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Gevelsberg von Gladbeck verprügelt

Am dritten Spieltag erreicht Gevelsberg-Silschede einen Tiefpunkt. Ein schwacher Trost: Es kann jetzt nur noch bergauf gehen.

Es sind erst drei Spiele der Handball-Oberliga absolviert, die HSG Gevelsberg-Silschede hat bereits einen Tiefpunkt erreicht. Mit 27:36 (14:19) unterlag der Gastgeber vor knapp 400 Zuschauern dem VfL Gladbeck. Die Hoffnung: Es kann jetzt nur noch bergauf gehen.

Denn das, was die Gevelsberger auf das Parkett gelegt haben, war nicht das, was sie eigentlich können. Viel zu schnell überließen die HSG-Spieler den Gäste das Geschehen. Viel zu hektisch ging es in die eigenen Angriffe. Und Gladbeck, die mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet waren, nutzten dies eiskalt und erbarmungslos aus. Kam Gevelsberg tatsächlich mal zu einem erfolgreichen Abschluss, hatte Gladbeck meist gleich binnen weniger Sekunden die passende Antwort parat – das Tor.

Lindemann erzielt 1:0-Führung

Die Begegnung begann gar nicht mal so schlecht, wenngleich Gladbeck ob des Saisonstarts als angeschlagener Boxer durchaus den galligeren Eindruck von der ersten Sekunde an machte. Nach drei Minuten traf Sam Lindemann zur 1:0-Führung. Es folgte noch ein 2:2 (6.) durch Björn Rauhaus, danach lief aber die Tormaschinerie der Gäste auf Hochtouren.

Die HSG wusste nicht, wie ihr geschah. Aus allen Positionen, von fast allen Spielern musste sie Gegentreffer hinnehmen. Als Max Krönung zum 2:6 traf (9.), war er der sechste Schütze zum sechsten Treffer. Als Björn Sankalla das 3:8 markierte (11.) hatten sieben Schützen die acht Treffer erzielt. Gevelsberg wusste nicht, wo der (Abwehr)-Kopf stand.

Überdies agierten die Gastgeber viel zu zahm. In anderen Sportarten mag es eine Auszeichnung sein, keine Zeitstrafe bekommen zu haben – nicht so im Handball. Gevelsberg hatte auf dieser Habenseite eine Null stehen. Nahezu zärtlich gingen die Gevelsberger mit den Gästen aus Gladbeck um. Das ist keine Grundlage, um punkten zu können. Zwar hatte Gladbeck nur eine Zeitstrafe zu verzeichnen, aber der Klub, der wieder zurück in die Dritte Liga will, war so sehr in allen Belangen überlegen, dass hier die Zahl der Zeitstrafen zu vernachlässigen ist.

Auf zwei Tore heran gekommen

Immerhin gab es ein Phase, in der Gevelsberg zuzutrauen war, nachhaltig aufzuholen. Kevin Kliche (23.) und Tobias Fleischhauer (24.) markierten mit sehenswerten Treffern die Tore elf und zwölf für die Gastgeber – zum 12:14. Zwei Treffer Rückstand, das ist nicht die Welt. Doch an diesem Samstagabend war es eine Welt für Gevelsberg-Silschede. Gladbeck machte wieder ernst, nutzte einmal mehr aus, dass Gevelsberg kaum ein probates Mittel gegen die Tempogegenstöße und gegen die Schnelle Mitte fand und zog auf die fast uneinholbare Pausenführung davon.

Danach rannten die Gevelsberger stets dem hohen Rückstand hinterher. Versuchten es mit einer offensiveren Deckung, mit mehr Schwung in den Angriffen – doch nichts wollte wirklich fruchten. „Im Rückwärtsspiel waren wir überhaupt nicht gut, dazu haben wir es nicht geschafft, genügend Druck auf zubauen“, so HSG-Trainer Norbert Gregorz. „Über Außen hat unser Spiel kaum stattgefunden.“ Immerhin ein Lob gab es: „Bastian Olschinka hat sehr stark gespielt. Ohne ihn hätten wir noch höher verloren.“

Nach dem Spiel postet die Mannschaft auf Facebook: „Das Team möchte sich für den Auftritt bei den Fans entschuldigen und verspricht, die nächsten Tage alles für eine Verbesserung zu geben.“

Text: Heinz-G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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