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So steigt Gevelsberg-Silschede ab

Heinz-G. Lützenberger

Gevelsberg. Die HSG Gevelsberg-Silschede kann in dieser Saison (noch) nicht gewinnen – und steuert auf die Verbandsliga zu.

So führt der Weg in die Verbandsliga. Die HSG Gevelsberg-Silschede wartet auf den ersten Sieg in der Handball-Oberliga, musste sich gegen Neuling TuS Bielefeld-Jöllenbeck mit 26:27 (10:16) nach einer indiskutabel schlechten Leistung vor der Pause verdient geschlagen geben. Doch Trainer Norbert Gregorz will davon nichts wissen. „Nach der Pause haben wir gezeigt, dass wir kämpfen können“, sagt er nach der Begegnung. „So lange rechnerisch noch der Ligaerhalt möglich ist, werden wir uns nicht abschreiben.“

In der Tat ist noch nicht einmal die Hinrunde beendet. Am kommenden Samstag in Hamm geht es zum letzten Spiel der ersten Serie, dann geht es mit der Rückrunde weiter. Und dennoch macht sich der geneigte HSG-Fan und -Freund ernsthaft Sorgen um den Verbleib in der westfälischen Beletage.
Nach 3:2-Führung geht’s bergab

Jedenfalls haben die Gevelsberger einfach zu viele Phasen, in der sie den Ansprüchen dieser Liga nicht gerecht werden. Immerhin hatten André Bekston, Sebastian Breuker und Tobias Fleischhauer – bei einer starken Parade von Neu-Keeper Jan Beck – die Hausherren mit 3:2 führen lassen. Sechs Minuten waren bis dato gespielt. Doch dann ging es bergab.

Vor allem den gefährlichen Rückraum der Gäste aus Jöllenbeck bekamen die Gevelsberger nie in den Griff. Dass ein Nils Grothaus nie wirklich auszuschalten ist, war von vorneherein klar. Genauso klar wussten die Gevelsberger um seine Gefährlichkeit. Also lange kein Grund, ihn so oft so frei zum Wurf kommen zu lassen. Grothaus steigt hoch, wirft, die Arme der Gevelsberger Abwehr kommt nicht rechtzeitig hoch. So gelang dem ostwestfälischen Spieler alleine fünf Treffer vor der Pause. Ebenso wirkungslos blieb die Gevelsberger Abwehr, wenn ebenfalls aus dem Rückraum heraus Leon Ludwigs in Aktion trat.

Neben der Unzulänglichkeit in der Defensive war auch die Gevelsberger Offensive schwach. Zu durchsichtig die Aktionen, zu stabil die Gäste-Abwehr. Überdies fand kaum ein Gevelsberger Spiel über die Außen statt. Tobias Fleischhauer und Leo Stippel griffen kaum ins Spielgeschehen ein.

Nach dem Seitenwechsel gab es offensichtlich auch einen Wechsel in der Mentalität der Gevelsberger. Endlich stand die Abwehr besser und agierte aggressiver – überdies wich sie von der 6:0-Grundformation ab zum 5:1- oder 4:2-Modus. Rafael Dudczak brachte eine großem Portion Robustheit mit. Das schien anzustecken. Immerhin gelang Ludwigs nach der Pause kein Treffer mehr, Grothaus erzielt nur noch drei weitere Tore.
Hoffnung Mitte Halbzeit zwei

Allerdings kostete es viel Kraft, dem Rückstand stets hinterher zu laufen. Aber immerhin kam Gevelsberg langsam, aber sicher heran. Vor allem klappte es endlich auch mal über links, gelang Fleischhauer gleich drei Treffer in kürzester Zeit – wenngleich auch einen von der Strafwurf-Marke, überdies zog es ihn häufiger von der Außenlinie in die Mitte.

Mitte der zweiten Spielhälfte keimte gar Hoffnung auf, als die Gastgeber auf zwei Treffer heran kamen. Doch Jöllenbeck hatte in der Phase stets eine Antwort parat. In den letzten Sekunden behielten sie die Nerven, spielten cool den Ball in den eigenen Reihen.

Quelle: westfälische rundschau