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HSG rennt miesem Start hinterher

Unangenehm wollten sie sein, von Anfang an da sein – doch genau das Gegenteil war der Fall bei der HSG Gevelsberg/Silschede im Spiel gegen den TuS Spenge. Der Handball-Oberligist bleibt nach der 27:29 (12:18)-Niederlage weiter siegloses Schlusslicht der Tabelle.

Sechs Minuten waren erst gespielt in der gut besuchten Halle West, als HSG-Trainer Norbert Gregorz sich genötigt sah, die grüne Karte beim Zeitnehmer abzugeben. Auszeit, die Mannschaft wieder auf Kurs bringen. Denn in den ersten sechs Minuten hatten sich seine Spieler schon so viele technische Fehler geleistet, dass der pfeilschnelle Spenger Linkaußen Leon Prüßner bereits viermal alleine vor dem bedauernswerten Christian Scholz auftauchen konnte. 2:6 stand es zu diesem Zeitpunkt, Gevelsberg hatte den Start in die Partie gründlich verschlafen. Doch auch nach der Auszeit war erst einmal keine Besserung in Sicht, zwei weitere Treffer der Gäste schraubten das Ergebnis auf 2:8 nach zehn Minuten. „Da war das Spiel eigentlich schon gelaufen“, so Gregorz.

Kleinliche Schiedsrichter

Fortan agierte die HSG etwas sicherer im Umgang mit dem Spielgerät, vor allem das Spiel mit den Kreisläufern Dudczak und Lindemann funktionierte und so begegneten die Gevelsberger dem Gast nun auf Augenhöhe. Wobei bei diese Augenhöhe beim TuS Spenge eine ganz schön hohe ist, denn immer wieder blitzte die individuelle Klasse der Ostwestfalen auf. Gerade Phil Holland präsentierte sich am Samstagabend in der Halle West in toller Form, dem neutralen Zuschauer bereitete der Halblinke eine Menge Freude beim Zusehen.

Genau hier hatte Gäste-Trainer Heiko Holtmann eine Schwachstelle bei der HSG ausgemacht. „Wir wollten auf der Position immer wieder für Isolation sorgen, das ist uns auch größtenteils gelungen“, so der Trainer des TuS Spenge nach der Partie. Die Gastgeber taten sich indes schwer mit der Bürde des frühen Rückstandes, das Spiel an sich zu reißen und das Publikum mit ins Boot zu nehmen. Zudem mussten sie bereits nach 16 gespielten Minuten auf Björn Wohlgemuth verzichten, der sich nach einer Auseinandersetzung mit Sebastian Kopschek zu einem leichten Schubser hinreißen ließ und folgerichtig die Rote Karte sah. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung der auch ansonsten sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Di Stefano und Rosenkranz. Insgesamt verhängte das Gespann aus Dortmund und Schwerte 17 Zeitstrafen in einem Spiel, das nicht ungewöhnlich hart von beiden Seiten geführt wurde.

Schrouven als positive Erscheinung

Die positive Erscheinung im HSG-Spiel war an diesem Samstagabend definitiv Christopher Schrouven. Der lange verletzte Rückraumspieler zeichnete mitverantwortlich für zwei kleine Serien der HSG. Dank dieser keimte kurz Hoffnung bei den Zuschauern auf, dass sich die Gregorz-Sieben – wie schon so oft gezeigt – wieder zurück ins Spiel kämpfen könnte. Bis auf vier Tore konnten die Gevelsberger den Rückstand zwischenzeitlich verkürzen (10:14), doch wieder sorgten technische Unzulänglichkeiten dafür, dass die nach starkem Start immer mehr nachlassenden Gäste wieder ein beruhigendes Polster von sechs Toren mit in die Kabine nehmen konnten.

Mit diesem Polster spielte Spenge eine entspanntere zweite Hälfte ohne sonderlich überzeugen zu können. „Darüber werden wir noch reden müssen“, so TuS-Trainer Holtmann, der seinem Gevelsberger Pendant Mut zusprach. „Nach dem schwachen Start haben sie gezeigt, dass sie mithalten können.“ Gregorz sah das ähnlich und konnte sich am Ende zumindest über Ergebniskosmetik freuen.Rauhaus, Stippel und Christopher Schrouven kaschierten das Ergebnis mit einer Serie zum Abschluss. So war wenigstens das Ergebnis am Ende noch versöhnlich.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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