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Gevelsberg kämpft Hagen II nieder

Was vor drei Wochen in Hombruch noch völlig daneben ging, völlig fehlte, war diesmal beim Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg-Silschede hundertprozentig da. Einsatz, die Umsetzung der taktischen Vorgaben, bärenstarke Kondition und etwas Glück. So musste der favorisierte Gastgeber VfL Eintracht Hagen II die 31:32 (14:15)-Niederlage hinnehmen. „Ein Sieg aller, jeder hat dazu beigetragen – die Spieler, das Trainer- und Betreuerteam sowie unsere Fans“, so HSG-Trainer Sascha Šimec.

Dabei waren die Gevelsberger personell dezimiert angetreten. Daniel Schrouven fehlte ganz, Sebastian Breuker war grippig und daher vermindert einsatzfähig. So hatte Sascha Šimec sieben gesunde Feldspieler plus eben Breuker zur Verfügung. Bei der Eintracht-Reserve fehlten zwar Schneider und Brand, die so ein Spiel entscheiden können, aber „Hagen hat genügend Potenzial, diese aufzufangen“, so Sascha Šimec.

Rot gegen Leo Stippel

Breuker wurde vor etwa 150 mitgereisten HSG-Fans sogar zu einem wichtigen Mosaiksteinchen. „In seinen 200 Sekunden Einsatzzeit hat er dreimal getroffen. Das hat einen Unterschied ausgemacht“, sagt Trainer, der mit Bauchschmerzen Breuker wegen seiner Angeschlagenheit eingesetzt hatte.

Überdies zogen im Rückraum „Mr. Zuverlässig“ André Bekston und Björn Rauhaus entscheidend die Fäden, am Kreis riss Sam Lindemann viele Lücken, Christopher Fege hat seine krankheitsbedingte Schwächephase überwunden und hatte geradezu eine Leistungsexplosion und Christopher Schrouven blieb eiskalt vom Punkt aus, verwandelte alle fünf Strafwürfe.

Selbst als sich die Gevelsberger dezimierten, riss der Rest der Mannschaft alles raus. Leo Stippel wollte ein Stürmerfoul provozieren, das misslang, stattdessen stellte er seinem Gegenspieler ein Beinchen – glatt Rot (23.). „Eine Affekthandlung, die ihm leid tut. Eine harte, aber nachvollziehbare Entscheidung der starken Schiedsrichter“, befand Sascha Šimec. Nun musste Routinier Christian Pottkämper als einzig verbliebener Linkshänder auf Rechtsaußen. „Klasse, wie effektiv er gespielt hat“, lobte Šimec.

Überdies waren es die beiden Keeper im Gevelsberger Gehäuse, die für einen weiteren Unterschied stehen. Als die Hagener mit 24:21 führen, als die Partie drohte in eine entscheidende Phase zugunsten der Gastgeber zu gehen, entschärfte Bastian Olschinka den Siebener von Marius Kraus (52.)

Christina Scholz hatte seinen große Moment kurz vor Schluss. Zunächst stand er die erste Halbzeit zwischen den Posten, zu beginn der zweiten Durchganges blieb er auf der Bank. „Zum Ausruhen, auch für den Kopf. So sollte er die nötige Stärke für die Schlussphase bekommen“, so Sascha Šimec. Und der Trumpf stach tatsächlich. Nachdem Tim Knutzen, an diesem Nachmittag bester Werfer der Hagener, mit seinem letzten Treffer zum 31:31 die Chancen der Eintrachtler offen hielt, sorgte – ausgerechnet – Sebastian Breuker mit seinem dritten Treffer die Gäste in Führung, erzielte den 32:31-Endstand (58.). In der Folge kassierte Björn Rauhaus eine Zeitstrafe (59.), Hagen war in Überzahl, Ballbesitz und im Angriff. Doch diesen entschärfte Scholz zum reisigen Jubel der Gevelsberger.

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Michael Kleinrensing

https://www.wr.de/sport/lokalsport/ennepetal/gevelsberg-kaempft-hagen-ii-nieder-id216631919.html