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HSG Gevelsberg geht zum Ende die Puste aus

Gevelsberg/Gladbeck.  Lange kann die HSG Gevelsberg den Favoriten vom VfL Gladbeck in der Handball-Oberliga ärgern. Das passierte in den letzten zehn Spielminuten.

So recht wusste HSG-Trainer Sascha Simec nicht, wie er das Spiel beim deutlich favorisierten VfL Gladbeck einordnen sollte. Mit 24:27 hatten die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede beim Aufstiegsaspiranten geschlagen geben.

„Eigentlich haben wir unser Ziel erreicht, hier ordentlich mitzuhalten und es Gladbeck so schwer wie möglich zu machen“, so der Trainer der Gevelsberger im Anschluss an die intensive Partie. „Im Endeffekt muss man aber sagen, dass wir doch auch mehr hätten mitnehmen können, wenn ein paar Kleinigkeiten mehr zusammengekommen wären“, so der Coach.

Nach dem beeindruckenden 31:19-Sieg in der Vorwoche reisten die Gevelsberger mit einer großen Portion Selbstvertrauen nach Gladbeck – was sich in der Anfangsphase der Begegnung sofort zeigte. Ohne Respekt vor der großen Aufgabe spielten die Gevelsberger mutigen Handball. Nach einem offenen Schlagabtausch in den Anfangsminuten zeigte sich gegen Ende der ersten Halbzeit aber immer mehr die Qualität des Gastgebers, der sich bis dahin auf 14:10 absetzten konnte.

Schiedsrichter nehmen Einfluss

„Man muss leider sagen, dass auch die Schiedsrichter Einfluss auf das Spielgeschehen und das Ergebnis genommen haben. Für beide Seiten waren da teilweise krasse Fehlentscheidungen dabei, die man überhaupt nicht mehr nachvollziehen konnte“, so Simec. „Wir wollen im Nachhinein aber keinesfalls die Schiedsrichter für die Niederlage verantwortlich machen. Wir haben noch ein paar Stellschrauben, an denen wir auf jeden Fall noch hätten drehen können, um das Spiel für uns zu entscheiden“, blickt der HSG-Coach zurück.

Nach Beginn der zweiten Spielhälfte kämpfte sich die HSG dann durch eine starke Abwehrleistung und zahlreiche Tore nach Tempogegenstößen wieder heran und ging rund zehn Minuten vor Spielende sogar in Führung. „Da haben wir es extrem stark gemacht. Vor allem Lennard Bulk und Domagoj Golec hinten in der Verteidigung waren echte Türme in der Schlacht, die haben sich absolut ein Sonderlob verdient für ihre Leistungen“, so der Gevelsberger Trainer.

In diesem Spielabschnitt verpassten es die Gevelsberger jedoch, sich entscheidend abzusetzen – auch durch mehrere verworfene offene Würfe. „Leo Stippel hatte einfach kein Wurfglück. Da waren zwei Bälle dabei, die an den Innenpfosten gehen und zurück ins Feld springen, das war dann schon sehr bitter“, ärgert sich Simec auch noch nach dem Spiel über die ausgelassenen Chancen.

Gladbeck nutzt Schwächephase

„Aber nicht nur Leo hatte Pech, sondern wir haben über das ganze Spiel auch zu viele Siebenmeter verworfen und offene Würfe verpasst. Wenn die Hälfte dieser Würfe reingegangen wäre, hätten wir uns wahrscheinlich über einen Sieg freuen dürfen“, so Simec.

Doch es kam anders: Gladbeck drehte nach einer Auszeit rund neun Minuten vor Spielende noch einmal auf und drehte die Partie zu seinen Gunsten. „Da hat man dann schon gemerkt, dass wir personell etwas ausgedünnt waren. Domagoj Golec musste durchspielen, da fehlt dann einfach irgendwann etwas die Kraft. So mussten wir uns dann auf den letzten Metern doch noch geschlagen geben“, so Simec.

In der kommenden Trainingswoche will der Coach dann vor allem im athletischen Bereich arbeiten. „Bis zum nächsten Spiel haben wir jetzt zwei Wochen Zeit, um körperlich noch zuzulegen.“

 

Bericht: Joel Klaas, Westfalenpost

Foto: Michael Scheuermann / WP

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