Zusammenspiel Torwart und Abwehr missfällt Trainer Šimec
HSC Haltern-Sythen besiegt im packenden, leidenschaftlichen Spiel HSG Gevelsberg-Silschede mit 35:33 (17:17).
„Das ist der Grund, warum ich immer mitfahre.“ Gustav Kaul hat im Handball als Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer schon viel in den vergangenen Jahrzehnten erlebt. Und immer noch begeistert er sich für den Einsatz der Spieler der HSG Gevelsberg-Silschede. Auch diesmal, beim Gastspiel beim HSC Haltern-Sythen. In der Tat haben sich die Jungs unglaublich intensiv reingehängt. Doch genützt hat es nicht. Haltern behielt mit 35:33 (17:17) die Oberhand – und erobert die Tabellenspitze der Verbandsliga.
Allein das Ergebnis, die hohe Zahl an Treffern zeigt, wie offensiv und intensiv die Spielweisen beider Mannschaften war. Andererseits zeigte es auch, dass die weniger schwächelnde Abwehr den Abend für sich entschieden hat. Und die stellten die Gevelsberger. Insbesondere nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber immer wieder zu Toren, die eigentlich vermeidbar gewesen sind. Flache Würfe, Schlagwürfe – Gevelsberg fand kein Gegenmittel. „Dabei wussten wir um diese Art der Würfe von Haltern, haben aber nicht entsprechend gehandelt“, bemängelte HSG-Trainer Sascha Šimec. Richtig stark in diesen „Disziplinen“ erwiesen sich Jan Kruth und Tim Strotmann, die zusammen alleine 21 der 25 Treffer der Gastgeber markierten. Kruth verwandelte davon gleich sechs von sechs Strafwürfen.
Und hier ist auch schon ein Punkt, der aus Gevelsberger Sicht als ungerecht empfunden werden kann. Denn den sechs Strafwürfen der Gastgeber steht nur einer für Gevelsberg gegenüber – den Daniel Schrouven verwandelte. Dafür kassierte Gevelsberg drei Zeitstrafen, Haltern ging hier leer aus . . .
Haltern wusste die personellen Überlegenheiten zu nutzen, stellte die Abwehr in Überzahl auf ein 4:2-System um, wobei Robin Hettrich und Mika Knöner die beiden Haupttorschützen der HSG, Sebastian Breuker und Björn Rauhaus in Manndeckung nahmen und so dem Gevelsberger Angriff den Schneid abkauften. So kam es nach der Pause, dass die Gäste in einer Phase vier, in einer weiteren sechs Minuten ohne eigenen Torerfolg war.
Immerhin war die Partie bis Mitte der zweiten Spielhälfte ausgeglichen. Doch dann schlug Haltern erbarmungslos zu, erhöhte auf 28:24 (46.) – diese vier Tore aufzuholen war in dieser Begegnung durchaus nicht unmöglich, doch Gevelsberg schaffte es einfach nicht mehr.
„In Haltern kann man, muss man aber nicht verlieren. Wir haben den Zuschauern alles geboten – in der Offensive. Aber mit der defensiven Leistung bin ich nicht einverstanden“, resümiere Sascha Šimec. „Die Zusammenarbeit von Abwehr und Torwart hat mit nicht gefallen.“
Und Gustav Kaul verabschiedete sich aus der Halle mit der bestätigten Einschätzung, dass Gevelsberg einmal mehr hervorragenden, leidenschaftlichen Einsatz gezeigt, schließlich verdient verloren habe.
HSG Gevelsberg-Silschede: Olschinka, Beck, Scholz (n.e.) – Fege (1), Pottkämper (2), Bekston (7), Lindemann (2), Stippel (1), Christopher Schrouven (3), Breuker (8), Daniel Schrouven (1/1), Rauhaus (8), Luciano (n.e.), Gusewski (n.e.).
Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de
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