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Gevelsberg gelingt Befreiungsschlag

Das kann als Befreiungsschlag bezeichnet werden, was der HSG Gevelsberg-Silschede gelungen ist mit dem 36:22 (18:10)-Sieg gegen SuS Oberaden.

Geht doch! Nach durchwachsenem Start in die Saison der Handball-Verbandsliga ist der HSG Gevelsberg-Silschede gegen den Oberliga-Absteiger SuS Oberaden gelungen, was durchaus als Befreiungsschlag bezeichnet werden kann. Beim 36:22 (18:10) gelang den Hausherren nahezu alles. „Es gab viele Phasen im Spiel, in denen wir im oberen Bereich agiert haben“, so HSG-Trainer Sascha Šimec, der stolz über die Leistung seiner Jungs zeigte.

Die Partie begann schnell, Gevelsberg legte los wie die Feuerwehr. Auffallend schnell. Über die jungen Außen Christopher Fege und Josip Jukic ging nach vorne die Post ab. Leo Stippel scheint zu alter, guter Form wieder gefunden zu haben. Auch er zählt zu den Spielern, die mit unglaublicher Geschwindigkeit das Gevelsberger Spiel aufziehen. So wirbelten die Hausherren die Gäste förmlich durcheinander. Nach knapp zehn Minuten hatte die HSG eine 7:1-Führung inne.

Präzise Pässe für Tempogegenstöße

Überdies die präzisen Pässe – allen voran von Keeper Christian Scholz. Aber auch von den Mittelspielern wie Lennart Bulk oder Björn Rauhaus. Eine Passgenauigkeit legte Gevelsberg an den Tag, die es so lange nicht gegeben hat. „Uns ist so viel gelungen, da hätte ich gerne einige Aktionen in den vorherigen spielen gesehen“, so Šimec. Doch so zeigte sich der Trainer zufrieden, dass seine Mannschaft dank der enormen Spielfreude, dank des enormen Einsatzes sich wieder ein ausgeglichenes Punktekonto erarbeitet und erspielt hat.

Ohne gute Abwehr keine gute Offensive. Eine einfache Formel, die bei den Gevelsbergern Griff. Es beginnt bei Keeper Scholz, der neben einem Strafwurf noch etliche weitere Angriffe vereitelte. Dazu kam Rauhaus eine besondere Rolle zu, die er im Sinne der Mannschaft auch klasse löste. Der Routinier schaffte es nämlich, die Kreise des Gäste-Linkshänders Fabian Lauber einzuengen. Entscheidend einzuengen. Lediglich zwei Treffer gelangen dem Spieler aus Oberaden, Bälle wusste er kaum gescheit zu verteilen, so dass Oberaden kaum ein eigenes Spiel aufziehen konnte.

Da fiel kaum ins Gewicht, dass Mats Roth, Spielertrainer der Gäste, über Rechtsaußen oft für Alarm am Gevelsberger Abwehrkreis sorgte. Oberaden schaffte es oft, ihn freizuspielen. Roth markierte schließlich auch sieben Treffer. Doch entscheidend war keiner seiner Tore. Nie kam Oberaden gefährlich nahe an die Gevelsberger Führung heran.

Alle Feldspieler treffen ins Tor

Nicht auszurechnen waren die Gevelsberger insbesondere in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit. Als Sam Lindemann zum 6:1 nach acht Minuten traf, war er der fünfte Torschütze im laufenden Spiel. Für das 9:5 zeichnete sich Rauhaus verantwortlich – als sechster Schütze im HSG-Dress. Bulk zum 10:6 als siebter und der angeschlagene Christopher Schrouven zeichnete sich als achter Torschütze mit dem 17:9 kurz vor der Pause in die Torschützenliste des Abends aufseiten der Gevelsberger ein.

Übrigens gab es noch den Torschützen Nummer neun bei den Gastgebern. Eigengewächs Nils Rüggeberg, der vom Jugend-Bundesligisten Eintracht Hagen zurück gekehrt ist, kam acht Minuten vor Schluss in die Partei, erzielte das 34:20 (56.). Damit hat jeder der eingesetzten Feldspieler getroffen. Irgendwie war dies einer der krönenden Abschluss.

Nicht zum Einsatz musste Keeper Sven Wulf kommen. Was ihm wohl auch ganz recht gewesen sein dürfte. „Er hat noch Probleme mit dem Rücken“, erläutert Sascha Šimec. Eine mögliche Option wäre Daniel Schrouven gewesen. Der Polizist war zum Einsatz des Bundesliga-Revierderbys in Gelsenkirchen. Nach der Nullnummer von FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund kam er flugs in die Halle West. Doch als er etwa 20 Minuten vor Schluss in Zivil die Halle betrat, war das Spiel gelaufen, führte Gevelsberg mit 25:13. Er blieb in Zivil.

„Unglaublich, was die Jungs geleistet haben. Der Matchplan ist aufgegangen, die taktischen Vorgaben haben funktioniert“, freute sich Sascha Šimec, der mit diesem grandiosen auf einen Schwung für die kommenden Aufgaben sich erhofft – insbesondere für die kommenden schweren Auswärtsspiele wie am kommenden Sonntag beim TuS Hattingen sowie in Hombruch, Bommern und Schalksmühle. Dazwischen gibt es die Heimaufgaben gegen Siegen und Ahlen II. Dann, am 20. Dezember, kommt RE Schwelm. Šimec: „Und wenn man bedenkt, dass mit Sven Wulf, Daniel Schrouven und André Bekston wichtige Spieler fehlten, wir noch zulegen können, dann stimmt mich das für die kommenden Aufgaben zuversichtlich.“

Bericht: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Marinko Prša

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