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HSG passt auf zwei Spieler nicht auf

Gestartet ins Jahr 2015 war die HSG Gevelsberg-Silschede mit einem nahezu sensationellen 20:19-Erfolg über Drittliga-Absteiger TSG A-H Bielefeld. Doch das 26:29 (12:13) bei der Ahlener SG war die nun schon fünfte Niederlage in Serie. Und die macht die Situation im Kampf um den Klassenverbleib im dritten Jahr in der Handball-Oberliga für das Tabellenschlusslicht nicht leichter.

Aber von Hektik ist überhaupt nichts zu spüren. „Ich höre immer, wir stünden mit dem Rücken zur Wand“, sagt Trainer Hans-Peter Müller. „Aber unsere Wand ist gläsern: Wir wissen, was hinter uns liegt.“ Und die Gevelsberger wissen auch, was für die Saison 2015/16 vor ihnen liegt: nämlich eine Mannschaft, die dann von Jörg Müller trainiert und wohl stärker sein wird als die jetzige.

Allerdings hätte auch das aktuelle Team der HSG Gevelsberg-Silschede, in dem der ehemalige Zweitliga-Spieler Fabian Zarnekow ein ebenso kurzes wie unauffälliges Debüt feierte, stark genug sein können, um den vierten Saisonsieg zu landen. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil wir, glaube ich, hier ein bisschen was haben liegen lassen“, sagte dann auch HaPe Müller. „Wir haben für unsere Verhältnisse ein sehr gutes, ein sehr ordentliches Spiel gemacht.“

Immer Probleme mit Gevelsberg

Aber? „Bei zwei Leuten haben wir nicht aufgepasst: bei Philipp Lemke, der ein super Spiel gemacht hat, und bei Kreisläufer Thorsten Szymanski“, erklärte der HSG-Coach. „Durch die beiden haben wir 16 oder 17 Tore kassiert, das haben wir nicht gut gelöst.“ 15 waren es, um genau zu sein. Philipp Lemke, dem Mann im rechten Rückraum der Ahlener SG, gelangen neun Treffer und Thorsten Szymanski sechs.

Zunächst war es ein Spiel wie so oft zwischen diesen beiden Kontrahenten: offen. „Wir haben mit Gevelsberg immer Probleme und kommen damit irgendwie nicht zurecht“, sagte ASG-Coach Sascha Bertow. „Ich habe keine Ahnung, woran es liegt.“ So war es lange, lange Zeit ein sehr enges Spiel. „Und ich werfe einfach mal als These in den Raum: Hätten wir unsere Überzahl-Situationen, unsere Siebenmeter und unsere Würfe von außen besser genutzt, wäre hier mehr drin gewesen“, sagte Hans-Peter Müller.

Dabei dachte er vor allem schon an die Schlussphase, in der seine Mannschaft durchaus noch einmal hätte zurückkommen können. Dank Thorsten Szymanski und Philipp Lemke war die Ahlener SG in Überzahl auf 24:20 und somit erstmals auf vier Tore weggezogen. Dann parierte der slowakische ASG-Schlussmann Pavol Niroda den Siebenmeter-Ball von Yannick Brockhaus, nachdem ihm dies in der ersten Hälfte auch schon gegen Marian Stratenschulte gelungen war. Und die HSG Gevelsberg-Silschede, bei der inzwischen Till Pasch für den glücklosen Patrick Huhn im Tor stand, beendete anschließend erneut eine Überzahl-Situation mit null Treffern.

Zwar verkürzte Björn Rauhaus noch auf 25:27 und Rafael Dudczak, als HaPe Müller Linkshänder Sebastian Breuker als siebten Feldspieler gebracht hatte, auf 26:28, aber nach der Auszeit von Sascha Bertow erlöste der überragende Philipp Lemke mit seinem neunten Treffer sich, seine Mannschaft und die Fans der ASG – 29:26 für den Favoriten. „Ahlen“, sagte HSG-Coach HaPe Müller, „hatte auf den entscheidenden Positionen die guten Schaltzentralen, und die haben das auch eiskalt ausgenutzt.“

Biene Hagel