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Zwei sieglose Mannschaften: Bommern und Gevelsberg

Bommern ohne Sieg, Gevelsberg ohne Sieg. In der Frauen-Verbandsliga treffen beide aufeinander – und haben einiges gut zu machen.

Schwer vorstellbar, dass in Zeiten wie diesen ein regulärer Ballsport betrieben werden kann. Die ersten Spieltage im Handball haben gezeigt, dass es geht. Allerdings: Bei den steigenden Inzidenzzahlen auch im Ennepe-Ruhr-Kreis, wird es immer schwieriger. Dass dann mitten in der Herbstpause ein kompletter Spieltag angesetzt ist, erstaunt umso mehr – außer den Beteiligten selbst. So geht die Frauen-Verbandsliga in den kompletten Spieltag am Wochenende. Laut Plan zumindest. Und in Witten treffen zwei bisher sieglose Mannschaften aufeinander: der TuS Bommern empfängt die HSG Gevelsberg-Silschede (Samstag. 17.30 Uhr, Sportzentrum Bommern).

Hygienekonzept umgesetzt

Witten hat bisher einmal gespielt und verloren, Gevelsberg wartet nach zwei Spielen auf den ersten Punktgewinn. Der Auftakt in Dortmund lief alles andere als planmäßig, im zweiten Spiel gegen Hohenlimburg zeigte sich die Mannschaft von Trainer Ulrich Müller bereits deutlich verbessert und verpasste nur unglücklich ein Remis. Ein Spiel in der Gevelsberger Halle West, in der die Verantwortlichen enorm viel geleistet hatten, um das Hygienekonzept umzusetzen.

Schließlich gab es an dem Tag drei Spiele. Zunächst hatte die Bezirksliga-Reserve ihren (Niederlagen)-Auftritt, ehe die Damen gegen Hohenlimburg zum Zuge kamen. Abschließend hatten die Verbandsliga-Herren ihr siegreiches Spiel gegen Hohenlimburg. Einbahnstraße, Hände desinfizieren, nur die Sitzplätze benutzen, der Verzehr war nur auf dem Sitzplatz erlaubt, keinen Alkohol – und lüften, lüften, lüften. Vor dem Spiel der Reserve, in der Pause, vor dem Spiel der Damen, in der Pause, vor dem Spiel der Ersten, in der Pause. Die Halle West war kühl temperiert. So wird es auch im Sportzentrum Bommern sein, wenn die Möller-Schützlinge ihre Visitenkarte dort abgeben.

Remis gegen Hohenlimburg möglich

Die Niederlage gegen Hohenlimburg war unglücklich, vielleicht auch unnötig. Insbesondere, wenn man an die letzten Sekunden denkt, als Gevelsberg einen letzten Angriff vermasselte und so den möglichen Ausgleich vergab. Gegen eben jene Hohenlimburgerinnen verlor auch Bommern das bislang einzige Spiel in dieser Saison. „Beide Mannschaften brennen auf den ersten Punkt, das wird ein extrem spannendes Spiel werden“, ist sich Trainer Ulrich Müller sicher.

Für ihn selbst ist es eine besondere Partie. Der TuS Bommern ist sein Heimatverein, entsprechend pflegt er einige Verbindungen zum kommenden Gegner. Und auch die HSG hat in den gemeinsamen Jahren in der Landesliga einige spannende Duelle mit dem TuS ausgetragen. Nun messen sich beide Vereine erstmals eine Klasse höher, wobei die Gevelsbergerinnen als Aufsteiger beweisen wollen, dass sie endgültig in der neuen Liga angekommen sind. Die personellen Voraussetzungen dafür sind gut. Müller hofft auf einen vollen Kader und viele Variationsmöglichkeiten, um dem Gegner die eigene Spielweise aufzuzwingen und die Punkte mit nach Gevelsberg zu nehmen.

Trainingsbedingungen stabil

Die Trainingsbedingungen in der Vorbereitung auf das Spiel waren für die HSG unter den aktuell gegebenen Umständen weitgehend stabil. Zwar dürfen wie allerorts Umkleiden und Duschen nicht benutzt werden, ansonsten verlief das Training jedoch größtenteils ungestört. Einzige Ausnahme war der vergangene Dienstag, als das Team aufgrund der geschlossenen Halle West eine Laufeinheit einlegte. „Wir konnten uns eigentlich recht gut vorbereiten. Die Spiele selbst sind in erster Linie für die gastgebende Mannschaft schwierig, weil es viele freiwillige Helfer braucht, die für einen reibungslosen Ablauf unter Beachtung des Hygienekonzepts sorgen.“

Alles in allem sieht Müller seine Mannschaft gut eingestellt für das Duell in Bommern. Um dort erfolgreich zu sein, haben die Gevelsbergerinnen an den Schwächen der ersten beiden Begegnungen gearbeitet und möchten diese abstellen. „Die Prämisse ist es, unsere Fehlerzahl deutlich zu verringern. Wir haben zu viele Bälle ohne Not verloren“, beschreibt Müller eines der Hauptprobleme. Ein weiteres war die unzureichende Chancenverwertung. Bereits sieben Strafwürfe von der Siebenmeterlinie wurden liegengelassen, dazu viele offene Würfe im Gegenstoß und aus dem aufgebauten Angriff. „Wenn wir das in den Griff bekommen, sind wir zuversichtlich, dass wir in Bommern etwas holen können“, gibt sich der Gevelsberger Übungsleiter selbstbewusst.

Bommern musste sich den Hagenerinnen letztlich deutlich mit 26:33 beugen, hatten aber lange die Begegnung offen gestalten können. Die Wittenerinnen hatte sich viel vorgenommen für den damaligen Saisonstart, hatten sich eine Chance ausgerechnet. „Wir haben es nie geschafft, unser Spiel zu machen. Stattdessen haben wir uns den Stil von Hohenlimburg aufdrückenlassen“, sagte Trainerin Katja Niehörster nach der Begegnung. „Wir haben uns sehr schwer getan, auch in der Abwehr viel zu viel zugelassen.“ So fanden die Hagener Vorstädterinnen um Top-Spielerin Sarah Klonek immer wieder Lücken im TuS-Verbund, die sie clever nutzten.

Zwei sieglose Mannschaften, die einiges wieder gut machen wollen und müssen. Das verspricht eine interessante und spannende Partie zu werden.

Bericht: Daniel Weller und Heinz-G. Lützenberger, Westfalenpost
Foto: Marinko Prša

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