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Spaß soll im Vordergrund stehen

Sascha Simec hat als Trainer Gevelsberg-Silschede übernommen. Sein erster Eindruck: Die Jungs ziehen klasse mit und sind ordentlich kaputt.

Norbert Gregorz hat als Trainer die Brocken hingeschmissen, Handball-Verbandsligist HSG Gevelsberg-Silschede stand kurz unter Schock, hat sich ebenso kurz geschüttelt und will jetzt durchstarten. Mit Trainer Sascha Simec, der mittlerweile erste Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert hat. Und sein erster Eindruck: „Die Jungs ziehen klasse mit, sie sind ordentlich kaputt“, so der neue Coach, der im März eigentlich als Sportlicher Leiter vorgestellt wurde.

Bis Mitte Juli ist die Halle West frei, beziehungsweise offen. Dann beginnen die Sommerferien. Nach erstem Kennenlernen, sofern es überhaupt nötig war, ging es konditionell in die Vollen. Dreimal in der Halle, zusätzlich geht es im Stadion Stefansbachtal rund. Mit neuem Trainer – und das habe durchaus Charme, meint Christian Thaler vom HSG-Sportstand. „Was eventuell festgefahren war, löst sich jetzt auf. Unter neuem Trainer muss sich jeder Spieler neu beweisen, muss sich jeder Spieler neu präsentieren“, so Thaler.

Abstieg als heilende Wirkung

Sascha Simec legt großen Wert auf die Fitness, „als Grundlage für eine lange Saison“, so der Hohenlimburger. Vor allem aber soll nach der misslungenen Oberliga-Saison mit dem folgenden Abstieg der Spaß wieder in den Vordergrund treten. „Ich gebe keine Ziele aus, wir wollen guten Handball hinlegen, den Zuschauern wieder viel Spaß bieten. Dann stellt sich der Erfolg von alleine wieder ein“, so Simec. „Vielleicht hat der Abstieg sogar eine heilende Wirkung.“ Dabei lässt Simec nicht außer Acht, dass Gevelsberg hätte durchaus in der Liga hätte bleiben können. „Da gab es gute Spiele, aber es gab auch knappe Niederlagen.“ So gab es zwei Niederlagen mit einem Treffer Unterschied, fünf mit zwei Toren.

Die Fitness als Grundlage sei wichtig, schließlich sei die Verbandsliga, Gruppe 2, stark, ist ausgeglichen. Gleich mehrere Vereine haben die Chance, ganz vorne mitzuspielen, um in die Oberliga aufzusteigen. Gevelsberg formuliert daher nicht, direkt wieder in die westfälische Beletage zurück zu kehren zu wollen. Immerhin: das obere Drittel in der Tabelle soll es denn doch sein.

Immerhin ist die Liste der potenzielle Favoriten lang. Simec nennt den OSC Dortmund als den Top-Favoriten. „Überdies ist mit Bommern, Hombruch, Hagen II, Eiserfeld und Haltern zu rechnen“, sagt der HSG-Trainer. „Alle haben ein riesiges Potenzial, haben sehr gute Spieler und haben sich auch gut verstärken können.“ Der Gevelsberger Verein habe daher bewusst darauf verzichtet, ein Saisonziel explizit zu formulieren. Simec: „Die Liga ist brutal ausgeglichen.“

Drei neue Spieler sind im Kader. Wobei Marco Luciano und Christian Pottkämper nicht wirklich als neue Spieler bezeichnet werden können. Sie kehren aus Schalksmühle zurück an alte, an erfolgs-trächtige Wirkungsstätte. Das Routinier-Duo soll auch dafür sorgen, dass die Identifikation mit dem Verbandsligisten HSG Gevelsberg-Silschede wieder größer wird. Überdies agiert Marco Luciano als spielender Co-Trainer. „Er wird mich unterstützen“, formuliert es Sascha Simec. „Marco und ich denken und ticken ähnlich, was den Handball betrifft. Das wird sich positiv auswirken.“

Großer Kreis zur Vorbereitung

Überdies hat die ansonsten junge Mannschaft einen jungen Spieler hinzu bekommen. Einen jungen, hochtalentierten Christopher Fege. Er weiß wie in der Bundesliga gespielt wird – allerdings im Jugendbereich. „Es ist natürlich ohnehin ein riesiger Sprung von der Jugend zu den Senioren“, weiß Simec. „Er wird sich akklimatisieren müssen. Dann wird er große Hilfe für uns sein.“

Zum Kader der Vorbereitungszeit sind nicht ausschließlich Spieler für den Verbandsligisten willkommen. Denn die HSG Gevelsberg-Silschede will den Weg weiter und intensiver beschreiten, dass die erste und zweite Mannschaft sowie die A-Jugend enger verzahnt werden. Daher werden Bezirksliga-Akteure, aber auch Kreisliga-Spieler aus der Jugend die Vorbereitung mitmachen. Ob oder wie sie sich für die Erste empfehlen können, das bleibt abzuwarten. „Das wird schwer für sie. Aber wir denken ja über die Saison hinaus“, unterstreicht Christian Thaler.

Neben der zu tankenden Kondition soll auch das Spielerische nicht zu kurz kommen. Ein Hit geht kurz vor den Sommerferien in Szene, wenn am 14. Juli der Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC in der Halle West zu Gast sein wird. Überdies sind weitere Tests mit Hochkaräter abgemacht: gegen die Drittligisten Volmetal und Bergische Panther, gegen die Oberligisten Remscheid und Oberaden. Dazu nimmt die HSG Gevelsberg-Silschede bei einem Wasserball-Turnier in Hohenlimburg teil. „Das geht ganz schön in die Muskeln. Keine Frage also, dass gerade das stärkt, dies aber auch wichtig ist für das Teambilding ist.

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Archiv, Westf. Rundschau

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