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Gevelsberg krasser Außenseiter

Wenn die HSG Gevelsberg-Silschede am Samstag ihre Visitenkarte in Menden abgibt, dann als krasser Außenseiter. Denn die gastgebende SG Menden Sauerland Wölfe, die bis zur vergangenen Meisterschaft noch als HSG Menden-Lendringsen firmierte, zählt zum Favoritenkreis. Und: In den vergangenen vier Jahren in der Handball-Oberliga setzte es für Gevelsberg sechs Niederlagen. Der Sieg und das Unentschieden entstammten aus dem ersten Jahr, aus der Spielzeit 2012/2013.

HSG-Trainer Jörg Müller unterstreicht, dass Menden favorisiert ist. Für ihn gebe es in der aktuellen Spielzeit zwar keinen klaren Favoriten, doch gehe er von einem Vierkampf zwischen Menden, Spenge, Sundwig und Soest aus, sagt er dem Vereinsheft „HSG go“.

Neuer starker Keeper
Für Menden spricht, dass die Truppen in wichtigen Mannschaftsteilen lange zusammen spielt, routiniert und effektiv auftreten kann. Florian Bussmann, Marcel Vogler und Lukas Flor sind es, die den Rückraum beherrschen (können). Überdies überzeugte zuletzt Joshua Krechel mit einer sehr guten Leistung in Abwehr und Angriff, zudem verzeichnete Mathis Vornholt auf Linksaußen gute Quoten. Eine besondere Verstärkung erfuhren die Wölfe zwischen den Pfosten. Mit Mathis Stecken ist ein Keeper ins Sauerland gekommen, der bereits in der Dritten Liga für gute Leistungen stand. „Ich kenne ihn, er ist richtig stark und kann eine Abwehr ungemein stabilisieren“, so Jörg Müller. Dazu hat Stecken eine imposante Länge von etwa zwei Metern, die manchem Angreifen Furcht einflößen kann.Allerdings ist Menden stotternd in die Saison gestartet. Dem 29:29-Remis gegen Nordhemmern folgte der 25:24-Zittersieg in Loxten. „Es war wichtig für, dass wir gewonnen habe. Und wir haben verdient gewonnen, weil wir die reifere Mannschaft waren“, so SG-Trainer Micky Reiners .

Einsatz von Fleischhauer fraglich
Gevelsberg reist mit dem bekannt problematischen Kader an: Christopher Schrouven (Kreuzbandriss) und Kevin Kliche (Schulter-Operation) stehen nicht zur Verfügung. Angeschlagen, aber durchaus spielbereit ist Tobias Fleischhauer (Schambein-Entzündung). „Wir müssen abwarten, wir er sich fühlt“, so Jörg Müller. „Dann werden wir entscheiden, ob beziehungsweise wie intensiv und lange er spielen kann.“ Nur gut, dass Sebastian Breuker nach seinem Fingerbruch wieder dabei ist, auf der rechten Seite für Furore sorgen kann und die Verantwortung des Spielaufbaus auf sich verlagert.Überdies haben die „Neuen“ gut eingeschlagen. Lindemann und Pavlov mit soliden Leistungen. Stark überrascht hat Keeper Scholz, der den Sprung um zwei Ligen nach oben ausgesprochen gut gemeistert hat und sich als echter Rückhalt erweisen konnte. Jetzt gilt, es diese starken Leistungen zu kompensieren, zu stabilisieren. „Das ist ihm zuzutrauen“, so Müller. Und wer weiß, ob sich die Mendener Wölfe an Scholz die Zähne ausbeißen wird.

Heinz-G. Lützenberger, WAZ