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Gevelsberg verliert Duell der Verfolger

Bergkamen holt im Kampf um Platz zwei verdient den Sieg gegen eine HSG-Mannschaft mit wenig Mumm. Auf Platz vier abgerutscht.

Das war’s dann wohl für die HSG Gevelsberg-Silschede. Der Kampf um den zweiten Platz der Handball-Verbandsliga, der möglicherweise einen Oberliga-Aufstieg bedeuten kann, ist verloren. Mit dem 23:28 (10:14) im Verfolgerduell gegen den neuen Tabellenzweiten HC TuRa Bergkamen rutschen die Gevelsberger auf Platz vier ab. Zwar hat Mit-Konkurrent um Platz zwei, TuS Bommern, gegen Hattingen verloren, zwar sind es nur zwei Zähler auf den Vize-Titel, doch die Leistung auf dem Parkett lässt keineswegs den Schluss zu, dass die heimische HSG den Sprung auf diesen Rang hinter Meister Haltern-Sythen schaffen könnte.

Von Beginn an sah es nicht danach aus, als könnte Gevelsberg den Kampf um einen der besseren Verfolgerplätze gewinnen. Die Gastgeber kamen einfach nicht mit der Spielweise der Gäste zurecht, „die noch nicht einmal einen ihrer besten Tage hatten“, wie HSG-Trainer Sascha Šimec nach der Begegnung bemerkte. „Bergkamen war in diesem Spiel schlagbar.“ Doch den Gevelsberger fehlte es an Spritzigkeit, an ausgereiften Ideen, manchmal auch an Glück – denn etliche Pfosten- und Lattentreffern gab es auf Gevelsberger Seite.

Überdies wusste der TuRa-Keeper Kevin Stork unzählige Würfe zu parieren. Doch auch dafür hatte der Gevelsberger Coach eine Erklärung parat. „Kein Wunder, wenn wir immer noch halb hoch werfen, dann werden die Bälle eine sichere Beute für den Torwart.“

Löchrige HSG-Abwehr

Überdies präsentierte sich die Gevelsberger Abwehr als ausgesprochen löchrig. Alleine die Anspiele auf TuRa-Kreisläufer Kevin Saarbeck gelang den Gästen wie im Training. So erzielte der Mann mit der Trikotnummer 97 mit sieben Treffern die meisten für seine Farben – die meisten vom Kreis.

So kam es, dass zur Pause die Partie nahezu entschieden war. Zwar „nur“ mit einem Vier-Tore-Rückstand ging es aus Gevelsberger Sicht in die Kabine, aber die Spielweise, die Einstellung ließen Arges erahnen. Keine Wunder auch, dass Trainer Sascha Šimec zwischenzeitlich ordentlich angefressen ob der Vorstellung seiner Schützlinge war. Lautstark machte er dies während der ersten, frühen Auszeit (17.) in der ersten Halbzeit deutlich. Dennoch: Zum Kabinengang war alles, nur nicht einen Punktgewinn zu erwarten – und so das Aus im Kampf um den zweiten, den möglichen Aufstiegsplatz.

Aber: Immerhin weiß man ja um die Stärke der HSG, wenn es um eine Aufholjagd geht. Sascha Šimec brachte nun Routinier Christian Pottkämper. Der gegnerischen Shooter Pascal Terbeck kam in Manndeckung, ebenso hatte Leo Stippel eine Rolle vor der Abwehr bekommen. Gevelsberg kam tatsächlich besser ins Spiel. Aber es dauert, ehe die Gastgeber auch für einen Punkt infrage kommen konnte. Mitte der zweiten Halbzeit kämpften sich die Gevelsberger heran, hatte den Rückstand auf zwei Treffer verkürzt – gleich mehrmals. Doch anstatt weiter dran zu bleiben, sorgten Fehlpässe und Fehlwürfe – aber auch Latten- und Pfostentreffer – dafür, dass Bergkamen schließlich mehr oder minder locker den verdienten Sieg nach Hause bringen konnten.

„Ich kann es mir nicht wirklich erklären, dass bei uns die Einstellung gefehlt hat. Jeder Spieler muss seine Einstellung hinterfragen. Vor allem im Überzahlspiel haben wir einfach zu viele Möglichkeiten vergeigt“, so Sascha Šimec. „Einzig Christopher Schrouven möchte ich ausdrücklich loben. Er hat vor allem gegen Ende des Spiels einen klasse Einsatz und Willen gezeigt.“

Bericht: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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