Starke Abwehr für Gevelsberg einfach zu wenig
Passabel ist die HSG Gevelsberg-Silschede aus der Herbstpause in die weitere Saison der Handball-Oberliga gekommen. Was die Leistung in der Abwehr angeht. Doch allein eine stabile Abwehr reicht nicht, um beim Soester TV zu gewinnen. Der Drittliga-Absteiger zeigte seine bisher beste Leistung und sicherte sich schließlich auch verdient den ersten Saisonsieg mit dem 29:25 (15:11).
Dabei hatten die Gevelsberger immer wieder Phasen, in denen sie ihr kämpferischen Potenzial zeigten. Gerade nach dem Seitenwechsel kamen sie gallig aufs Parkett, holten Tor um Tor auf. Diese Phasen gab es tatsächlich mehrmals. Doch dann wurden diese abgelöst mit Spielabschnitten, in denen die Gevelsberger nicht überlegen genug im Angriff agierten. „Wir haben dann nicht immer unsere Angriffe zu Ende gespielt, haben manches Mal zu überhastet und zu früh den Abschluss gesucht“, so HSG-Trainer Jörg Müller.
Lautstarke Kulisse in der Börde
Immerhin ließen sich die Gäste von der lautstarken Kulisse in der Börde nicht wirklich beeindrucken. „Es war klar, dass Soest ein Feuerwerk abfackeln wollte. Das haben sie teilweise auch getan“, so Müller. Keine Frage also, dass die Stimmung für die Gastgeber sprach. Müller: „Wir haben gut dagegen gehalten.“
Zu viele Chancen vergeben
So hatte Gevelsberg Chancen, das eine um das andere Mal den Ausgleich zu erzielen, vielleicht sogar die Partie zu kippen. Doch immer wieder trat auf, dass Wurf-Möglichkeiten gegen einen starken STV-Keeper Birk Muhr nicht gut verwertet wurden, dass sich zu viele technische Fehler eingeschlichen hatten. „Unser Hauptmanko“, Jörg Müller.
Überdies hatte der Soester TV auch Sebastian Breuker ganz gut im Griff. Der lang aufgeschossen Rückraumspieler kam nicht wirklich zum Zuge, konnte sich am Ende auch nur einmal in die Torschützenliste eintragen. Dagegen hatte Björn Rauhaus einen guten Lauf. Vor allem vor der Pause, in einer Halbzeit, in der Keeper Christian Scholz nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Doch für die Mannschaft war es unterm Strich zu wenig.
Haupttorschütze war einmal mehr Tobias Fleischhauer, für den die Begegnung alles andere als erfreulich begann. Nach einer seiner ersten Abwehraktionen musste er für zwei Minuten auf die Bank. Anderthalb Minuten waren gerade gespielt. Überdies erspielte sich Soest eine 3:0-Führung ausschließlich durch Strafwürfe – wobei in den ersten Minuten sowohl Gevelsberg als auch Soest jeweils einen Wurf von der Marke vergaben. Max Loer und zweimal Luis Gran waren die Schützen zum 3:0 für die Gastgeber. „Eigentlich ein gutes Zeichen für eine gute Abwehrarbeit, dass kein Tor aus dem Spiel heraus zugelassen wird“, so Müller. Schade nur, dass der Gevelsberger Angriffsmotor bereits in den Anfangsminuten stotterte. Es dauerte nämlich knapp sechs Minuten, ehe Leo Stippel den ersten Treffer für die Gäste markierte – zum 1:3.
Samstag kommt Sundwig-Westig
Dennoch: „Wir könne auf die Leistung in der Abwehr aufbauen, müssen aber besser im Angriff werden. Das war schon nicht allzu schlecht“, analysierte Jörg Müller die Leistung am späten Sonntagnachmittag. Und wer weiß, ob dies am kommenden Samstag der Tabellennachbar HTV Sundwig-Westig zu spüren bekommt.
Heinz-G. Lützenberger, WAZ