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Gevelsberg wacht nach der Pause gegen Hohenlimburg auf

Gut 200 in der Halle und gut 200 am Computer per Livestream verfolgten den 25:18 (7:6)-Sieg der Gevelsberger Handballer gegen Hohenlimburg.

Es war ein deutlicher Sieg, aber keineswegs war es ein souveränes 25:18 (7:6), was sich die HSG Gevelsberg-Silschede am Samstagabend gegen HSG Hohenlimburg erarbeitet hatte. Nach wie vor ist in dem Spiel noch Luft nach oben in der Mannschaft von Trainer Sascha Šimec, der sich nach dem zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel grundsätzlich zufrieden mit der Leistung seiner Jungs zeigte.

Immerhin hatte Sascha Šimec nicht alle Spieler zur Verfügung. Keeper Christian Scholz fehlte aus privaten Gründen, Daniel Schrouven hatte Dienst. Auf den Einsatz von Keeper Sven Wulf sowie Rückraumspieler Christopher Schrouven verzichtete der Trainer – beide saßen angeschlagen auf der Bank. „Der Rücken. Und keiner weiß genau, was es ist. Die Woche gibt es eine genauere Untersuchung“, so Schrouven. „Hauptsache bis zum Derby in Schwelm in drei Wochen ist alles fit.“ Doch damit nicht genug der schlechten Personal-Nachrichten. Domagoj Golec und André Bekston gingen angeschlagen in die Begegnung.

Gevelsberg kommt nur langsam ins Spiel

Die beiden angeschlagenen Spieler und der Rest der Truppe kamen nur langsam ins Spiel, sorgten dafür, dass das Tempo nicht zu hoch wurde. Eine Vorgabe des Trainers, die effektiv umgesetzt wurde. Überdies schafften es die Gevelsberger immer wieder, sich nicht das Spiel der Gäste aufzwingen zu lassen. Wenngleich Hohenlimburg mit einer starken 5:1-Deckung den Gastgebern durchaus das eine oder andere mal Probleme bereitete.

Doch bereits in der Tor-mageren ersten Halbzeit zeigte sich eine der Gevelsberger Stärken: die Abwehrarbeit. Der Block stand weitestgehend gut, Keeper Max Bergner hatte einmal mehr einen starken Tag erwischt. „Das war schon ein klasse Zusammenspiel von Torwart und Abwehr“, lobt auch Sascha Šimec. Dennoch, es war schon eine zähe Angelegenheit, die beide Mannschaften auf dem Parkett und in der gut durchlüfteten Halle boten. „Wir haben uns vor der Pause das Leben schwer gemacht“, bescheinigte auch Co-Trainer Dirk Block.

Albrecht kugelt sich den Daumen aus

Indes musste Hohenlimburg bereits nach gut fünf Minuten einen Schock verkraften. In einer Aktion mit Golec verletzte sich Nick Albrecht schwer. Beide stießen zu unglücklich zusammen, so dass dem Gästespieler der Daumen auskugelte. Direkt vor der Gevelsberger Bank, direkt vor der heimischen Physiotherapeutin Paula Jäkel. Doch sie durfte nicht eingreifen. „Den Daumen darf nur ein Arzt einrenken. Das ist mir als Physiotherapeutin verboten“, erläuterte sie auf Nachfrage. Nach etwa sechs Minuten ließ der erste starke Schmerz nach, Albrecht verließ die Halle gen Krankenhaus.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gastgeber ein anderes Gesicht. Die Karte zog, dass Christopher Fege und Josip Jukic die Rollen wechselten, flexibler agierten. Durch den Treffer von Nils Rüggeberg zog Gevelsberg auf 20:10 (47.) davon. Durchaus ein sicherer Vorsprung. Doch die Gäste um Trainer Ivo Maly steckten nicht auf. Insbesondere in der Schlussphase, als Gevelsberg mehrere Zeitstrafen in Folge kassierte (Sascha Šimec: „Mir hat die Leistung der Schiedsrichter insbesondere nach der Pause nicht gefallen. Durch ihre Entscheidungen haben sie den Spielfluss auf beiden Seiten zerstört.“) verlegte sich die Hohenlimburger Abwehr auf eine Manndeckung.

Schnelle Reaktion auf offene Manndeckung

Sascha Šimec reagierte, verordnete in einer kurzum anberaumten Auszeit ein schnelles Spiel in die Breite. Die Jungs zogen mit, ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, hielten den Vorsprung. Insgesamt kassierten die Gevelsberger, die in Christopher Fege den Haupttorschützen hatten (acht Treffer, davon einen Strafwurf), acht Zeitstrafen, Hohenlimburg derer sechs.

„Wir haben die Vorgabe erfüllt, haben aus den ersten beiden Spielen 4:0 Punkte geholt“, freute sich Trainer Sascha Šimec nach der Begegnung. „Ich hatte im Vorfeld vor Hohenlimburg gewarnt, und meine Mannschaft hat die Warnung auch ernst genommen und ist den taktischen Vorgaben gefolgt. Das stellt mich sehr zufrieden.“ Dennoch gibt es einiges zu verbessern. Beispielsweise lässt das Tempospiel noch einige Wünsche offen.

Bericht: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Foto: Heinz G. Lützenberger / WP

https://www.wr.de/sport/lokalsport/ennepetal/gevelsberg-wacht-nach-pause-gegen-hohenlimburg-auf-id230638026.html