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Gevelsberg mit leeren Händen

In Soest hat Gevelsberg in der Oberliga gewonnen. Das hätte sich am Sonntagabend fast geändert. Fast.

Als Außenseiter war die HSG Gevelsberg-Silschede zum ersten Auswärtsspiel der laufenden Saison in der Handball-Oberliga angereist. Fast wären beim Soester TV die ersten Auswärtspunkte herausgesprungen, wenigstens einer. Fast. Doch am Ende behielten die Gastgeber mit 26:25 (13:9) die Oberhand.

Gevelsberg mit 3:0-Führung

Die Begegnung war fast ein Spiegelbild des Saisonauftaktes daheim gegen Augustdorf. Gevelsberg spielte gefällig, wusste zu überzeugen, kämpfte. Ferner hatte sich auch gezeigt, dass die Mannschaft spielerisch und taktisch eine weiteren Schritt nach vorne gemacht hat. Gegen die durchaus offensiv agierende Gastgeber-Abwehr fand die Truppe oft probate Mittel. Gleich zu Beginn sogar, als Gevelsberg eine 3:0-Führung erspielte.

Im Laufe des Spiels agierte Soest mal mit einer 5:1-Formation, mal mit ein 4:2 oder auch einer Manndeckung. Zwischenzeitlich auch in der klassischen 6:0-Variante Gevelsberg schüttelte sich kurz, wusste meist gegen diese Defensiv-Formationen effektiv zu agieren.

Doch Soest kam auf, schickte sich gar an die Partie zu drehen. Bis zur Pause gelang dies auch mit dem Vorsprung von vier Treffern. Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Gevelsberger dagegen wieder in die Partie zurück. Mitte der zweiten Spielhälfte war es wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Gevelsberg hatte dabei weggesteckt, dass die Schiedsrichter einmal mehr Gefallen an Zeitstrafen gegen die heimische HSG gefunden hatten. „Gleich zehn Zeitstrafen haben wir kassiert und mussten immer wieder umstellen“, so Norbert Gregortz. Gevelsberg nahm die Umstellungen an, knüpften immer wieder an die guten Leistungen an.

57 Sekunden Zeit für Punktgewinn

Zwar hatte Gevelsberg in der Schlussphase wieder einige hektische Aktion, spielte zu eigensinnig, ließ gute Kombinationen vermissen. Doch fast wäre es den Gäste auch hier gelungen, dieses Manko auszumerzen. Selbst als Max Loer das 26:25 erzielte. 62 Sekunden waren dann noch zu spielen. Weiter fünf Sekunden später nahm Gregorz eine Auszeit. Als es mit eigenem Ballbesitz weiter ging, hätte es zumindest für ein Remis reichen können. Doch Gevelsberg vergab diese Chance.

„Das ist schade“, so Norbert Gregorz. „Dennoch muss ich den Jungs ein dickes Kompliment machen. Das war schon eine starke Leistung, auf der wir aufbauen

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke / AirPictures.de

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