HSG lässt Bommern straucheln – mehr nicht.
Gevelsberg bringt den Spitzenreiter Bommern ins Straucheln – mehr aber auch nicht. Denn Witten kann personell nachlegen . . .
„Stolz auf den Heimsieg gegen Gevelsberg“ – so lautete der Post, den die Spieler des TuS Bommern am Samstagabend per Facebook verschickt haben. Der Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga bleibt das Maß aller Dinge, bleibt ohne Punktverlust nach dem 29:25 (13:15) gegen die HSG Gevelsberg-Silschede. Nach einem Spiel, und das drückt der Post auch aus, welches den Gastgebern aus Witten alles abverlangt hat. „Mich wurmt die Niederlage. Dennoch sind wir erhobenen Hauptes wieder nach Hause gefahren“, sagt auch HSG-Trainer Sascha Šimec, nachdem er eine Nacht über dieses Spiel geschlafen hatte.
Lindemann fehlt am Kreis
Und in der Tat waren die Gevelsberger Spieler kaum wieder zu erkennen, nimmt man den Pflichtsieg der Vorwoche gegen den Vorletzten Ahlen II. Die Abwehr der Gäste stand sicher, Gevelsberg spielte überdies mit hohem Tempo. Sichtlich überrascht ging Bommern in dieses Spiel. Gevelsberg dominierte gar die ersten 50 Minuten. „Wir haben monstermäßig verteidigt und monstermäßig aufs Tempo gedrückt“, so Šimec. Dabei hatte der Gevelsberger Trainer neben dem Dauerverletzten André Bekston noch den privat verhinderten Sam Lindemann zu ersetzen. Nicht auszudenken, was wäre, wenn der Kreisläufer mit von der Partie gewesen wäre.
Höhere Pausenführung möglich
Immerhin ging es zunächst auch ohne ihn gut. Gevelsberg hatte stets die Führung inne, wusste die gefährlichen Gastgeber-Spieler, die zum Teil Erfahrungen aus der Dritte Liga aufweisen können, in Schach zu halten. Mehr noch. „Wir hätten zur Pause sogar höher führen können. Vielleicht sogar mit fünf Treffern mehr“, analysiert Sascha Šimec. Nun ja, immerhin ging es mit zwei Toren mehr in die Kabinen. Gevelsberg schickte sich an, dem Spitzenreiter die ersten Punkte abzuknöpfen, vielleicht sogar Bommern die erste Niederlage beizubringen.
Hand von Rauhaus geschwollen
Dabei fiel auch (zunächst) kaum ins gewicht, dass Routinier Björn Rauhaus einen Schlag auf einen seiner Finger – vermutlich Daumen – bekommen hatte Mitte der ersten Halbzeit sogar. „Die Hand war nach der Begegnung ganz schön dick geschwollen“, so Šimec. „Ich hoffe nur, dass sich da nichts Schlimmes entwickelt und uns Rauhaus schlimmstenfalls die nächsten Spiele ausfallen wird.“ So oder so – Rauhaus avancierte einmal mehr zum Aktivposten der Gevelsberger Mannschaft. Sowohl im Spielaufbau, in der Organisation der Abwehr, diesmal aber auch als Torschütze. Sechs Treffer gehen auf sein Konto. Nur Felix Groß vom Gastgeber traf genauso viel.
Überzahl nicht ausgenutzt
Als noch etwa zehn Minuten zu spielen waren, als sich die breitere Bank von Bommern auswirkte, bahnte sich ein Knackpunkt zur Gevelsberger Niederlage an. Zunächst können die Gäste eine Überzahl nicht ausspielen. Schlimmer noch. Die HSG-Truppe verspielt eine 23:22-Führung. Dabei sah es gar nicht so schlecht aus, zumal der eingewechselte Keeper Sven Wulf gleich zwei Strafwürfe vereiteln konnte. Doch Bommern drehte auf. „Wenn Du alleine einen ehemaligen Drittliga-Spieler wie Niklas Polakovs von der Bank holen kannst, der vier Treffer erzielt und so die entscheidende Wendung geben kann, dann hast Du kaum eine Chance“, sagt Sascha Šimec.
Und das war es schließlich auch, was den Unterschied ausgemacht hatte. Bommern atmete erleichtert auf, unterstrich auf Facebook, wie stolz die Mannschaft ob des Sieges gegen Gevelsberg ist. „Schade, es war mehr drin für uns“, so Šimec. „Aber man hat auch gesehen, warum Bommern oben steht.“
Bericht: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Foto: Bastian Haumann / FUNKE Foto Services
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