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Gevelsberg-Silschede braucht Sieg und fremde Hilfe zum Klassenerhalt

Es wird in vielerlei Hinsicht ein besonders Spiel, wenn in der Handball-Oberliga die HSG Gevelsberg-Silschede den Meister TuS Volmetal in der Halle West empfängt. Ein besonders Spiel, das am Samstagabend zur besonderen Zeit um 18 Uhr anfängt, das einmal mehr eine Rekordkulisse haben könnte.Es ist das letzte Saisonspiel. Ein Spiel, was Gevelsberg zwingend gewinnen muss, wollen sie die Klasse erhalten. Doch aus eigener Kraft ist dies nicht möglich. Der Sieg gegen den Meister und Drittliga-Aufsteiger ist nur eine Voraussetzung. Denn gleichzeitig muss der ASV Senden in Nordhemmern beim LIT verlieren. Dass gleichzeitig aus der Dritten Liga nur ein „Westfale“ absteigen darf, sei nur nebenbei bemerkt. Denn Soest hat aktuell den guten Lauf, um die Liga zu erhalten. Gladbeck wird wohl absteigen – eine Konstellation für zwei Absteiger aus der Oberliga.
Letztmals Trainer nach 32 JahrenÜberdies ist es das letzte Spiel für Hans-Peter Müller als hauptverantwortlicher Trainer. Er wechselt im Sommer zum VfL Eintracht Hagen, wird dort im Hintergrund tätig sein. Ein letztes Spiel als Trainer für die HSG – nach vier Jahren. Ein letztes Spiel als Trainer einer Mannschaft im westfälischen Bereich – nach 32 Jahren.Größter Sieg des Lebens

Auch wenn der Fokus auf die Begegnung gegen Volmetal gerichtet sein wird: Müller wird mit gemischten Gefühlen dem Samstagabend entgegen sehen: Vor allem den größten Sieg seines Lebens hat er bei den HSG Gevelsberg-Silschede gefeiert. Zwangsläufig. Am 14. Januar 2014. An diesem Samstag brach Hans-Peter Müller plötzlich in sich zusammen. Herzinfarkt. „Ich bin allen dankbar, die mir damals das Leben gerettet haben“, so Müller. Er denkt dabei an den Feuerwehrmann Kevin Kliche, der im richtigen Moment die richtigen Maschinen holte und bediente, im richtigen Moment die richtigen Handgriffe ansetzte und tätigte. Hier zeigt sich eine besondere Beziehung. Denn seit neun Jahren betreut Müller den Kreisläufer. Wie auch Björn Rauhaus hat er ab dem Teenie-Alter das Handballspiel bei Hans-Peter Müller gelernt. Klar, dass gerade die beiden Jungs dem Trainer ans Herz gewachsen sind.

Dank an die vielen Retter

Zu den vielen Rettern von damals zählen unter anderem noch der Vater von Till Pasch, die Mutter von Dominic und Marco Luciano, dazu Thomas und Claudia Schneider sowie Jugendtrainer Marcel Claus. „Wer weiß, was aus mir ohne diese tollen Menschen geworden wäre“, sagt Müller. Keine Frage, es wird ein emotionaler Abend.

Doch diese Gedanken, diese Gefühle weiß Müller auszublenden, wird Müller ausblenden. Vorläufig. „Jetzt geht es um den Erhalt der Oberliga. Wir werden alles dafür geben. Wir bauen auf die Fans“, so Hans-Peter Müller, der erneut alle 15 Spieler zur Verfügung haben wird. Das bedeutet, dass ein Akteur nicht auf dem Spielberichts-Bogen erscheinen wird. Sehr wahrscheinlich Christopher Schrouven, der spielen könnte. „Ich will aber nichts riskieren“, so Müller. „Wenn was passieren sollte, würde ich mir ewig Vorwürfe machen.“

Dudzcak auf gutem Wege

Übrigens auch ein Grund, warum Müller dem wuchtigen Kreisläufer Rafael Dudzcak zuletzt kaum Einsatzzeiten gab. Dudczak war grippig, hatte überdies Herzprobleme. Und da war es für Müller klar, dass er auch hier nichts – wie eine Entzündung eines Herzmuskels – riskieren wollte. Dudczak ist auf bestem Wege, wieder mit voller Kraft für die HSG spielen zu können.

Heinz-G. Lützenberger