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Gevelsberg verspielt 16:13-Führung

Das Schlusslicht kann weiterhin nicht gewinnen – auch wenn es gegen Soest phasenweise ganz gut aussah und der Gastgebern zwischenzeitlich mit 16:13 führte.

Unter anderen Umständen wäre der geneigte Zuschauer mit dem Gefühl einer guten Handball-Unterhaltung nach Hause gegangen. Doch angesichts der schauderhaften Situation in der Handball-Oberliga für die HSG Gevelsberg-Silschede macht sich nach dem 21:24 (10:10) gegen den Soester TV vorwiegend Frust und Enttäuschung breit. Es bleibt bei zehn Punkten Rückstand zum rettenden drittletzten Platz – bei jetzt nur noch 22 Punkten, die in den letzten elf Saisonspielen noch zu vergeben sind.

Gevelsberg stark in Abwehr

Dabei war es gar nicht so schlecht, wie sich die Gevelsberger gegen die favorisierten Gäste aufgestellt hatten. Insbesondere die Abwehr stand stark und stabil, ließ kaum eine zuende gespielte Kombination von Soest zu. Der Rückraum, insbesondere der Lenker Max Loer, kam kaum zur befürchteten Entfaltung. „Wir sind ein Risiko eingegangen, was die Jungs gut gemacht haben“, lobte HSG-Trainer Norbert Gregorz. Der Preis war, dass über links Max Picht oft zum Zuge kam. Der Spieler mit der Trikotnummer 77 erzielte bis zu seiner Disqualifikation nach üblen Foul an Christopher Schrouven (51.) sieben Tore über die Außenbahn. Keeper Bastian Olschinka, der im übrigen einen starken Abend erwischt hatte, war jeweils machtlos.

Insbesondere kurz vor und kurz nach der Pause machte sich so etwas wie Zuversicht unter den etwa 350 Zuschauern in der Halle West breit. Zunächst glich Tobias Fleischhauer zum 10:10-Pausenstand aus. Nach dem Seitenwechsel war es erneut Fleischhauer, dann Sam Lindemann, die für die HSG eine Zwei-Tore-Führung her­auswarfen. Mehr noch: Zwanzig Minuten vor dem Ende gab es gar eine 16:13-Führung. Erneut traf Tobias Fleischhauer, diesmal mit einem Fernwurf aufs leere Tor, als Soest ohne Keeper, mit siebtem Feldspieler agierte.

Die Halle wurde wach, es lag was in der Luft. Doch anstatt mit den sich bietenden Möglichkeiten die Führung auszubauen, holte Soest auf, traf zum 16:16 (43.), schaffte gar die eigenen Führung.

Soest nimmt Rauhaus aus Spiel

Indes macht sich mehr und mehr bemerkbar, dass es Soest verstand, Björn Rauhaus aus dem Spiel zu nehmen. Mal stand Picht, mal Robin Bekel ihm auf den Füßen. Schließlich spielte der HSG-Regisseur vorwiegend in der Defensive.

Dazu paarte sich eine ausbaufähige Chancen-Verwertung – verbunden mit Alu-Pech. Allein Christopher Schrouven traf dreimal die Latte vom gegnerischen Gehäuse. Kevin Kliche, der ausschließlich für Strafwürfe aufs Parkett kam, landete zwei Tore von der Marke, traf einmal das Alu, scheitert zweimal am überragend disponierten Gäste-Keeper Birk Muhr.

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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