HSG trifft auf starkes Gesamtpaket
Eine schwere wie richtungsweisende Aufgabe steht für den Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede am Samstag in Bergkamen an.
Es gilt, die Spur zu finden, den Kontakt zu halten und sich nicht abschütteln zu lassen – im Rennen um die vorderen Plätze in der Handball-Verbandsliga geht es zu wie bei der Tour de France. Hinter dem Tabellenführer aus Haltern-Sythen tümmeln sich gleich sechs Teams, die darum kämpfen am Spitzenreiter dran zu bleiben. Alle sechs spielen am Wochenende untereinander gegeneinander, auch die HSG Gevelsberg-Silschede, die zum Tabellennachbarn HC TuRa Bergkamen reisen muss.
„Für mich ist das eine ganz spannende Mannschaft, eines der besten Gesamtpakete der Liga“, sagt HSG-Trainer Sascha Šimec vor der Partie am Samstagabend. Die Bergkamener sind eine über die Jahre gewachsene Mannschaft, die mit guten Individualisten bestückt ist. „Die Nowaczyk-Brüder, Pascal Terbeck, dazu gute Torhüter und eine variable Deckung“, zählt Šimec die Vorzüge des Kaders von Trainer Thomas Rycharski auf.
Bekston fällt wahrscheinlich aus
Der Übungsleiter der Gevelsberger erwartet einen Gegner, der physisch in einer guten Verfassung ist und seinem Team alles abverlangen wird. Eben dies fordert er aber auch von den eigenen Akteuren ein. „Wir müssen bereit sein, körperlich dagegen zu halten. Wenn wir es schaffen, Bergkamen in den aufgebauten Angriff zu zwingen und Terbeck gut im Griff haben, können wir was holen“, sagt Šimec. Ein Spieler der gerade für solche Spiele wie geschaffen ist, ist André Bekston. Doch der variabel einsetzbare Rückraumspieler wird unter aller Voraussicht am Samstag fehlen. „Den Ausfall können wir nicht kompensieren“, sagt sein Trainer. Bekston ist mit einer Grippe ans Bett gefesselt, ein Einsatz scheint ausgeschlossen.
Körperlich intensiv wird es also, wenn die Gevelsberger am Samstag nach Bergkamen reisen auf jeden Fall. Ob es einen Sieg oder eine Niederlage gibt, ist Sascha Šimec dabei erst einmal egal. „Ich erwarte ein richtig geiles Spiel“, sagt der HSG-Trainer. Ein Spiel, das für die Gevelsberger richtungsweisenden Charakter hat, schließlich ist das Gerangel um die vorderen Plätze an diesem Spieltag in vollem Gange. Der aktuelle Tabellenzweite Dortmund empfängt den Fünften Siegen, der Dritte Bommern muss zum Vierten Hattingen – nach dem Wochenende trennt sich zumindest rein punktetechnisch die Spreu vom Weizen. „Bei einer Niederlage sind wir im Mittelfeld, bei einem Sieg bleiben wir dran“, weiß auch Šimec.
Es ist eben ein bisschen wie beim Radsport – in den Bergen entscheidet sich, wer am Ende gewinnt.
Bild: Michael Scheuermann