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Gevelsberg will bei Null anfangen

Hoffnung und Verzweiflung liegen oft nah beieinander, bei den Oberliga-Handballern der HSG Gevelsberg/Silschede macht sich vor dem Rückrundenauftakt bei der HSG Augustdorf/Hövelhof vor allem ersteres breit. Im Hinspiel trennten sich beide Teams in Gevelsberg mit einem Remis, es sollte der einzige Punktgewinn der Gevelsberger in der Hinrunde bleiben.

„Wir haben immer Hoffnung“, sagt HSG-Trainer Norbert Gregorz vor der Begegnung mit dem einzigen Tabellennachbarn. Unter der Woche hat man sich lange zusammengesetzt und über den weiteren Saisonverlauf gesprochen, zudem wurde im Training konzentriert gearbeitet. Im Vergleich zur vergangenen Woche bei der deutlichen Pleite beim ASV Hamm-Westfalen II fordert Gregorz vor allem in der eigenen Defensive ein anderes Gesicht seiner Mannschaft. „Wir müssen stabil stehen, dass ist die Basis unseres Spiels“, sagt der Wuppertaler, der in Ostwestfalen defensiver agieren will als zuletzt in Hamm. Durch diese Maßnahme will er zur bekannten, aber lange nicht gezeigten Stabilität beitragen, um vorne selbstbewusster auftreten zu können. Denn im Spiel in Hamm zeigte die HSG, dass sie offensiv einiges zu bieten hat. 28 Tore erzielte man, die Probleme lagen dort eindeutig in der Hintermannschaft. „So viele Tore können wir gar nicht werfen“, sagt Gregorz und fordert damit vor allem die Bereitschaft ein, wieder mit mehr Herz zu verteidigen.

‘Mit Selbstvertrauen in Zweikämpfe

Für das Spiel im Angriff hat sich Gregorz mit seiner Mannschaft ebenfalls einen Plan zurecht gelegt. „Augustdorf ist körperlich sehr robust, da geht es für uns darum, diese robusten Spieler zu isolieren und dann mit Selbstvertrauen in den Zweikampf zu gehen“, schildert er seine Überlegungen. Viele Kreuzbewegungen, den Gegner in die seitliche Bewegung bringen und vor allem den nicht ganz eingespielten Augustdorfer Abwehrverband auseinander reißen – das sind die Mittel, mit denen die HSG am Samstagabend unbedingt den ersten Saisonsieg einfahren will. „Da drüber zu werfen, wird schwierig“, sagt Gregorz, der am Wochenende seinen kompletten Kader zur Verfügung hat.

Den Kopf frei zu kriegen, bei Null zu starten und sich keine Gedanken über die Tabellensituation zu machen, könnten dabei helfen, schließlich sieht eben diese Tabelle momentan ziemlich verheerend aus für die Gevelsberger. „Ich wiederhole mich da vielleicht, aber ich glaube, dass der Knoten auch bei uns irgendwann platzen wird“, sagt der HSG-Trainer. Am liebsten wäre ihm das nach der Verzweiflung in der Vorwoche sicherlich jetzt zum Auftakt in die Rückrunde. Bei einem Erfolg am Wochenende würde die HSG bis auf einen Punkt an Augustdorf heranrücken.

Dudczak wechselt nach Menden

Über die Ligazugehörigkeit hinaus läuft bereits die Kaderplanung für die kommende Spielzeit. Zusagen gibt es von Scholz, Breuker und Bekston, den Verein verlassen wird dagegen Rafael Dudczak. Der kräftige Kreisläufer wechselt zum aktuellen Drittligisten SG Menden-Sauerland. „Raffa und Menden waren sehr fair, das war ein gutes Verhältnis mit allen Beteiligten. Klar ist das schade für uns, aber wir verstehen seinen Schritt und drücken ihm für seine sportliche Zukunft die Daumen“, erläutert HSG-Manager Christof Stippel den Ablauf des Wechsels.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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