15 Sekunden blieben Björn Rauhaus für den umjubelten HSG-Siegtreffer
Das war Wahnsinn und Drama pur – ein wahrlich packendes Derby zwischen der HSG Gevelsberg-Silschede und VfL Eintracht Hagen II. Ein Spiel zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Sieg und Niederlage. Aber mit einem positiven Ausgang, jedenfalls aus Gevelsberger Sicht. Vor 600 Zuschauern holten sie mit dem 28.27 (13:13)-Sieg gegen den Nachbarn zwei Punkte, die die Hoffnung im Abstiegskampf am Leben erhalten.
Dank des Treffers von Björn Rauhaus wenige Sekunden vor dem Abpfiff setzte sich die HSG letztlich auch verdient gegen den VfL durch und setzte damit ein wichtiges Zeichen im Überlebenskampf in der Oberliga. Wie wichtig, das zeigte sich nach dem Abpfiff. Nach dem Last-Minute-Erfolg bildeten die Spieler eine Traube auf dem Spielfeld und freuten sich überschwänglich, das Publikum tobte. Es folgten die obligatorische Welle, ehe Keeper Patrick Huhn die „Humba“ anstimmte.
Alles in allem war es ein perfekter Abend in der Halle West, der den Gevelsbergern im Abstiegskampf wieder alle Möglichkeiten gibt. „Wir wollten die anderen Teams unter Druck setzen, das haben wir geschafft“, äußerte sich HSG-Coach Hans-Peter Müller.
Schlecht in die Partie gefunden
Dabei fand sein Team nur schlecht in die Partie. Gegen die offensive 5:1-Deckung der Hagener dauerte es neun Minuten, ehe Sebastian Breuker den ersten HSG-Treffer erzielte. Bis dahin waren die Gäste bereits vier Mal erfolgreich. In der Folge lief es besser bei der HSG. Beim 8:8 (19.) gelang erstmals der Ausgleich. Die Einwechselung von Yannick Brockhaus brachte neuen Schwung ins Gevelsberger Spiel, so ging es mit einem leistungsgerechten Remis in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang erwischten die Hagener den besseren Start. Die Mannschaft von Trainer Rainer Hantusch zog erneut auf 14:18 davon. Zu oft scheiterte die HSG an Keeper Björn Minzlaff, alleine vier Siebenmeter wurden sträflich liegengelassen. Doch auch Patrick Huhn auf Seiten der HSG zeigte in der wichtigen Phase Mitte der zweiten Halbzeit einige wichtige Paraden.
Die Hausherren glichen zum 20:20 aus, ehe sie erneut drei Tore in Serie kassierten. Die Mannschaft bewies jedoch eine klasse Moral. „Wir haben nie aufgesteckt, uns von den Rückständen nicht verunsichern lassen“, lobte Müller sein Team. Trotz der kaum vorhandenen Torgefahr aus dem rechten Rückraum kämpften sich die Gevelsberger wieder heran. Als Glücksgriff erwies sich dabei die Einwechslung von Marc Bradtke, der einige starke Szenen hatte.
Hagen vergibt letzten Angriff
Dem ehemaligen Hagener Rafael Dudczak gelang der Ausgleich zum 25:25 (56.), Kevin Kliche per Siebenmeter stellte eine Minute vor dem Ende auf 27:27. Die Hagener nahmen ihre Auszeit, vergaben aber ihren letzten Angriff. So blieben der HSG noch rund 15 Sekunden für den letzten Wurf. Björn Rauhaus war es schließlich, der sich ein Herz fasste und aus dem Rückraum zum viel umjubelten Siegtreffer einnetzte.
„Wir haben verdient gewonnen. Hätten wir nicht so viel Chancen liegen lassen, wäre es nicht so spannend geworden“, so Müller und weiter: „Mit dem Sieg haben wir noch mal ein Zeichen im Abstiegskampf gesetzt, daran müssen wir im nächsten Spiel anknüpfen.“
Daniel Weller