Gevelsberg zu Gast beim Tabellenzweiten
So langsam aber sicher wird es Zeit für den Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede zu punkten. Am Sonntag geht es gegen den VfL Menninghüffen.
Das Schlusslicht der Handball-Oberliga gastiert beim ambitionierten Tabellenzweiten. Hört sich nach einer klaren Sache an. Doch die HSG Gevelsberg-Silschede will sich nicht von vorneherein als Außenseiter beim sonntäglichen Gastspiel (18 Uhr) beim VfL Viktoria Mennighüffen geben.
Stärker als das Tabellenbild
Immerhin sind die Gevelsberger durchaus stärker einzuschätzen, als das Tabellenbild es aussagt. Die Abwehr kann als stabil bezeichnet werden, gute Ansätze hat der Angriff. „Wir müssen uns diszipliniert und nicht überhastet zum gegnerischen Kreis und Tor bewegen“, fordert HSG-Trainer Norbert Gregorz. Vor allem, dass es in den bisherigen Spielen immer wieder Phasen gab, in denen der Angriff zu hektisch, mit zu vielen Fehler und bar jeder Kombination vorgetragen wurde, verstimmt den Gevelsberger Trainer. „Wir spielen zu oft zu undiszipliniert.“
Dennoch: Gregorz ist zuversichtlich, kann sich aber bald selber nicht hören, wie er die positiven Merkmale seiner Mannschaft sowie durchaus erkennbare Leistungssteigerungen beschreibt. Noch vor der Saison strotzten er und seine Mannen voller Zuversicht. Schließlich war die Vorbereitung auch astrein. Doch mit den Meisterschaftsspielen fielen viele in ein Leistungsloch.
Jetzt kommt der eine oder andere Spieler aus diesem Loch langsam aber sicher heraus, überrascht Norbert Gregorz positiv. Weitere Steigerungen sind aber dringend nötig, um auch tatsächlich in Lohne den ersten Saisonsieg einfahren zu können.
Zwangspause für Daniel Schrouven
Gregorz hat alle Spieler zur Verfügung – nur Daniel Schrouven fehlt (Faszienriss unter dem Fuß). Er wird wohl erst im kommenden Jahr wieder auflaufen können. „Echt schade, da er einen überraschend großen Sprung nach vorn gemacht hat – als Linksaußen und als Strafwurf-Schütze.“
Beim Gastgeber um Trainer Zygfryd Jedrzej gibt mittlerweile Tomasz Tluczynski den Ton auf dem Parkett an. Der ehemalige Bundesliga-Spieler und Weltmeister von 2007 wirft seine ganze Routine in die Waagschale des Spiels der Ostwestfalen. Der Pole gilt als der Königstransfer der Mennighüffer und wird von Spiel zu Spiel immer besser. Der 38-Jährige, der in der Bundesliga unter anderem für Hannover-Burgdorf und Lübbecke spielte, stellte dies zuletzt gegen seinen Ex-Klub in Nordhemmern unter Beweis. Er steuerte elf Treffer bei, war Denker und Lenker des Spiels. Keine Frage, dass der Ex-Profi völlig ohne Starallüren mittlerweile voll im Team angekommen ist. Schmerzhaft bekamen die Gevelsberger seine klasse Leistungen zu spüren, beispielsweise im vergangenen Jahr gegen Nordhemmern.
Spielgestalter Halstenberg
Neben Tluczynski – und übrigens auch Abwehrchef Ulrich Neumann – hat Arne Halstenberg die Rolle des Spielgestalters inne, kommt ebenfalls immer besser ins Spiel. Der Rechtshänder weiß, wann die Angriffe schnell gemacht werden müssen – oder wann es auch mal gilt, das Tempo herauszunehmen. Das kann Gevelsberg vor Probleme stellen. Überdies vervollständigt sich der VfL-Kader mit dem Kreisläufer Malte Ames. In der Vorbereitung hatte er sich verletzt, musste bisher zuschauen, kam in Nordhemmern zum gelungenen Comeback.
Text: Heinz-G. Lützenberger, West. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de
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