG Hamm II in die Sommerpause verabschiedete.

Ohne einige Spieler, darunter auch Kevin Kliche und Tobias Fleischhauer, die der zweiten Mannschaft im Kampf um den Bezirksliga-Aufstieg aushalfen, reiste die Mannschaft von Trainer Jörg Müller ohnehin nicht mit den größten Erwartungen nach Hamm. Zwar bestand noch theoretisch die Chance die Spielzeit mit der besten Punktausbeute in der Oberliga abzuschließen, doch bereits nach wenigen Minuten zeigte sich, dass bei der Müller-Sieben die nötige Konzentration fehlte. Zudem agierten die Hammer mit einer offensiven Deckung, die den Gevelsbergern ohnehin nicht schmeckt und an diesem Tag für etliche technische Fehler sorgte. „Wir haben Fehler für drei oder vier Spiele gemacht“, fasst der HSG-Trainer die Partie prägnant zusammen.

Deutlicher Rückstand von Beginn an

Es fehlte einfach am notwendigen letzten Biss um Hamm in der eigenen Offensive konstant unter Druck zu setzen. „Ich war allerdings auch überrascht, mit welchem Einsatz Hamm trotz der Bedeutungslosigkeit des Spiels agierte“, findet Müller lobende Worte für die Einstellung des Gegners. Bereits nach acht Minuten hatte sich diese Einstellung auch schon deutlich im Ergebnis niedergeschlagen, Vincent Saalmann markierte mit seinem bis dato dritten Treffer das 8:2 für Hamm. In der Folge fand die HSG dann besser in das Spiel, der Rückstand war aber ob des fehlenden Drucks und der Konzentration mit der Hamm agierte nicht mehr aufzuholen. Immer wieder leisteten sich die Gevelsberger technische Unsauberkeiten, die Gastgeber bestraften diese im gesamten Spielverlauf konsequent per Gegenstoß: „Am Ende dürften es um die zwanzig Gegenstöße gewesen sein“, berichtet Müller, dem vor allen Dingen Torwart Bastian Olschinka ein wenig Leid tat. Gegen die vielen freien Würfe hatte der Schlussmann, der den ebenfalls fehlenden Christian Scholz über die volle Spielzeit vertrat, nicht viele Möglichkeiten zu glänzen. Beim Stand von 19:14 für die SG Hamm ging es in die Kabine – drei weitere Hammer Treffer in den ersten fünf Minuten nach der Pause sorgten dann für die Vorentscheidung. Eine Viertelstunde vor Ende der Partie war der Rückstand dann das erste Mal zweistellig. „Wir waren heute einfach personell zu dünn besetzt und der letzte Biss hat auch gefehlt“, kennt Müller die Gründe für die deutliche Schlappe beim Tabellennachbarn. Auch wenn es in seinem letzten Spiel für ihn als HSG-Trainer eine Pleite gab, schaut er auf zwei erfolgreiche Jahre in Gevelsberg zurück. Als Nachfolger von Hans-Peter Müller gelang es dem Wuppertaler die HSG weiter in der Oberliga zu etablieren, vor allem in der nun abgelaufenen Spielzeit gab es nur selten Grund zur Sorge beim Blick auf die Tabelle. „Die Niederlage macht uns die Saison nicht kaputt“, misst der scheidende Trainer der deutlichen Pleite nicht mehr viel Bedeutung zu. Ein wenig Stolz ist schon heraus zu hören, wenn Müller über das erreichte Saisonziel spricht: „Wir haben mehr oder weniger souverän die Klasse gehalten.“ In der Tat war es in diesem Jahr für Gevelsberger Verhältnisse ein sehr entspanntes Saisonfinale.

Text Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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