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Zum Abschluss des Jahres holt Gevelsberg erste Auswärts-Punkte

Welch’ ein Jahresabschluss in der Handball-Oberliga: Die HSG Gevelsberg-Silschede holt auswärts bei der HSG Augustdorf-Hövelhof mit dem 29:27 (18:13) die ersten Saisonpunkte auf fremden Parkett – und macht wenige Tage nach seinem 48. Geburtstag dem Trainer Jörg Müller nachträglich ein wunderbares Geschenk.

Neidlos anerkannten die Gastgeber den verdienten Sieg der Gäste, bemängelten die eigene Einstellung. „Gevelsberg wollte mehr als wir den Sieg“, so Gastgeber-Trainer Laszlo Benyei. „Wir haben uns selbst geschlagen.“ Seine Mannschaft bekam überhaupt keinen Zugriff in der Deckung und die beiden Gäste-Kreisläufer Rafael Dudczak und Sam Lindemann, die mit den Hausherren Katz und Maus spielten. „Und genau dieses Kreisläuferspiel haben wir vorher immer wieder angesprochen“, ärgerte sich Benyei.

Erste Führung nach 13 Minuten

Früh sorgten die Gevelsberger für die Überlegenheit. Zwar dauerte es bis zur 13. Minute, ehe mit dem Treffer zum 8:7 Sebastian Breuker die erste Führung gelang, doch danach bauten die Gäste diese kontinuierlich aus. Beispielsweise Lindemann zum 11:7 (19.) oder erneut Breuker zum 15:10 (23.), schließlich Björn Rauhaus zur 18:13-Pausenführung (30.).

Sechs Tore mehr zur Pause – für Gevelsberg bedeutet dies längst nicht eine beruhigend Führung, längst keine Vorentscheidung. Das hat die Saison bisher gezeigt. „Wir haben immer wieder eine kleine Leistungsdelle, so dass der Gegner immer wieder heran kommt“, sagt Jörg Müller. Der Gevelsberger Trainer warnte schließlich in der Kabine auch seine Schützlinge. Zumal damit zu rechnen war, dass Augustdorf sich taktisch verändern, anders auftreten würde.

Breuker rechts, Temp im Rückraum

So kam es auch. Erst kam Breuker, dann Björn Wohlgemuth in Manndeckung. Das Gevelsberger Angriffsspiel erlahmte. Dazu gesellten sich technische Fehler, Fehlwürfe, Nervosität kam auf. Und Augustdorf holte auf. Allerdings schafften es die Ostwestfalen nicht, auszugleichen geschweige denn die Führung zurück zu erobern. Knapp wurde es zehn Minuten vor dem Ende, als Pristas auf 24:25 aus Sicht von Augustdorf verkürzte (51.), Honerkamp markiert das 25:26 (53.). Doch Gevelsberg zeigte Moral, riss sich zusammen, kämpfte, ließ nicht locker, sorgte schließlich für den umjubelten und verdienten Sieg.

„Nach der Pause haben wir nicht immer die richtigen Antworten auf die Maßnahmen von Augustdorf gefunden“, so die Analyse von Jörg Müller. Immerhin hielt Gevelsberg wieder besser dagegen, als Breuker auf Rechtsaußen spielte, Christopher Temp nun in der Mitte neben Björn Rauhaus die Regie übernahm.

Klar, dass die Weihnachts- beziehungsweise Jahresabschlussfeier der Gevelsberger Handballer bereits in der Kabine ausgelassen begann, sich in der Rückfahrt fortsetzte und schließlich mit einem großen „Hallo“ im Papillon endete. „Das haben sich die Jungs verdient“, so Jörg Müller. „Unsere Bilanz kann sich sehen lassen.“

Heinz-G. Lützenberger, derwesten.de