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Gevelsberg verspielt 18:12-Führung und wichtigen Schritt zum Ligaerhalt

Es sind noch 23 Sekunden zu spielen. Patrick Huhn entschärft den Wurf von Janis Wieczorek. Der Gevelsberger Keeper leitet sofort den Gegenangriff ein. Jetzt sind es nur noch drei Sekunden. Sebastian Breuker hat den Ball, kommt in eine gute Wurfposition von halbrechts, wirft – und Christoph Chwalek entschärft den Wurf. Schlusssirene. Riesiger Jubel beim ASV Senden, riesige Niedergeschlagenheit bei der HSG Gevelsberg-Silschede. Der Gevelsberger Gastgeber hat gerade das „Abstiegs-Endspiel“ der Handball-Oberliga mit 24:25 (11:8) verloren.
Abstiegsgefahr wird akuterMit dieser Niederlage wechseln Gevelsberg und Senden die Tabellenpositionen vom vorletzten und drittletzten Platz. Die Abstiegsgefahr für den neuen Vorletzten Gevelsberg ist wieder akut. Noch haben die Schützlinge die Hoffnung, mit den letzten beiden Spieltagen, doch noch auf den drittletzten Platz zu gelangen, um vielleicht doch noch die Oberliga zu halten. Das geht nur mit Erfolgen bei Altenhagen-Heepen und zum letzten Heimspiel beim letzten Saisonspiel gegen Meister TuS Volmetal. Gleichzeitig muss Senden Punkte lassen gegen die Ahlener SG und in Nordhemmern.Es knisterte, es war zu spüren, dass Abstiegskampf in der Halle West angesagt war. Die etwa 1000 Zuschauer, darunter etwa 40 Fans aus Senden, bekamen kein gutes Spiel zu sehen. Aber eins, das von Einsatz und Kampf geprägt war. Zunächst. Dabei zeigte sich die Gäste-Abwehr kompakter und aggressiver. Gevelsberg fand lange kein probates Mittel, diese zu knacken. Erst nach acht Minuten gelang Gevelsberg der erste Treffer. Durch Fabian Kling zum 1:2.Schon früh ging Björn Rauhaus, der bei Ballbesitz hart angegangen wurde, raus. Yannick Brockhaus führte stattdessen ab der 14. Minute die Regie. Zuvor hatten Rauhaus zweimal, Marian Stratenschulte einmal den Pfosten getroffen.

Doch mehr und mehr drückte Gevelsberg dem Spiel den Stempel auf, aber ohne wirklich zu überzeugen. Immerhin waren die Gastgeber stark genug, um bis zur 40. Minuten einen 18:12-Vorsprung herauszukämpfen. Doch Senden machte vieles durch Einsatz und Biss wieder wett, ließ nun Gevelsberg kaum noch zum Zuge kommen.

Alles geht über Kuhlmann

Im Sendener Angriff ging nahezu alles über den Rückraumspieler und Torjäger Nummer eins Hendrik Kuhlmann. Zehn Treffer und etliche Vorbereitungen gingen diesmal auf sein Konto. Nichts, aber auch gar nichts konnte ihn wirklich stoppen. Und fand er Mal die Endstation in einem der Gevelsberger Akteure, gab es das Spiel über den Kreis, wo Manuel Honerkamp lauerte und traf. Alleine 14 Treffer gingen auf das Konto beider.
Das Drama für Gevelsberg nahm vor allem zwischen der 40. und 47. Minute seinen Lauf. Senden schaffte es, zum 18:18 auszugleichen. Breuker und Kliche sorgten noch für die 20:18-Führung, doch danach bestimmte Senden die Partie.
Im Gevelsberger Spiel war kaum eine Kombination zu erkennen. Einzelaktionen, die oft, viel zu oft in den Armen der Gäste hingen blieben, prägten das Geschehen.

Entsprechend sauer war HSG-Trainer Hans-Peter Müller nach der Partie. Außer bei Kling und Brockhaus kritisierte er bei allen seinen Akteuren mangelnden Einsatz. „Der Rest hat nur zugeguckt. Da gibt es nichts schön zu reden“, so Müller. „Das war enttäuschend.“

Heinz-G. Lützenberger