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Schwerer Stand für HSG in Gladbeck

Man soll ja niemals nie sagen, allerdings sind Spiele für den Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede gegen den VfL Gladbeck nur schwer zu gewinnen. Wenn das Spiel dann noch in der Riesener Halle an der Schützenstraße in Gladbeck stattfindet, gibt es eigentlich kaum Grund für große Hoffnungen auf etwas zählbares. Dennoch will die Mannschaft von Trainer Jörg Müller am Samstag gegen eine der Topmannschaften der Liga dagegen halten – und am Ende schauen, was dabei zählbares heraus springt.
Die Gladbecker bewiesen bereits im Hinspiel in der Halle West warum sie für die Gevelsberger eine Art Vorbildfunktion haben. Immer wieder spielten Sankalla, Dalian und Giesbert mit der HSG-Defensive Katz und Maus. Die fast blind funktionierenden Konzeptionen wurden flüssig und mit konsequentem Druck auf das Gevelsberger Tor gespielt. Verteidigte der Innenblock den Rückraum des VfL einmal gut, stand dahinter Kreisläufer Sebastian Janus und wurde mit guten Anspielen gefüttert.

HSG-Defensive besonders gefordert

„Da müssen wir eine gesunde Mitte finden, um das zu verteidigen“, weiß HSG-Trainer Jörg Müller und fordert von seiner Defensive „die Konzeptionen oft zu unterbrechen, um keinen großen Spielfluss aufkommen zu lassen.“ Genau das ist es nämlich, was Müller beim kommenden Gegner beeindruckt. „Sie spielen taktisch sehr diszipliniert, ruhig und abgeklärt. Und sie haben die individuelle Klasse, bestimmte Situationen aufzulösen“, zieht er den Hut vor den Gladbeckern.

Auch wenn in der Vergangenheit nicht viel zu holen, die Gladbecker gegen Gevelsberg immer sehr gut ausgesehen haben (noch kein Sieg bei drei Duellen) und der VfL als Drittliga-Absteiger allgemein zu den besten Teams der Oberliga gehört, möchte Müller mit seiner Mannschaft dagegen halten. „Wir haben auch was in Altenhagen geholt“, erinnert er sich an den zwar nicht sonderlich ansehnlichen aber erfolgreichen Auftritt am vergangenen Wochenende in Ostwestfalen. Grundlage für den Sieg war die starke Defensive mit der Arbeit des Mittelblocks um Kevin Kliche, Tobias Fleischhauer oder Sam Lindemann. „Die Arbeit, die wir hinten zuletzt investiert haben, ist das Mindeste was wir gegen Gladbeck zeigen müssen. Dann haben wir Möglichkeiten“, ist sich Müller bewusst, dass das Spiel gegen Gladbeck vor allem in der eigenen Defensive gewonnen werden kann. Eine starke HSG-Deckung war auch für den Sieg über den Tabellenführer und designierten Aufsteiger aus Menden verantwortlich.

Rauhaus hält sich im Training zurück

Bei den Gladbeckern war zuletzt im Heimspiel gegen die Sportfreunde Loxten etwas Improvisationstalent gefragt, so musste beispielsweise Rechtsaußen Marcel Giesbert im Rückraum auflaufen. Der ansonsten in der Breite sehr gut aufgestellte Kader ist aktuell etwas ausgedünnt, einige Leistungsträger angeschlagen oder noch nicht wieder ganz auf der Höhe. Gleiches galt letzte Woche für HSG-Gegner Altenhagen. Es scheint, als hätte die HSG im körperlichen Bereich gut gearbeitet und als wäre sie vom ganz großen Verletzungspech verschont geblieben. Spielmacher Björn Rauhaus, der sich nach seiner im Altenhagen-Spiel zugezogenen Platzwunde über dem Auge im Training zurückhielt, wird spielen können. Nur Sebastian Breuker, der zuletzt immer wieder mit Blessuren zu kämpfen hatte, wird in Gladbeck fehlen während beim kommenden Gastgeber noch nicht ganz klar ist, wer alles fit ist. „Das werden wir dann sehen“, so Müller, der trotz allem mit einem starken Gladbecker Team rechnet.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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