News

HSG mit Auflösungserscheinungen

Dieses Mal war es die Defensive, in der es überhaupt nicht funktionierte. Handball-Oberligist HSG Gevelsberg/Silschede bleibt sieglos.

So langsam aber sicher schwinden die Chancen des Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede auf ein siebtes Jahr in der westfälischen Beletage. Nach der neuerlichen und ernüchternden Niederlage beim ASV Hamm-Westfalen II bleibt die HSG mit einem Punkt abgeschlagen am Tabellenende. Vor allem aber die Art und Weise, wie sich die Mannschaft von Norbert Gregorz bei der 28:39 (14:20)-Niederlage präsentierte, lässt die Hoffnungen auf den Klassenerhalt kleiner werden.

Denn vor allem in der Defensive zeigte die HSG eine ganz schwache Leistung. Entsprechend ernüchtert wirkt Trainer Gregorz nach der Partie beim Tabellenzehnten. „Wir haben in keinster Art und Weise Zugriff bekommen“, fasst er den Auftritt von den beiden glücklosen Torhütern Beck und Olschinka zusammen. Zwar kam man zu Beginn gut in das Spiel, hatte nach dem schnellen 0:3-Rückstand die Gelegenheit zum 5:5 auszugleichen. Das gelang nicht, Hamm zog in der Folge durch drei Treffer in Serie wieder davon und ließ sich diesen Vorsprung auch bis zum Spielende nicht mehr nehmen. „Das ist bei uns inzwischen ein echtes Kopfproblem. Bei uns gehen nach solchen Serien die Köpfe runter und die Mannschaft zerbröselt“, sagt ein enttäuschter Gregorz.

0:5-Lauf entscheidet das Spiel

Während man im eigenen Ballbesitz verbessert zur Vorwoche auftrat, fehlte in der Deckung zu jeder Zeit die Bereitschaft, den Kampf anzunehmen. Mal mit Übergängen zum Kreis, mal mit Wurfgewalt aus der zweiten Reihe kam Hamm zu einfachen Treffern, ohne dabei auf großartige Gegenwehr der offensiv eingestellten Gevelsberger zu stoßen. „In der letzten Woche war es vorne, diese Woche war es hinten zu wenig“, fasst Gregorz zusammen, wo es momentan fehlt, um Punkte für den Klassenerhalt sammeln zu können: „Es gelingt uns nicht, auf beiden Seiten des Spielfeldes konstant aufzutreten.“ Nach 18 Minuten des Spiels in Hamm lag man erstmals mit sechs Treffern zurück, bis zur Pause sollte sich dieser Rückstand dann auch halten. Wer sich im Handball auskennt, weiß, dass man einen solchen Rückstand in einer Halbzeit auch noch drehen kann. Und so schien es zu Beginn des zweiten Spielabschnitts auch, als Dudczak und Still auf vier Tore verkürzen konnten. Doch wer nun auf eine Leistungssteigerung in der Deckung der Gevelsberger hoffte, sah sich wieder schnell in den ersten Abschnitt versetzt. Bis zum 19:24 nach 36 Minuten blieb die HSG in Schlagdistanz, fünf Treffer der Gastgeber in Serie sorgten dann aber für die Entscheidung und klare Verhältnisse. Spätestens nach 42 Minuten beim Stand von 19:29 ging es für die Gregorz-Sieben nur noch um Schadensbegrenzung. Zwar kam man in den letzten Minuten noch zu neun Treffern, kassierte in dieser Zeit aber auch eben derer zehn. So blieb selbst die erhoffte Ergebniskosmetik aus.

Gregorz bleibt kämpferisch

Zwar ist der Klassenerhalt noch rechnerisch möglich, die Saison jetzt gerade erst einmal zur Hälfte rum – große Chancen auf den Erhalt der Oberliga macht man sich in Gevelsberg aber nicht mehr: „Ich bleibe dabei, dass wir erst abgestiegen sind, wenn es auch rechnerisch feststeht“, sagt Gregorz, bevor er weiter ausführt. „Man hat aber bei einigen Spielern das Gefühl, dass sie sich schon mit der Verbandsliga arrangiert haben.“

Wo momentan der Mut herkommen soll, den Abstieg noch zu verhindern, ist fraglich. Zu verlieren haben die Gevelsberger eigentlich nichts mehr, vielleicht sorgt das ja für die nötige Lockerheit.

Text + Bild: Fabian Vogel, Westf. Rundschau

https://www.wr.de/sport/lokalsport/ennepetal/hsg-mit-aufloesungserscheinungen-id213182633.html