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Gevelsberg verliert Spiel und Spieler

Es ist erst der siebte Spieltag absolviert, aber wieder gab es nicht nur ein überraschendes Resultat in der Handball-Oberliga. Und deshalb hat die HSG Gevelsberg-Silschede, das sieglose Tabellenschlusslicht, nach ihrer 20:30 (12:12)-Niederlage bei der Ahlener SG schon fünf Punkte Rückstand auf den viertletzten Rang und den ganz sicheren Klassenerhalt.

Viel schlimmer aber: Rückraum-Mann Christopher Temp zog sich in der 35. Minute – ohne Fremdeinwirkung – eine schwere Verletzung des rechten Knies zu. Nachdem zunächst der Verdacht auf Kreuzbandriss bestanden hatte, klang die erste Nachricht aus dem Krankenhaus schon etwas besser. „Es scheint doch nicht ganz so schlimm zu sein“, berichtete HSG-Chef Thomas Schneider. Und der Stand vom Sonntag war dann, dass es sich wohl um eine Meniskus- und Bänderverletzung handelt. Für eine genaue Diagnose soll nun in dieser Woche eine MRT-Untersuchung sorgen.

Kliche verfolgt Spiel in Thailand

Für die Partie in der Friedrich-Ebert-Halle hatte sich Kevin Kliche übrigens extra den Wecker gestellt, und zwar auf kurz vor 1.30 Uhr, um die Partie in seinem Thailand-Urlaub am Live-Ticker zu verfolgen. Dort sah er dann auch, dass es reichlich Zeitstrafen gab und das Spiel lange Zeit hin- und herging.

Was der Kreisläufer im fernen Südostasien am Bildschirm nicht sehen konnte: Sebastian Breuker, der rechte Rückraum-Spieler, hatte schon nach 6:22 Minuten nach einem Foul von Thomas Lammers passen müssen. Das linke Kreuzbandriss-Knie schmerzte so sehr, dass ein weiterer Einsatz nicht mehr möglich war. „Instabil. Er wollte nicht mehr rein“, sagte HSG-Manager Christoph Stippel, der Trainer Jörg Müller am Mikrofon vertrat, weil dieser direkt nach der Partie zu Christopher Temp ins Krankenhaus gefahren war.

Obwohl Torwart Patrick Huhn vor 400 Zuschauern alles andere als ein guter Rückhalt war, lag die HSG Gevelsberg-Silschede in der ersten Hälfte nicht einmal zurück. Mehrere Male führte sie sogar mit zwei Treffern und verteidigte dieses Polster bis zum 12:10, ehe die Ahlener, die durch diesen Sieg auf Rang zwei kletterten, zum 12:12-Pausenstand ausglichen.

Trotz des Schocks wegen der Verletzung Christopher Temps begegnete das Müller-Team dem Favoriten, bei dem sich Torwart Pavol Niroda nun peu à peu steigerte, weiterhin auf Augenhöhe. Und es durfte auch noch von einer Überraschung träumen, nachdem Björn Rauhaus auf 19:21 verkürzt hatte. Doch dann leistete sich Björn Wohlgemuth nach einem Rauhaus-Fehlpass ein dummes Foul an Niklas Seifert und handelte sich seine dritte Zeitstrafe ein. Konsequenz in der 49. Minute war die Rote Karte gegen den besten HSG-Schützen. Damit war nach Sebastian Breuker und Christopher Temp der dritte Gevelsberger Rückraum-Spieler außer Gefecht.

Gäste zu sehr geschockt

Es ging fortan nichts mehr, die Mannschaft ist, um die Worte von Manager Christoph Stippel zu benutzen, „ein bisschen zusammengebrochen“. Ein bisschen doll sogar, um genau zu sein. Es war ein totaler Zusammenbruch. Mit einem 9:0-Lauf zogen die Ahlener um ihren überragenden ehemaligen Bundesliga-Kreisläufer Björn Wiegers auf 30:19 davon, ehe Christopher Schrouven dafür sorgte, dass die HSG von der Siebenmeter-Marke zumindest auf eine 25-Prozent-Quote kam. Zuvor waren in der zweiten Halbzeit zweimal Yannick Brockhaus und einmal Marvin Müller an Pavol Niroda gescheitert.

Biene Hagel