News

HSG agiert nach gutem Start phasenweise völlig verunsicher

Nach der 24:28 (8:11)-Niederlage gegen die Sportfreunde Loxten muss sich die HSG Gevelsberg-Silschede weiter in Geduld üben und auf den ersten Sieg warten. „Das war uns allen von vorneherein klar, dass diese junge Mannschaft noch viel lernen und auch einige Rückschläge verkraften muss“, wehrte sich Manager Christoph Stippel gegen Ansätze von Kritik, dass die Truppe von Trainer Jörg Müller spielerisch vieles vermissen ließ.

Tatsächlich wirkte die junge Gevelsberger Auswahl besonders in der zweiten Hälfte phasenweise völlig verunsichert und schien ohne jeglichen Mumm zu spielen. Dabei hätten sie dazu nach dem guten Start überhaupt keinen Grund gehabt.

Die Loxtener, gingen zunächst ohne ihren angeschlagenen Ex-Profi Elvir Selmanovic in die Partie. Müllers Vorgabe, dem Gegner von Beginn an mit Kampf und Leidenschaft entgegenzutreten, wurde von den beiden Unparteiischen Marco de Stefano und Jörg Rosenkranz schnell mit dem Hinweis „die Härte aus der Partie nehmen“ zu wollen mit Zwei-Minuten Strafen konterkariert.

Zumindest ließen die beiden konsequent pfeifenden Schieris die Leidenschaft der Teams nicht so hoch aufkommen. Mit je 24 Minuten Zeitstrafen spielten beide Mannschaften quasi fast eine Halbzeit in Unterzahl. Bis zum 5:6 (20.) hielten die ohne den beruflich verhinderten Stammkeeper Patrick Huhn angetretenen Gevelsberger gegen den Tabellenfünften trotzdem recht gut mit.

Allerdings mussten die über 600 Zuschauer in der Halle am Hofe bereits zu diesem Zeitpunkt mit verfolgen, wie schwer sich die Gastgeber gegen die defensiv stehenden Loxtener taten.

„Wir bekamen die Deckung nicht bewegt“, nannte Müller eines der Hauptprobleme im Spiel seines Teams, das den Gast zum Pausenpfiff mit 8:11 zumindest in Reichweite behielt. Auch in der zweiten Hälfte änderte sich daran nicht viel. Immer, wenn man das Gefühl bekam, jetzt bekommen Heinrich Steinkühler und seine Nebenleute Zugriff aufs Spiel, sorgten einfachste Pass-Fehler für einfache Gegentore. „Wenn Passfehler wie heute passieren, liegt das an fehlender Konzentration. Konzentriert waren die Jungs aber vollkommen“, analysierte Müller die Fehler und fügte hinzu: „Das war heute reine Kopfsache“.

Rot gegen Björn Wohlgemuth
Die scheint momentan auch Björn Wohlgemuth behindern. Der Halblinke, kam wie in der Vorwoche nicht auf Touren und sorgte lediglich mit seiner Roten Karte (dreimal zwei Minuten) für Farbe im Spiel. Besonders ärgerlich. Die dritte Zweitstrafe wegen Meckerns. „In so einer Situation ist das dann doppelt blöd. Dafür habe ich mich schon bei der Mannschaft entschuldigt“, gab sich der Wuppertaler einsichtig. „Es darf zwar nicht passieren, dass die Ergebnisse in unseren Köpfen eine Rolle spielen, aber es scheint uns doch beschäftigt zu haben“, sammelte der Rückraumspieler im Anschluss mit seinen ehrlichen Aussagen Pluspunkte.

Diese will er aber am liebsten auf dem Spielfeld sammeln. „Ich bin überzeugt, dass wenn wir einmal gewinnen, auch weitere Siege holen. Leid tun konnte einem auch der junge Sebastian Olschenka im HSG-Kasten, der oft alleine vor den Akteuren der Sportfreunde stand und kaum etwas ausrichten konnte. Da gingen seine gehaltenen Siebenmeter-Würfe fast schon unter. Nach 18:25 (52.) und 21:27 (58.)sorgten seine Nebenleute wenigstens für ein erträgliches Endergebnis. In der nächsten Woche muss die HSG zum Tabellenvierten Ahlener SG, um sich endlich auch wieder mit Kampf und Leidenschaft zu belohnen.

Erdinc Özcan-Schulz

HSG agiert nach gutem Start phasenweise völlig verunsicher | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/ennepetal-gevelsberg-schwelm/hsg-agiert-nach-gutem-start-phasenweise-voellig-verunsicher-id11219085.html#plx465839572