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Gevelsberg ohne Drei zum Saisonstart

Ohne drei Leistungsträger – Kliche, Breuker, Schrouven – muss die HSG Gevelsberg-Silschede den Saisoauftakt am 11. September bestreiten

In einem Monat beginnt sie, die Saison in der Handball-Oberliga. Die fünfte in der höchsten westfälischen Liga für die HSG Gevelsberg-Silschede. Mit viel Glück, aber auch hohem Einsatz, haben die Gevelsberger einmal mehr den Klassenerhalt knapp und am letzten Spieltag geschafft. Dagegen steht die aktuelle Vorbereitung alles andere als unter einem guten Stern, kann von Glück alles andere als die Rede sein. „Sie ist bisher eine Katastrophe“, so HSG-Trainer Jörg Müller.

Aufgrund nicht rechtzeitig fertig gestellter Reparations-Arbeiten können die Mannen um Trainer Jörg Müller nicht wie geplant in die Halle West. Damit fällt flach, dass vor allem die jungen Spieler Kombinationen oder taktische Finessen nicht einüben beziehungsweise vervollkommnen können. Immerhin gibt es alsbald einige Trainingseinheiten in der unteren Halle B. Doch das ist nur ein schwacher Trost. „Dort gilt ein Harz-Verbot, so dass wir da dann auch nur eingeschränkt trainieren können“, so HSG-Vize und -Manager Christof Stippel. „Wir sind schon sehr enttäusch, dass die Halle nicht pünktlich fertig wurde und wir unseren Trainingsplan komplett umbauen mussten. Insbesondere weil wir sonst von der Stadt Gevelsberg sehr gut unterstützt werden.“

Schwere Rückschläge
Viel schwerer wiegen die personelle Rückschläge, die die HSG Gevelsberg-Silschede einmal mehr in der Vorbereitung hinnehmen muss. Und einmal mehr heißt einer der Unglücksraben Christopher Schrouven. Vor zwei Jahren gab es in einem Test in Wuppertal einen Kreuzbandriss. Jetzt, zur offiziellen Saisoneröffnung des Liga-Konkurrenten SF Loxten, ist erneut ein Knie in Leidenschaft gezogen. Diesmal das linke. Eine endgültige Diagnose steht noch aus, sie soll es am heutigen Mittwoch nach einer MRT-Untersuchung geben.

Dann Sebastian Breuker, der ebenfalls vor einigen Jahren einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Diesmal hat er sich einen Finger gebrochen. Beim Test in Bommern. Wie es passierte, weiß keiner so genau. Mittlerweile ist der Finger operiert: acht Wochen Pause; mindestens.

Und weil auch aller schlechten Dinge drei sind, gibt es eine dritte unglückliche Personalie. Zum Saisonstart wird auch Routinier Kevin Kliche fehlen, der sich an der Schulter operieren lassen muss. Vermutlich wird vor den Herbstferien nicht mit dem Kreisläufer zu rechnen sein. „Das sind schon harte Einschnitte, die wir verarbeiten müssen“, so Jörg Müller. „Zum Saisonstart werden die drei Leistungsträger fehlen.“

Suche nach personellem Ersatz
Das bedeutet für Management und Trainer, nach personellem Ersatz zu suchen. Eine schwierige, wenn nicht gar unmögliche Suche zu diesem Zeitpunkt, vier Wochen vor dem Saisonstart. Denn klar ist, so gut auch der Rest der Truppe spielt, so stark er sich reinhängen mag, zu kompensieren sind diese Lücken nicht wirklich.

Zumal Christopher Temp nach seinem Kreuzbandriss nur allmählich an seine alte Form wieder heran kommt. „Körperlich ist alles klasse, nur mental fehlt da was“, so Müller. Überdies wird der Trainer nicht mit Max Fischer disponieren können. Der ehemalige Schwelmer Jugendspieler, der nach einjähriger Verletzungspause im Jahr 2014 zur Gevelsberger HSG gestoßen war, hat kaum gespielt, war lange verletzt, war beruflich im Ausland und hat aktuell die Auswirkungen einer Schulter-Operation aus dem vergangenen Dezember nicht überwunden.

Schulz mit starkem Eindruck
Dennoch: Unterkriegen gilt nicht. Gevelsberg versucht das Beste aus der Situation zu machen, ist beispielsweise in die Halle vom TB Wülfrath ausgewichen. Immerhin. Dazu lassen sich gute Fortschritte bei der restlichen Truppe erkennen – wenngleich Tobias Fleischhauer und der frisch vermählte Björn Rauhaus kurz die Vorbereitung wegen ihrer Urlaube unterbrachen. Gute Eindrücke hinterlässt auch der 24-jährige Christian Schulz, der neue Keeper, der vom Landesligisten Herbede gekommen ist.

Heinz-G. Lützenberger