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Jekel will den Abstand wieder verringern

Etwas mehr als ein Jahr ist Carsten Jekel nun Trainer der Reserve des Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede in der Kreisliga. Die Bilanz unter dem Nachfolger von Christian Emmel ist dabei absolut beeindruckend.

In dreißig Spielen unter dem neuen Trainer sprangen insgesamt 23 Siege heraus, in der aktuellen Spielzeit ist die HSG-Reserve nach zehn Spielen sogar noch ungeschlagen.

Jekel, der in Wuppertal wohnt, kam über Christof Stippel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, nach Gevelsberg. Stippel und Jekel kennen sich aus vielen Begegnungen im Handballverband Niederrhein, vor allem aus der gemeinsamen Zeit bei der Cronenberger TG in Wuppertal. Nach dem Rückzug von Emmel kam Stippel schnell auf seinen langzeitigen Weggefährten Jekel, der die Mannschaft dann schließlich nach dem mäßigem Saisonstart übernahm. „Ich habe mir die Mannschaft erstmalig in einem Meisterschaftsspiel zu Beginn der letzten Saison angesehen und war von der jungen und schnellen Truppe direkt angetan“ beschreibt er seine ersten Eindrücke von aktuellen Tabellenführer der Handball-Kreisliga.

Konstanz fehlt noch

Im handballbegeisterten Umfeld rund um die HSG fühlte sich der Beamte direkt wohl. Zudem habe ihn das Konzept des Vereins überzeugt.

Viel verändert hat er seitdem nicht, einzig sein Anspruch die Mannschaft mit mehr technischen und spielerischem Wissen auszustatten und ein wenig von den Ergebnissen zu lösen war neu. Dabei ist für die nächsten Schritte in der Entwicklung der jungen Spieler gesorgt: „Für mich zählt insbesondere die handballerische Entwicklung der Mannschaft. Für mich ist es wichtig, dass die Mannschaft ihr Potenzial egal gegen welchen Gegner abruft. Alles andere ergibt sich dann von selbst.“ Die Möglichkeiten innerhalb seines Kaders sind gegeben, viele junge Spieler haben noch Luft nach oben in ihren Möglichkeiten. Ab und an wird die junge Mannschaft mit Spielern aus der Ersten oder erfahrenen Kräften aus der Dritten verstärkt. Dafür findet Jekel lobende Worte: „Der Austausch funktioniert auf allen Ebenen sehr gut.“

Nachdem Jekel die Mannschaft am siebten Spieltag der vergangenen Spielzeit übernahm, stellte die HSG-Reserve, die bis dahin schon vier Minuspunkte gesammelt hatte, den Kontakt zur Tabellenspitze schnell wieder her. Grundlage dafür waren vier Siege, die direkt nach seinem Amtsantritt gefeiert werden konnten. Im Anschluss gab es einen kleinen Knick in den Ergebnissen, der Aufstieg rückte aus dem Bereich des Möglichen. „Unsere Entwicklung benötigt noch ein bisschen Zeit, der Verein setzt uns da aber nicht unter Druck“, so Jekel, der allerdings auch weiß, dass es ein dringender Wunsch der HSG ist, den Abstand zwischen erster und zweiter Mannschaft zu verringern: „Der Sprung ist zu groß, um Talente für die erste Mannschaft zu entwickeln.“ Drei Ligen trennen die erste Mannschaft in der Oberliga und die zweite Mannschaft in der Kreisliga aktuell. Zuviel, um junge Talente an die Härte und das Tempo der Oberliga zu gewöhnen. Ziel von Jekel und der HSG ist es, die Talente in absehbarer Zeit wieder aus den eigenen Reihen an die erste Mannschaft heranzuführen.

Duell gegen den HCE steht an

Der aktuelle Saisonverlauf lässt auf jeden Fall schon mal hoffen. Nach zehn Spielen ist man noch ungeschlagen, lediglich gegen TuRa Halden mussten die Gevelsberger mit einem Remis leben, alle anderen Spiele wurden gewonnen. Darunter auch die schweren Spiele gegen den erfahrenen CVJM Gevelsberg oder den Vizemeister TS Selbecke. Im ersten Spiel des neuen Jahres steht dann die nächste Reifeprüfung für die HSG an – im Duell gegen den lange ungeschlagenen HC Ennepetal am 15. Januar kommt es zum Spiel zwischen den Plätzen eins und drei. Zeitgleich treffen mit Selbecke und dem CVJM die Plätze zwei und vier aufeinander. Richtungsweisend, mehr nicht, ist das Spiel für Jekel. „Wichtig wird sein, gegen die vermeintlich schwächeren Teams zu gewinnen“, betont der Wuppertaler. Nichts liegen lassen gegen die „Kleinen“ der Liga ist das Credo für Jekel, wenn es um den Aufsteiger geht. „Auch die können guten Handball spielen“, ist der 43-Jährige angetan von der Qualität der Liga. Und die musste er erst kennenlernen, als er den Job in Gevelsberg übernahm. „Für mich ist im neuen Verband alles neu. Vereine, Spieler, Schiedsrichter“, so Jekel zu Beginn seiner Tätigkeit in der Halle West.

Starke Torhüter

Im Rennen um den Aufstieg kann er auf sein hervorragendes Torhütergespann bauen. Robin Soppa bildet zusammen mit Bastian Lache ein starkes Duo, das Jekel für „das besteder Liga“ hält. Lache bringt viel Erfahrung mit, spielte bereits mehrere Jahre in der Landesliga. Soppa wie Lache trainieren regelmäßig mit der ersten Mannschaft, grundsätzlich besteht für jeden Spieler die Gelegenheit, beim Aushängeschild des Vereins mitzutrainieren.

Und so soll der Abstand zwischen den Mannschaften schrittweise verringert werden. Mit Carsten Jekel scheint die HSG in jedem Fall gut aufgestellt, um das zu schaffen.

Fabian Vogel, derwesten.de