HSG holt Zwei-Meter-Mann für den Rückraum
Früh stellt Gevelsberg-Silschede die Weichen für die kommende Saison. Die Trainer haben verlängert, es kommt ein Hüne als Rückraumspieler.
Die HSG Gevelsberg-Silschede ist diesmal verflixt schnell dran, um die ersten Personalien unter Dach und Fach zu bringen. Der Handball-Verbandsligist hat bereits mit den Trainern Sascha Šimec und Dirk Block vereinbart, ab dem kommenden Sommer für die kommende Saison zusammen ins dritte Jahr zu gehen. Jetzt gibt es bereits eine Verpflichtung, die sich als Coup herausstellen kann. Ab dem kommenden Sommer wird Domagoj Golec den HSG-Dress überziehen.
2,10 Meter, 110 Kilogramm
Allein sein Körper ist eine Erscheinung. Einige in den Zuschauerrängen werden das während des jüngsten Heimspiels gegen Schlusslicht Eiserfeld mitbekommen haben, als Golec in der Halle weilte. Der 22-Jährige misst 2,10 Meter und bringt 110 Kilogramm auf die Waage. Das kann als ideales Athletik-Gewicht bezeichnet werden. Dahinter scheint einiges an handballerischem Können zu stecken. Voll des Lobes ist man beim VfL Eintracht Hagen und bei Unitas Haan – die letzten beiden Stationen des riesigen Rückraumspielers.
Dabei wurde Domagoj Golec – die Aussprache ist so wie man schreibt – meist als Rohdiamant bezeichnet. „Das ist ein junger Spieler mit sehr großem Potenzial, ein ungeschliffener Diamant“, sagte Niels Pfannenschmidt, als er vor zwei Jahren noch Trainer vom damaligen Zweitligisten VfL Eintracht Hagen war. Im Februar 2018 wurde bekannt, dass Niederrhein-Oberligist Unitas Haan den Deutsch-Kroaten verpflichtet habe. Vorsitzender Martin Blau fand ähnlich lobende Worte.
Im zweiten Jahr beim Oberligisten
Jetzt ist „Godo“, wie er ehemalige kroatische Jugend-Nationalspieler auch gerufen wird, im zweiten Jahr beim Niederrhein-Oberligisten. In der vergangenen Saison scheiterte Haan knapp, wurde Vize-Meister. Eigentlich wollte die Mannschaft neu angreifen. Aber die Vorbereitung war alles ander als gut, als erbaulich. Denn durch ein Harz-Verbot in der Halle „hatten wir lange Zeit keinen Ball in den Händen“, beschreibt Golec die damalige Situation. Die Folge: Unitas Haan läuft den eigenen Ansprüchen hinterher, ist aktuell nur Tabellenzehnter. „Wir wollen am Ende im oberen Tabellendrittel landen“, so Golec.
Bereits vor einem Jahr hatten die Gevelsberger Gespräche über einen möglichen Wechsel des Rückraumspielers in die Halle West gesprochen. Doch Golec stand bei Unitas Haan im Wort. Das ist ihm viel wert. Doch wechselwillig war Domagoj Golec schon. Aus privaten und beruflichen Gründen. Dreimal die Woche ist in Haan Training, die Hin- und Rückfahrt kein Zuckerschlecken. Golec: „Den Aufwand habe ich unterschätzt.“ Denn inzwischen wohnt Golec in Schwelm – der Liebe wegen. Der Bürokaufmann arbeitet in Hagen. Da kommen schon einige Stunden Fahrtzeit, die er auf der stauträchtigen A46 verbringt.
Aufstieg mit Gevelsberg ein Ziel
In Gevelsberg will sich Domagoj Golec zum einen weiter entwickeln. Zum anderen auch mit der Gevelsberger Mannschaft. „Der Aufstieg soll es schon sein“, blickt Golec nach vorne. Nicht sofort, wenn er in der Halle West ankommt, in absehbarer Zeit aber schon. Und hilft es, dass sein Trainer Sascha Šimec wie er kroatischer Abstammung ist? „Wenn es schlecht läuft können wir zusammen lauthals auf Kroatisch fluchen“, sagt Golec – und lacht laut. „Nein“, ergänzt er aber sofort, „es kommt darauf an, dass der Trainer vom Handball Ahnung hat, davon viel versteht. Und das ist bei Sascha Šimec der Fall. Außerdem komme ich super mit ihm zurecht.“
Domagoj Golec will zunächst aber alles daran setzen, mit Unitas Haan die vorgenommenen Ziele zu erreichen. Das schließt aber nicht aus, dass er bei den Spielen der HSG Gevelsberg-Silschede vorbei schaut – wenn es sein Terminplan zulässt. Gleiches gilt auch für die eine oder andere Trainingseinheit mit den neuen Mitspielern. Denn „Godo“ ist schon sehr neugierig auf die neue Mannschaft.
Bericht: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Marinko Prša
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