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Gevelsberg kämpft mit viel Energie Gäste aus Sundwig-Westig nieder

Die (Karnevals)-Pause hat dem Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede offensichtlich gut getan. Mit einer enormen Energieleistung und einem überragenden Keeper Patrick Huhn behielten die Gastgeber vor etwa 800 Zuschauern (davon etwa 100 aus Sundwig) die mit 26:24 (15:9) gegen Neuling HTV Sundwig-Westig die Oberhand.

Es war eine Mischung aus großer Erleichterung, großer Freude, riesen Jubel, was sich mit der Schlusssirene entlud. Klar, man kann den Sieg durchaus als verdient bezeichnen. Zumal die Gevelsberger insbesondere vor dem Seitenwechsel die Partie meist bestimmte.

Doch nach dem Seitenwechsel gab es mal wieder kleinere Einbrüche, spielten die Gevelsberger ihre Kombinationen im Angriff nicht zuende. Die Gäste nutzten dies, fingen viele Bälle ab, starteten etliche Tempogegenstöße – und scheiterten meist an Patrick Huhn, der überdies noch drei Strafwürfe entschärfte.

Dass es ein harter Kampf mit großer körperlicher Belastung war, werden noch lange nach dem Spiel Björn Rauhaus und Leo Stippel spüren. Zwischenzeitlich sah es so aus, als wäre Rauhaus so etwas wie „Freiwild“ für die Gästeabwehr. Mal landete die Hand von Moritz Frenzel in seinem Gesicht, mal die von Dorian Gollor. Persönliche Strafen? Fehlanzeige.

Die kassierten stattdessen meist die Gevelsberger. „Die Schiedsrichter haben früh das Ziehen am Trikot bestraft“, so HSG-Trainer Jörg Müller über die acht kassierten Zeitstrafen. „Da konnten die aus der Nummer nicht mehr raus. Und Sundwig hat sich in der Abwehr halt cleverer angestellt.“ Die Gäste hatten schließlich vier Zeitstrafen einstecken müssen.

Jedenfalls lag Björn Raushaus mehrmals längere Zeit am Boden, musste behandelt werden und mehr als ein Freiwurf war jeweils nicht drin. Überdies musste sich Rauhaus von den HTV-Fans Buh- und „Schauspieler“-Rufe gefallen lassen. Einen Schlag ins Genick erhielt Raushaus noch drei Minuten vor dem Ende von Ivan Kavran, der prompt eine Zeitstrafe erhielt.

Knie im Genick von Stippel
Leo Stippel war äußerlich nichts anzumerken. Doch deutlich zu erkennen war, wie hart Lars Henkel gegen ihn einstieg. Der Zweikampf drei Minuten vor dem Seitenwechsel endete für Stippel unsanft auf dem Parkett. Henkels legte nach – mit seinem Knie, das im Genick Gevelsberger Außenspielers landete. Keine persönliche, keine Spiel-Strafe. Als Henkels zwei Minuten später Christopher Schrouven brutal streckte, setzte es ein glattes „Rot“. Der Gästespieler musste raus, ohne vorher eine Verwarnung oder einen Zeitstrafe kassiert zu haben. Schrouven konnte nach minutenlanger Behandlung weiterspielen.

Erstes Tor nach sieben Minuten
Nach dem Seitenwechsel kam Gevelsberg schwer ins Spiel. Träge die Angriffe, lange gelang kein Tor. Es dauerte sieben Minuten, ehe Rafael Dudczak in seiner unnachahmlichen Manier vom Kreis aus traf – zum 16:11. Es war immer noch ein vergleichsweise beruhigender Vorsprung. Sundwig hatte mittlerweile auf eine 5:1-Abwehr umgestellt, Gevelsberg kam zunächst nicht wirklich mit diesem vorgezogenen Spieler zurecht.

Auch wenn es stets beim minimalen Vorsprung von zwei Treffern blieb, Sundwig hielt immer das Tempo hoch, hatte immer wieder gefährliche Situationen. Gefährlich für Gevelsberg. Doch spätestens als Leo Stippel zum 24:20 traf, die Uhr 57:15 zeigte, war die Partie gelaufen. Auch wenn Sundwig es noch mit einer offensiven Deckung versuchte, das Blatt noch mal zu drehen. Die etwa 700 Gevelsberger Fans, die es längst nicht mehr auf den Sitzen hielt, machten die Halle West zu einer atemberaubenden Kulisse, feierten ihre Jungs.

Und nach der Schlusssirene feierten die Jungs mit den Fans. So wie in den vorherigen Spielzeiten, als knapp der Klassenerhalt gelang. So kann es sich aus Sicht der Gastgeber gerne bis zum Saisonende wiederholen.