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Thomas Schneider zieht sich zurück

Nach sechs Jahren stellt sich Thomas Schneider nicht mehr als Vorsitzender der HSG Gevelsberg-Silschede zur Verfügung. Faktisch hat er sich bereits aus der Vorstandsarbeit der Handballer zurück gezogen. Aus privaten Gründen, private Projekte nehmen zu viele Zeit in Anspruch. „Ein Schritt, den ich in völliger Einigkeit mit den weiteren Vorstandsmitgliedern mache“, so Schneider.

Klasse Vorstandsteam

Dass Schneider mit reinem Gewissen gehen kann, liegt auch an der Mannschaft, die die Geschicke der HSG leiten. In jüngster Vergangenheit haben Christian Thaler und Christof Stippel das HSG-Schiff gelenkt. „Nicht zu vergessen Heike Maenz, die die Finanzen zusammen hält“, so Schneider, der seine Demission bereits vor einem Jahr angekündigt hatte.

Von null auf hundert kam Thomas Schneider in die Verantwortung für die Handballer. In einer Zeit, in der sich die Frage nach dem Risiko für das Abenteuer Oberliga gestellt hat. Nach langen intensiven Diskussionen im Klub hatte sich die HSG schließlich für das Abenteuer ausgesprochen. Stets am unteren finanzielle Ende im Vergleich zu den weiteren Mannschaften der höchsten Liga Westfalens. Bereut hat er nichts.

Denn es waren gute Jahre, die die Halle West füllte, die reißerischen Handball mit vielen Emotionen, viel Kampf und Einsatz brachten. Stets war der Klassenerhalt das Ziel. Manchmal waren die Herzschlagfinals nichts für schwacher Nerven. So, wenn am letzten Spieltag ein Sieg her musste. So, wenn der Klassenerhalt auch von der Dritten Liga abhing. Das schweißt zusammen.

Und schließlich der Abstieg im vergangenen Sommer aus der Oberliga mit dem Neustart in der Verbandsliga. Die guten Jahre sollen fortgesetzt werden. „Wir sind gut aufgestellt. Neben dem weiteren Vorstandsteam haben wir die Sportliche Leitung mit Trainer Sascha Šimec sowie den Co-Trainern Dirk Block und Marco Luciano, die den Weg der HSG kontinuierlich weiter beschreiten werden“, ist sich Schneider sicher.

Neben der Spitzenmannschaft galt der Blick von Thomas Schneider auch immer dem Breitensport, der Jugendarbeit und deren Förderung. „Das war schon immer irgendwie ein Spagat, den ich mit den Vorstandskollegen machen musste – aber auch gerne gemacht haben“, so Schneider. Immerhin ist die HSG Gevelsberg-Silschede mit Reserve und Damen sowie mit der Jugend – was auch für die Jugendspielgemeinschaft gilt – gut aufgestellt. Wenngleich mehr Erfolg durchaus erwünscht wäre.

Freundschaft mit Vendôme

Dazu hatte sich Thomas Schneider auch für die Freundschaft von Gevelsberg und Vendôme engagiert – zusammen mit Manfred Adolph. Eine Herzensangelegenheit. Oft gab es Fahrten zum Loir. Die französischen Freunde kamen zur Ennepe. Und auch hier ist Kontinuität gewährleistet. „Das machen jetzt Jana Adelstamm und Anna-Lena Peter. Das ist in guten Händen, da bin ich mit sicher“, so Schneider.

Einst beim TV Silschede

Schneider, inzwischen 53 Jahre alt, hat beim TV Silschede das Handball spielen erlernt. Als 16-Jähriger wechselte er mit Frank Glania zu den SE Gevelsberg. „Frank war ein exzellenter Handballer, der aufgrund einer Verletzung die Laufbahn beenden musste“, sagt Schneider. Bis in den ersten Jahren der Senioren blieb er SEG-Handballer, wechselte zurück zum TV Silschede. „Ich bin ja ein Silscheder Junge“, sagt Schneider. Für ein Jahr blieb er beim TVS, ehe es ihn endgültig zu den SE Gevelsberg verschlug, die schließlich – mit dem TV Silschede – in der HSG Gevelsberg-Silschede aufging.

Dass er auch am Herd seinen Mann stehen kann, hat er beim Drei-Gänge-Menü unserer Redaktion unter Beweis gestellt. In der Adventszeit 2015 zauberte er mit seiner Frau Claudia einen Bratapfel im Glas. Dem Vernehmen nach – unser Redaktionsleiter Stefan Scherer war vor Ort und berichtete in Wort und Bild – hat es allen geschmeckt.

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Stefan Scherer

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