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Lindemann verweist auf Platz zwei

Vier Spieltage vor Schluss tun sich für den Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede neue Möglichkeiten in Richtung Aufstieg auf.

36 Gegentore ärgern einen wie Sam Lindemann besonders. Der Kreisläufer des Verbandsligisten HSG Gevelsberg-Silschede ist der Abwehrchef bei der Mannschaft von Trainer Sascha Šimec. Diese musste im Hinspiel gegen den HC TuRa Bergkamen 36 Tore schlucken – und gewann dank einer überragenden Offensivleistung mit 42 Treffern dennoch. Im Rückspiel wünscht sich Lindemann aber wieder mehr defensive Stabilität. Auch weil der bullige 22-Jährige noch insgeheim einen kleinen Traum verfolgt.

Neun Minuten waren im Hinspiel gespielt, als Lindemann seinen Gegenspieler an der Hüfte touchiert, die beiden in diesem Spiel wenig souveränen Schiedsrichter zeigen ihm Rot. Zu diesem Zeitpunkt sind mit 13 Toren schon überdurchschnittlich viele Treffer gefallen, keine der beiden Defensivreihen fand damals Zugriff auf den Gegner. Daran änderte auch die Präsenz oder die Abwesenheit von Sam Lindemann nicht. Auch wenn dieser sonst ein wichtiger Anker im Gevelsberger Defensivverbund ist.

Kommandos geben ist wichtig
„Ich spiele da schon eine zentrale Rolle, aber alleine kann man in der Defensive nicht viel ausrichten“, sagt Lindemann. Der Student spielt nach eigener Aussage lieber Abwehr als Angriff. Worte die sein Trainer Sascha Šimec sicherlich gerne hört, schließlich ist Lindemann eine Erscheinung. Eine, die es als Angreifer erst einmal zu überwinden gilt. Und eine, die auch ihren Nebenleuten Halt und Kommandos gibt. „Als Innenblock-Spieler gibst du Kommandos und motivierst das Team, bis zum Ende zu verteidigen oder nach einem Ballverlust vorne den Ball hinten wieder zurückzuerobern“, sagt er.

Kein Wunder also, dass ihm solche Spiele wie das Hinspiel gegen Bergkamen überhaupt nicht passen. „Ich gewinne lieber 21:20 statt 41:40“, sagt er. Die Hauptsache sind in dieser Phase der Saison aber Siege, egal in welcher Form sie zustande kommen. Denn obwohl Tabellenführer Haltern am Wochenende mit einem Sieg den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen kann, hat die HSG noch ambitionierte Ziele – wofür ein Sieg im Duell Dritter gegen Vierter sicherlich Gold wert wäre.

Denn durch den absehbaren Klassenerhalt des Drittligisten TuS Volmetal wird es keinen Absteiger in den Handballverband Westfalen geben. Das führt dazu, dass in der Oberliga ein Platz frei bleibt. Den würden dann die Vize-Meister der beiden Verbandsliga-Staffeln ausspielen. Und da ist die HSG mit einem Punkt Rückstand auf den derzeitigen Tabellenzweiten aus Bommern durchaus noch in Reichweite. Zumal auch der direkte Vergleich gegen die Wittener für die Gevelsberger spricht.

Die Gelegenheit auch nutzen
„Der Aufstieg war eigentlich zu keinem Zeitpunkt ein Ziel von uns, wir wollten uns erst einmal etablieren“, sagt Sam Lindemann. Doch jetzt, wo die Chance besteht, ein Jahr nach dem Abstieg wieder in die Oberliga zurückkehren zu können, sollte die Gelegenheit auch genutzt werden. „Der Klassenerhalt ist in der Theorie einfacher als ein Aufstieg“, sagt er. Dafür muss aber in den letzten vier Spielen einiges stimmen.Was die Abwehr angeht, wird sich Lindemann ab Samstag wieder darum kümmern.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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