Rehabilitation gegen Loxten ein Muss
Klar ist, dass die Gevelsbrger um Trainer Jörg Müller nun die schwere Aufgabe haben, entweder aus den Fehlern zu lernen oder (vielleicht aber auch gleichzeitig) das Spiel schnell zu vergessen. Es geht auch darum, verlorenen Kredit bei den Zuschauern wieder zurück zu kämpfen. Bereits zu sein, sich zu rehabilitieren am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die SF Loxten – ein schweres Unterfangen.
Jedenfalls war HSG-Trainer Jörg Müller nach der Partie ordentlich angefressen. Sein erster Weg führte schnurstracks in die Kabine, um seine Schützlinge ins Gebet zu nehmen. „Ich bin sehr enttäuscht vom Auftritt meiner Mannschaft, den ich nur mit dem Begriff Debakel beschreiben kann. So darf man sich bei einem sicher starken Aufsteiger nicht abschlachten lassen“, sagt Müller nach der Begegnung. „Wir haben uns viel zu früh aufgegeben und deshalb zurecht die höchste Saisonniederlage kassiert.“
Dabei sah Jörg Müller durchaus gute Ansätze seiner Mannschaft. Zunächst jedenfalls. „In der ersten Hälfte waren wir durchaus ebenbürtig, aber im Abschluss zu nachlässig. Die Umstellung der Abwehr mit Hauptaugenmerk auf Marvin Rosian hat sich eigentlich bezahlt gemacht“, so Jörg Müller. Aber: „Nach der Pause wurden zu viele Zweikämpfe verloren. Von unserer linken Angriffsseite kam entschieden zu wenig. Wenn wir die Liga halten wollen, was ich uns nach wie vor zutraue, müssen wir uns gewaltig steigern.“
Derweil bleibt Drittliga-Absteiger VfL Gladbeck die Mannschaft der Stunde. Am 5. Spieltag, der nur einen Auswärtssieg (Hagen III überraschte in Bielefeld) bescherte, rang der VfL den Verfolger TuS Spenge mit 25:24 nieder und steuert weiter auf Wiederaufstieg. Auf den Fersen bleibt ihm die im Derby gegen Hamm II siegreiche Ahlener SG und die gleichfalls ihren vierten Sieg feiernde LIT aus Nordhemmern. Bei Schlusslicht Augustdorf-Hövelhof macht sich immer deutlicher ein Offensivproblem bemerkbar, aber auch Neuling Ferndorf II und Gevelsberg-Silschede warten noch auf den ersten Erfolg.
Die Sportfreunde Loxten, kommender Gevelsberger Gast, kamen gegen Aufsteiger TuS Ferndorf II zu einem 30:29-Zittersieg, den der schon kurz vor der Pause zum 15:15 erfolgreiche Kalms wenige Sekunden vor Schluss per Freiwurf erzielte. So richtig freuen mochte sich Trainer Thomas Lay über den schon dritten Saisonerfolg seiner Mannschaft aber nicht: „Das war ein Kampf- und Krampfspiel, in dem wir den Gegner selbst immer wieder zurückgeholt haben. Das Beste ist heute das Ergebnis.“ Loxtens Abwehr hatte so ihre Probleme mit dem Ferndorfer Goalgetter Ronge und Youngster Sartisson. Die SF hielten den erst mit einem Zähler ausgestatteten Neuling auch nach dem 26:23 (47.) im Spiel. 41 Sekunden vor dem Ende glich Ferndorf sogar aus. Doch das letzte Wort hatte Kalms . . .
Bernd Großmann