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Gevelsberg zum Start ohne Chance

Es nicht wirklich überraschend, dass die HSG Gevelsberg-Silschede mit einer Niederlage in ihre fünfte Saison der Handball-Oberliga startet. Mit dem 18:21 (7:19) beim Neuling VfL Viktoria Mennighüffen sind die Gäste noch gut bedient. Allerdings haben die Gevelsberger mit einer Energieleistung nach der Pause einen Sieben-Tore-Rückstand verkürzen können.

Von Beginn hatte Gevelsberg das Nachsehen. Dabei stand die Abwehrformation gar nicht mal so schlecht. Trainer Jörg Müller hatte sich für eine offensivere 3-2-1-Variante entschieden, manchmal spielten die Gäste auch die 5:1-Formation. Aus einem guten Defensivverbund heraus sollte es nun gefällig nach vorne gehen. Ging es aber nicht. Denn die Offensivabteilung war alles anderes als im Bilde,. „Vor allem über die rechte Außenbahn lief nichts“, so Jörg Müller. Der Trainer versuchte mit einigen Wechseln dort Abhilfe zu schaffen. Allein es wollte nicht besser werden. „Das war nahezu unterirdisch, was wir im Angriff abgeliefert haben“, kritisierte Jörg Müller.

Angriff unterirdisch schlecht

Bereits vor der Pause deutete sich an, dass die Gevelsberger nicht wirklich ins Spiel kommen würden. Auch die schlechte Trefferquote machte sich bemerkbar. Neben den suboptimal herausgespielten Kombinationen waren es oft Pfosten- oder Lattentreffer oder die gute Leistung der Gastgeberkeeper Dennis Specht, die den Würfen im Wege standen.

Insgesamt konzentrierten sich die offensive Bemühungen auf die Regiearbeit von Jörg Rauhaus und Björn Wohlgemuth. Doch irgendwann hatte Mennighüffen das raus, wusste Gevelsberg auszurechnen, die alternativen Ideen bei den Gästen gingen verloren. Zu allem Überfluss fiel Wohlgemuth eine Zeit lang aus. Er verletzte sich am Sprunggelenk, konnte aber nach einer gewissen Behandlungspause wieder ins Geschehen eingreifen. Immerhin war es Wohlgemuth, der mit sieben Toren (davon ein Strafwurf) die meisten Treffer der Gäste erzielte.

Stärker mit zwei Kreisläufern

Ein weiterer positiver Aspekt: Als Gevelsberg mit zwei Kreisläufern – Rafael Dudzcak und Sam Lindemann – spielte, beide robuste Spieler die eine oder andere Lücke zu reißen wusste, lief es einigermaßen besser. Mehr allerdings nicht.

„Nur gut, dass wir in der zweiten Halbzeit mit einer Energieleistung noch den Rückstand verkürzen konnten“, so Jörg Müller mit dem Blick auf etwas Positives aus der insgesamt 340 Kilometer langen Reisen. Denn als Mennighüffen mit sieben Treffern führte, drohte ein Debakel. Und das hätte in einer Saison-Endabrechnung sehr schlecht für die Gevelsberger aussehen können. „In einem möglichen direkt Vergleich wäre das richtig schlimm gewesen“, so Müller. Also sind es nur drei Tore, die im Rückspiel aufzuholen sind.

Einen guten Einstand lieferte Christian Scholz als neuer Torwart der HSG Gevelsberg-Silschede ab. „Von Null auf Hundert in der Oberliga. Das war schon beachtenswert. Er war ein großer Rückhalt“, lobte Jörg Müller. Doch letztendlich war der Neue vom HV Herbede machtlos gegenüber den Angriffsreihen der Gastgeber, die in Marco Büschenfeld und Arne Kröger ihre Haupttorschützen hatte (jeweils sechs Tore), die die eine oder ander Nachlässigkeit zur Lücke und dann auch zu Treffern zu nutzen wussten.

Pavlov fehlt noch die Bindung

Vergleichsweise gut war die Premiere des kroatischen Neuzuganges Dejan Pavlov. Allein ihm fehlt noch die Bindung zur restlichen Mannschaften. „Da und auch an anderen Stellen bedarf es noch einiges an Arbeit“, so eine Fazit von Jörg Müller nach der Begegnung.

Heinz-G. Lützenberger, WAZ