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HSG 2 krönt ein besonderes Handball-Jahr

Bezirksligist Gevelsberg-Silschede II überwintert an der Spitze – verlustpunktfrei. Trainer Marco Luciano erklärt den Erfolg.

Die Zweitvertretung der HSG Gevelsberg-Silschede darf auf ein ganz besonderes Handballjahr zurück blicken. In der bisherigen Bezirksliga-Spielzeit musste die Mannschaft um Trainer Marco Luciano noch keine Niederlage, noch kein Remis hinnehmen. Eine außerordentliche Leistung, die durch den knappen 25:23-Erfolg am vergangenen Wochenende beim VfS Warstein gekrönt wurde. Im Gespräch erklärt Trainer Luciano die beeindruckende Entwicklung seiner Erfolgsmannschaft.

Herr Luciano, wie erleichtert waren Sie nach dem knappen Sieg am Wochenende in Warstein?

Wir waren alle extrem erleichtert. Warstein war die erwartet schwere Hürde, dazu sind wir dann noch angeschlagen hin gefahren. Unter der Woche war fast gar kein Trainingsbetrieb möglich, weil wir so viele kranke und verletzte Spieler in unseren Reihen hatten. Vor dem Spiel in Warstein haben aber ganz viele Jungs dann gesagt: „Auch, wenn ich krank bin. Ich will spielen!“ Das ist auf der einen Seite zwar immer schön für einen Trainer, seine eigenen Jungs so motiviert zu sehen. Auf der anderen Seite muss man den einen oder anderen aber auch mal etwas bremsen, damit keiner überpowert.

Trotz der schwierigen Ausgangslage haben Sie das Spiel in Warstein aber für sich entschieden.

Genau, wir sind zunächst sehr schlecht ins Spiel gekommen, haben uns dann im Laufe der Begegnung aber immer besser reingekämpft. Wir haben erst wirklich schlecht verteidigt und das vermissen lassen, was uns die ganze bisherige Saison ausgezeichnet hat. Da mache ich den Jungs aber überhaupt keinen Vorwurf, weil wir eben so viele dabei hatten, die nicht zu 100 Prozent fit waren. Die Jungs haben dann immer bessere Antworten gefunden, stark verteidigt und es am Ende routiniert runtergespielt. Wir sind alle extrem glücklich, die Freude nach dem Spiel war überschwänglich. Ich muss den Jungs ein riesiges Kompliment aussprechen.

Wo liegen die Gründe dafür, dass ihre Mannschaft mit einer makellosen Bilanz in die Winterpause geht?

Da darf ich mir selbst nicht zu viel auf die Schulter klopfen, denn in erster Linie kommt der Einsatz von den Jungs selbst. Wir haben immer eine Trainingsbeteiligung von 14 bis 20 Spielern. Wenn wir zwölf Jungs im Training haben, ist das schon ein schlechter Tag. Daran erkennt man, wie ehrgeizig die Spieler sind und dass sie etwas erreichen wollen. Mir als Trainer macht es die Arbeit daher natürlich leichter, als wenn kaum jemand zum Training kommt. Wir haben aber auch sehr intensiv gearbeitet in der Vorbereitung und im Laufe der Saison. Der Erfolg ist also nicht vom Himmel gefallen, sondern wir haben einiges dafür getan.

Mit dem reinen Ehrgeiz lässt sich eine Bilanz von 22:0 Punkten nach elf Spielen aber nicht erklären.

Natürlich nicht, wir haben als Mannschaft das vor der Saison ausgegebene Konzept auch extrem gut in die Tat umgesetzt. Bei uns kommen Spieler mit viel Erfahrung zusammen und einige sehr talentierte Jungs aus der A-Jugend. Das klappt zusammen extrem gut und ist mit Sicherheit auch ein Faktor, der uns bisher so stark gemacht hat. Da greift ein Baustein in den anderen. Mit den ganzen Siegen im Rücken ist das Selbstvertrauen natürlich auch immer größer geworden, das kam dann auch noch hinzu.

In der Vorsaison sind Sie mit Ihrer Mannschaft am Ende im Mittelfeld der Tabelle gelandet. Was haben Sie in der Vorbereitung gemacht, dass es jetzt deutlich besser läuft?

Wir haben uns ständig mit Gegnern aus höheren Ligen gemessen, da haben wir viel Lehrgeld zahlen müssen. Dazu kam, dass wir im Sommer einen Schnitt gemacht haben. Viele ältere Spieler haben uns verlassen, die jüngeren aus der A-Jugend sind dazu gestoßen. In Warstein standen zeitweise vier Jugendspieler gleichzeitig auf dem Feld. Das soll auch in Zukunft unser Weg sein.

Bericht: Joel Klaas, Westf. Rundschau

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