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Herber Rückschlag für Gevelsberg im Kampf um den Klassenerhalt

Einen schweren Rückschlag in Sachen Abstiegskampf musste Handball-Oberligist HSG Gevelsberg-Silschede im Derby gegen VfL Eintracht Hagen II hinnehmen. Außer in der ersten Viertelstunde kam der Gastgeber nie für einen Punktgewinn, geschweige denn für einen Sieg, infrage. So geht die 25:28 (9:15)-Niederlage vollauf in Ordnung.

Im Kampf um den Klassenerhalt sind mittlerweile sowohl Augustdorf (28:27-Sieg in Altenhagen-Heepen) als auch Jöllenbeck (38:33-Sieg in Nordhemmern) auf drei Punkte enteilt – bei noch zwei auszutragenden Spielen.

Dem Auftreten der Gevelsberger war von Beginn an anzumerken, dass es um viel ging. Großer Druck, viel Nervosität. Nicht gerade ein Endspiel um den Klassenerhalt, doch ein Sieg und damit zwei Punkte gegen den Abstieg sollten es schon sein. Immerhin war das Gevelsberger Spiel zunächst gefällig, setzte es auch eine 3:1- und 4:1-Führung (6. und 8. Minute) dank der Treffer von Tobias Fleischhauer (zweimal per Siebener), Christopher Schrouven und Sebastian Breuker. Doch so nach und nach eroberten die Gäste aus der Volmestadt die Hoheit über das Gevelsberger Parkett. Insbesondere Philipp Hinkelmann war nicht zu bremsen, erzielte fünf Treffer in Folge. Zunächst versuchte Gevelsberg die Kreise aus einer 6:0-Dekcung heraus einzuengen. Schließlich sorgte Daniel Schrouven per Manndeckung dafür, dass der langaufgeschossene Rückraumspieler nicht mehr allzu stark zur Geltung kam.

Doch viel nützte es nicht. Denn die Gevelsberger Abwehr wurde immer löchriger – auch weil viele Angriffe nicht mehr zuende gespielt, die Abschlüsse zu schnell und zu eigensinnig gesucht wurden. Ein großer Knackpunkt. Das völlige Gegenteil zu dem, was die HSG am vorherigen Wochenende in Augustdorf zeigte. Die zwei Gesichter der HSG Gevelsberg-Silschede halt. Völlig ohne Konstanz. „Ich kann nicht verstehen, wie man von einer Woche zu anderen so abfallen kann“, so HSG-Trainer Jörg Müller.

In der Folge der schlechter werdenden Abwehrleistung sahen auch die Gevelsberger Keeper nicht allzu gut aus. Weder Patrick Huhn noch Sebastian Olschinka wussten zunächst kaum für Stabilität zu sorgen. So war es unterm Strich auch die erste Halbzeit, die die Gevelsberger auf die Straße des Verlierers brachten.

Nach der Pause wurde es etwas besser. Etwas. Hagen hatte nicht mehr das Tempo der ersten halben Stunde. Dafür aber Luft genug, um die Partie sicher zu gewinnen. Zum einen bissen sich die Gevelsberger oft an Eintracht-Keeper Hendrik Halfmann die Zähne aus. Dazu wurde nach der Pause die Hagener Bank tiefer besetzt. Alexandris Katsigiannis, Cedrik Neuser und Thomas Osebold waren auf dem direkten Wege von Lüdenscheid nach Gevelsberg gekommen. Kurz davor hatte das Trio der dritten VfL-Garnitur zum Sieg im Sauerland verholfen – und sorgten so für wichtige Punkte im Abstiegskampf der Landesliga für Hagen III.

Verkürzt auf 22:23 und 23:24
So jedenfalls schaffte es Gevelsberg es nicht mehr, die Partie zu drehen. Allenfalls wurde es zehn Minuten vor dem Ende noch spannend. Vor allem Kevin Kliche hatte am Kreis eine bärenstarke, aber Kräfte raubende Phase. Gevelsberg verkürzte gar bis auf 22:23 (55.) und 23:24 (56.). Doch einmal mehr wurde das Gevelsberger Spiel zu überhastet, so dass eine tatsächliche Wende zu einem überraschend Punkt nicht infrage kam.Heinz-G. Lützenberger