News

Nächste Überraschung bleibt aus

Die nächste Überraschung in der Handball-Oberliga ist ausgeblieben. Die abstiegsbedrohte HSG Gevelsberg-Silschede hatte in Menden keine Chance. Die gastgebende HSG Menden-Lendringsen behielt mit 32:26 (23:10) die Oberhand.

Dabei trotzen die Sauerländer weiter allen personellen Rückschlägen. Ohne Spielmacher und Torjäger Marcel Vogler – gegen Jöllenbeck gewonnen. Ohne Vogler und eine Halbzeit ohne Rechtsaußen Sebastian Loos – in Augustdorf gewonnen. Ohne Vogler, Loos und 20 Minuten ohne Thorben Lommel – gegen die HSG Gevelsberg-Silschede gewonnen. Allerdings musste Menden den dritten Sieg in Folge mit der Verletzung seines Kapitäns teuer bezahlen.

„Wenn das kein Foul war“, echauffierte sich der HSG-Linksaußen nach dem unglücklichen Einsteigen von Gevelsbergs Leo Stippel in der 40. Minute. Die Schiedsrichter pfiffen aber nichts – weder Siebenmeter noch Zeitstrafe. Hätten sie aber müssen. Lommel schied verletzt aus, erlitt einen dicken Bluterguss oberhalb des rechten Knies.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber ihren Gegner sicher im Griff. Besonders die erste Halbzeit beeindruckte. Starker Torwart (Rico Witt), engagierte Abwehrarbeit und präzise Abschlüsse im Angriff – die Gäste bekamen die ganze Wucht der HSG-Klasse zu spüren.

Als der erneut blendend aufgelegte Tom Schneider mit seinem dritten Rückraumtor zum 7:2 (8.) getroffen hatte, zog Gästecoach Hans-Peter Müller bereits die grüne Karte. Mit wenig Wirkung. Joshua Krechels Durchsetzungsvermögen, Alex Brauckmanns sehenswerter Dreher und Schneiders Entschlossenheit bescherten Menden nach elf Minuten ein 10:4 und Müller sagte nach der Partie in resignierendem Ton: „Ich musste mich heute gar nicht so viel aufregen, denn nach zehn Minuten war das Spiel schon entschieden. Menden hat es uns vorgemacht, wie man ein Spiel angehen muss. Das war Handball ohne Anfassen.“

Sein Gegenüber durfte sich stattdessen darüber freuen, dass neben Torwart Witt auch Joshua Krechel und Toni Mrcela „ein sehr gutes Spiel gemacht haben“. Krechel legte neben seinen vier Treffern auch Ansgar Heunemann die Bälle perfekt an den Kreis, Mrcela wuchte aus dem Rückraum die Bälle humorlos durch die löchrige Gästeabwehr.

In Durchgang zwei blieben die Mendener zunächst weiter Herr des Geschehens, auch wenn die Durchschlagskraft und Konzentration im Angriff nachließen. „Wir haben nach der Pause ein paar Fehler zu viel gemacht“, sagte Trainer Reiners.. Zudem zeigte Gevelsberg bereits in der ersten Halbzeit vorgenommener Torwarttausch (Pasch für Huhn) jetzt Wirkung.

Déjà-Vu beim Gastgeber-Trainer

Und natürlich auch das Aus für Thorben Lommel. Gevelsberg kam plötzlich auf 26:23 heran und HSG-Trainer Micky Reiners hatte ein Déjà-Vu: „Gefühlt waren wir immer weit vorne, aber der Blick auf die Anzeigetafel sagte etwas Anderes“, so der Coach.

Aber der sichere Fabian Lauber mit seinem dritten Treffer vom Sieben-Punkt, Krechel, Heunemann und Brauckmann rückten die Kräfteverhältnisse schnell wieder zurecht.

Franz Schoo