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Gevelsberg kann nicht gewinnen

Diese Niederlage war nicht nötig. Denn Gevelsberg hatte durchaus Chancen genug, um erfolgreich dazustehen. Doch zu viele Möglichkeiten blieben ungenutzt.

Der Blick auf die Tabelle bleibt für den Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede ein ziemlich betrübter. Auch nach dem Spiel beim TuS Möllbergen bleiben die Gevelsberger sieglos und rangieren am Tabellenende der westfälischen Beletage. Nach einem hitzigen Spiel musste sich die Mannschaft von Norbert Gregorz trotz phasenweiser ansprechender Leistung mit 26:29 (13:17) geschlagen geben.

Gastgeber bleiben eiskalt

Dabei lässt vor allem der Blick auf den Halbzeitstand Schlüsse auf das Spiel schließen. Mehr schlecht als recht kam man in die Partie, Möllbergen spielte schnell, druckvoll und zeigte sich konsequent im Bestrafen der technischen Fehler der Gevelsberger. Trotz des mäßigen Starts war das Spiel nach zehn Minuten ausgeglichen. Das lag vor allen Dingen an einem bärenstarken Tobias Fleischhauer, der im Angriff viel Verantwortung übernahm und dafür sorgte, dass seine Mannschaft bis zum 5:5 eigentlich gut im Spiel war. Es folgte wieder eine dieser schwächeren Passagen, vier Treffer der Gastgeber in Serie sorgten für einen ersten deutlicheren Rückstand.

Was folgt, beschreibt das große Problem der Gevelsberger am Samstagabend. Die HSG kämpft sich zurück ins Spiel, ist beim 13:11 wieder auf Tuchfühlung und verpasst mehrfach die Gelegenheit, die Partie auszugleichen. Vor allen Dingen die mangelhafte Chancenverwertung in den wichtigen Momenten fehlte der Gregorz-Sieben – im Gegensatz zu den Gastgebern. Diese blieben eiskalt und zogen vor der Halbzeit auf 17:13 weg.

Besserer Start in zweite Hälfte

Zu Beginn des zweiten Abschnitts wirkte die HSG präsenter, Möllbergen hingegen agierte nervös, leistete sich technische Fehler und gestatte so den nun wieder guten Gevelsbergern zurück ins Spiel zu finden. Nach 43 Minuten sorgt der aufgrund einer Erkältung erst in der Schlussphase dies Spiels eingesetzte Sebastian Breuker für den Anschluss zum 23:22 aus Sicht der Gastgeber, danach verpassen es die Gäste wieder mehrmals, die Partie nun an sich zu reißen. „Dann machen wir wieder Fehler im Abschluss“, so HSG-Trainer Gregorz, der neben der fehlenden Cleverness im Torwurf auch bei den Schiedsrichtern einen spielentscheidenden Faktor sieht: „Das war eine katastrophale Schiedsrichterleistung“, so Gregorz über die Darbietung der Unparteiischen Ayhan und Vorndamme.

Minutenlange Aussetzer

Tatsächlich hatte man als neutraler Beobachter oft das Gefühl, dass knappe Entscheidung zu ungunsten der Gevelsberger ausgelegt wurden. Beim Zeitspiel waren viele, zumindest diskutable Entscheidungen dabei. Ebenfalls strittig war die Rote Karte gegen Björn Wohlgemuth nach vierzig Minuten, wie auch Möllbergens Trainer Andre Torge nach dem Spiel befand.
Doch maßgeblich für die sechste Niederlage im siebten Spiel war dies nicht wirklich. Wieder gönnte sich die HSG minutenlange Aussetzer, dieses Mal auf jeweils fünf Minuten aufgeteilt in beide Spielhälften. „Das kostet uns dann immer sehr viel Kraft, die uns dann vielleicht fehlt um so ein Spiel für uns zu entscheiden“, so der HSG-Trainer. Lindemann, Fleischhauer oder Breuker ließen beste Gelegenheiten liegen und gestatten den Gastgeber so, erneut auf sechs Tore davon zu ziehen.

Gevelsberg gibt sich nie auf

28:22 heißt es rund sieben Minuten vor dem Ende, aufgegeben hatte sich die kampfstarke HSG Gevelsberg-Silschede da aber immer noch nicht. Erneut konnte der Vorsprung auf zwei Tore reduziert werden, gerade Routinier Björn Rauhaus übernahm in dieser Phase Verantwortung. Möllbergen versuchte in dieser Phase gegen eine offene Gevelsberger Deckung nur noch das Ergebnis über die Runden zu bringen. Was schließlich auch gelang.

Zwei spielfreie Wochen

Die HSG-Spieler schlichen danach enttäuscht über das Parkett. „Es ist einfach unbegreiflich, dass die Jungs sich für so einen Auftritt, auch trotz der Umstände, nicht belohnen“, so ein enttäuschter Norbert Gregorz. Sein Manager Christof Stippel freut sich nun auf die zwei spielfreien Wochen, in denen die HSG sich wieder sammeln muss, um das richtungsweisende Heimspiel gegen Loxten mit neuem Mut anzugehen. Dann sind zwei Punkte fast schon Pflicht, wenn der noch immer geringe Abstand zu den Mannschaften im unteren Tableau der Tabelle aufrecht erhalten werden soll.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Fabian Vogel, Westf. Rundschau

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