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Gevelsberg verspielt respektable Führungen gegen Nordhemmern

Als die Schlusssirene ertönte war es still im Gevelsberger Lager. Mucksmäuschenstill. Einzig die Spieler aus Nordhemmern bildeten einen Kreis, hüpften vor Freude und riefen immer wieder „Auswärtssieg“. In der Handball-Oberliga hatte gerade die HSG Gevelsberg-Silschede mit 30:31 (14:12) gegen LIT Handball NSM verloren. Zehn Sekunden vor Schluss hatte Jan Linné per Strafstoß dem HSG-Keeper Patrick Huhn keine Chance gelassen und das entscheidende Tor markiert.

Es war der erste Punktgewinn der Mannschaft aus Nordhemmern in Gevelsberg seit dem Dezember 2012. Keine Frage also, dass die Freude bei den Gästen, die ohne Eisele, Kliver, Bergner, Wiebe und Hampel antreten mussten, gerade nach diesem hochspannenden, wenngleich aber nicht gerade niveaureichen Spiel, riesige war. Die Enttäuschung bei Gevelsberg (ohne Kliche und Brockhaus angetreten) war entsprechend groß.

Gevelsberg hatte vor 550 Zuschauer durchaus Chancen, die Partie zu gewinnen. Im teils zerfahrenen Spiel, das gegen Ende immer hektischer wurde und von vielen Fouls geprägt war, hatte die HSG teils respektable Führungen erspielen können. Keeper Huhn war eine Bank, Sebastian Breuker war in toller Wurflaune. Beide zählten zu den besten Spielern.

Wenn da nur nicht diese überhasteten Phasen der Gastgeber gewesen wären. Sie sorgten für unnötige Ballverluste. Beispielhaft mag dafür die Schlussphase der ersten Halbzeit stehen. Lukas Rüter hatte eine seiner drei Zeitstrafen kassiert. Nordhemmern versuchte bei eigenem Ballbesitz mit sechs Feldspielern dagegen zu halten, setzte seinen starken Keeper Björn Gerling auf die Bank.

Schönster Treffer durch Kling
Doch Gevelsberg wusste die Überzahl prächtig zu lösen, schaffte eine 14:10-Führung. Dabei erzielte Fabian Kling das schönste Tor des Abends, als er fast vom eigenen Kreis traf. Doch in den letzten 20 Sekunden war es mit der Gevelsberger Herrlichkeit vorbei. Die sich in dieser Phase desolat präsentierende Abwehr nutzten Felix Bahrenberg und Jan Speckmann, um auf den 14:12-Pausenstand zu verkürzen. Gevelsberg fand nicht wirklich mehr ins Spiel.

Heinz-G. Lützenberger