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Gevelsberg mit Schwung nach Soest

In der Handball-Oberliga scheinen die Rollen eigentlich klar verteilt, wenn die HSG Gevelsberg-Silschede am Sonntagnachmittag beim Soester TV gastiert. Der gastgebende Dritt-Liga-Absteiger ist gegen den Fast-Absteiger aus der Oberliga favorisiert. Eigentlich. Doch der Saisonstart spricht eine andere Sprache. Soest hat die ersten Spiele gepatzt, ist ohne Sieg auf dem vorletzten Platz, Gevelsberg hat einen ausgeglichenen 4:4-Punktestand.

Die Gevelsberger fühlen sich nicht in einer favorisierten Rolle. „Wenn wir einen Punkt mitnehmen, wäre das schon klasse“, so HSG-Vize und -Manager Christof Stippel. Immerhin musste Soest bisher gegen Schwergewichte der Liga, gegen Mit-Favoriten antreten. Niederlagen gab es gegen Spitzenreiter Altenhagen, den Dritten Loxten und Vierten Gladbeck – ein Unetnschieden gegen den Fünften Nordhemmern.

„Soest steht mit dem Rücken zur Wand, hat den erheblich größeren Druck, gewinnen zu müssen“, so Stippel. Und genau das könnte auch ein Vorteil für Gevelsberg werden. Mit großem Kampfgeist haben die Schützlinge von Trainer Jörg Müller bereits den einen oder anderen Berg versetzen können. Warum also nicht auch in Soest?
Herbstpause hat richtig gut getan

Dazu hat den Gevelsbergern die Herbstpause – bei vollem Training – gut getan. Viele Spieler konnten ihre Wehwechen auskurieren. Insbesondere die vielen Erkältungen hatten etliche Akteure geschwächt. Und: Kevin Kliche (Schulter-Operation) und Sebastian Breuker (Fingerbruch) haben ihre Verletzungen nun endgültig ausgeheilt. „Kevin ist richtig gut drauf und wird vor allem im Mittelblock eine wichtige Rolle spielen“, so Stippel. „Sebastian hat seinen Fingerbruch nicht mehr im Kopf, kann absolut befreit aufspielen.“ Das hört sich ja gut an.

Auch, dass Christopher Schrouven seine Operation nach seinem Kreuzbandriss gut überstanden hat – wenngleich er diese Saison für einen Einsatz nicht in Frage kommen wird. „Wir freuen uns mit Christopher“, so Stippel.

Übrigens treffen in der Soester Börde-Halle zwei Mannschaften mit „Spitzenwerten“ aufeinander – Soest mit der schlechtesten Abwehr, Gevelsberg mit dem schlechtesten Angriff nach vier Spieltagen Handball-Oberliga. Dabei hatte Soest zuletzt arge Schwierigkeiten mit dem eigenen Angriff. „Wir haben zu viele Tempogegenstöße vergeben“, wird STV-Kapitän Max Loer nach der 25:32-Niederlage gegen Loxten auf der Homepage des Gastgebers zitiert. Seine Mannschaft habe sich in den ersten drei Spielen stetig gesteigert und zuletzt einen Einbruch gehabt.
Eng und spannend

So oder so: Es deutet viel auf ein ganz enges und spannendes Spiel hin. „Ich kann gar nicht sagen, für wen die derzeitige Konstellation schwieriger ist“, sagt Stippel. „Wir haben jedenfalls eine Chance, wenn wir die Leistung aus unserem jüngsten Spiel gegen Hagen kompensieren können.“

Heinz-G. Lützenberger, WAZ