Single Blog Title

This is a single blog caption

Stephan erwartet seine erste Liebe

Am Samstag empfängt Bommern zum Spitzenspiel die HSG Gevelsberg-Silschede. Drittes Trainerjahr in Witten ist sein letztes.

Die Sporthalle am Bommerfelder Ring ist in Westfalen durchaus bekannt für seine hitzige Atmosphäre, wenn die Verbandsliga-Handballer des TuS Bommern auf dem Feld um Tore und Punkte kämpfen. Für den Gevelsberger Thorsten Stephan ist sie in den vergangenen drei Jahren zur zweiten Heimat geworden, der Trainer der Bommeraner fühlt sich hier pudelwohl und liebt die Stimmung – und den Verein.

Für ihn geht es noch drei Mal die Treppe aus dem Kabinentrakt herunter, bevor seine Tätigkeit als Trainer im Wittener Stadtteil endet. Eines dieser Spiele steigt am Samstagabend und wird ein ganz besonderes: gegen seine erste Liebe, das Topspiel, wenn der Tabellenzweite den Dritten HSG Gevelsberg-Silschede empfängt.

Gewinnbringende Zusammenarbeit

„Die letzten Jahre hier waren eine geile Zeit“, sagt Thorsten Stephan. Er erinnert sich genau an den ersten Kontakt zwischen ihm und Thomas Hitzemann. Der sportliche Leiter der Handball-Abteilung der Bommeraner wurde durch einen gemeinsamen Bekannten auf Stephan aufmerksam, beim ersten Kontakt passte die Chemie gleich und der Gevelsberger gab seine Zusage.

Und es sollte eine Zusammenarbeit werden, die für beide Seiten gewinnbringend werden sollte. Kontinuierlich ist dabei das Adjektiv, dass seine Arbeit beim TuS am besten beschreibt. Platz sechs erreichte er in seiner ersten Saison, im vergangenen Spieljahr Platz drei, nun steht Bommern auf dem zweiten Rang. „So wie ich aus das aus der Ferne beurteilen kann, hat er den Verein und die Mannschaft auf gesunde Beine gestellt“, sagt Gevelsbergs Trainer Sascha Šimec. Dass es in diesem Jahr unter aller Voraussicht nicht zum Aufstieg in die Oberliga reichen wird, liegt vor allem an der Verletzungsmisere zu Saisonbeginn. „Sie stehen aber zurecht da oben“, sagt Šimec.

Sein Pendant sieht das ähnlich. „Ich bin sehr zufrieden mit der Saison, auch wenn man als Trainer natürlich immer 100 Prozent haben möchte“, sagt Thorsten Stephan. Nach der Saison endet sein Engagement in Bommern, die Gründe dafür sind vor allem aus seiner Erfahrung zu ziehen. „Ich merke einen leichten Verschleiß im Verhältnis Trainer zur Mannschaft. Nach drei Jahren ist das normal“, begründet der Gevelsberger seine Entscheidung. Mit seiner Entscheidung möchte er die Zeit in Bommern beenden, bevor die sich andeutenden Verschleißerscheinungen noch größer werden.

Doch bevor es soweit ist, gibt es eben noch ein paar Spiele zu absolvieren. Den Auftakt in die heiße Phase der Saison macht dabei das Derby gegen Gevelsberg. Also eben den Verein, den er in der Oberliga kurzzeitig trainierte, dessen Reserve er in der Bezirksliga betreute und mit dessen Damen er mehrmals ganz dicht am Aufstieg in die Verbandsliga war. Stephan sieht viele Parallelen zwischen beiden Vereinen. „Jeder kennt jeden, die Stimmung und das Drumherum sind sehr familiär“, sagt er. Genauso wie er es in Gevelsberg erfahren hat, ging es ihm also in Bommern auch. „Donnerstags nach dem Training geht es immer direkt zu den alt eingesessenen. Da habe ich immer direkt gehört, was ich gut und was ich schlecht gemacht habe“, sagt er mit einem Lachen. Eben das schätzt er so an dem Verein.

Zweiten Platz verteidigen

Genauso wie er das Vertrauen der Verantwortlichen zu schätzen weiß. „Mich persönlich hat das auch weiter gebracht. Es etwas anderes als eine Damen-Mannschaft zu trainieren. Ansprache, Training – da gibt es Unterschiede“, so Stephan, der sich auf mehr Freizeit freut. Doch noch ist das Zukunftsmusik, im hier und jetzt möchte er den zweiten Platz in der Verbandsliga verteidigen – da würde ein Sieg gegen Gevelsberg gut tun.

Das Hinspiel ging knapp an die HSG. „Unglücklich für uns“, wie er sagt. Es gilt also auch, eine offene Rechnung mit seinem Ex-Verein zu begleichen. Und dann ab Mitte Mai über mehr freie Zeit freuen. „Wenn der THW anruft, werde ich aber auch nach Kiel ziehen“, sagt er mit seinem typischen Lachen. So ganz ohne Handball geht es bei ihm dann eben auch nicht.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Archiv Westf. Rundschau

https://www.wr.de/sport/lokalsport/ennepetal/stephan-erwartet-seine-erste-liebe-id216667089.html