Gevelsberg fegt Werdohl aus Halle
Sasche Šimec, Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg-Silschede, hatte seine Schützlinge eindringlich vor dem gastgebenden HSV Plettenberg-Werdohl gewarnt. Vor der ausgesprochenen Heimstärke, vor dem extrem schweren Spiel. Doch die Sauerländer wurden dem Ruf nicht gerecht, unterlagen mit 22:34 (11:19) den Gevelsbergern.
Wenn man aus Sicht von Werdohl etwa Positives benennen möchte, dann, dass der Sieg nur mit zwölf Toren Unterschied ausgefallen ist. Denn in der zweiten Spielhälfte ließen die Gevelsberger die Zügel schleifen, ließ die Konzentration im Gefühl des sicheren Sieges etwas nach. „Das hat mich schon etwas geärgert. Auch wenn dies durchaus menschlich ist“, sagt ein durchaus zufriedener Sascha Šimec nach der Partie.
Trainer lässt viel rotieren
Allerdings ließ Šimec nach dem Seitenwechsel auch stark durchrotieren. Christopher Schrouven kam in der zweiten halben Stunde gar nicht mehr zum Einsatz. Ihn hat der Trainer geschont, weil er sich im Training eine leichte Zerrung zugezogen hatte. Übrigens spielte auch Daniel Schrouven nicht – das gesamt Spiel über fehlte er aus beruflichen Gründen.
Den Grundstein zum Sieg legten die HSG-Spieler in der Anfangsphase des Spiels. „Da ist unser Plan aufgegangen, den Gegner erst gar nicht in den Wettkampfmodus kommen zu lassen“, so Šimec. Und in der Tat legte Gevelsberg furios los. Sam Lindemann, jeweils zweimal Leo Stippel und André Bekston trafen, als Gastgeber-Trainer Kai Henning aus Ennepetal zur Auszeit bat. Als es weiter ging und die Uhr gespielte acht Minuten und 21 Sekunden anzeigte, gelang dem Gastgeber der erste Treffer. Und zwar durch Michael Lengelsen.
Das war allerdings keineswegs eine Initialzündung für die Gastgeber, die „zugegebenermaßen auch etliche verletzte Spieler kompensieren mussten“, so Šimec. Denn Gevelsberg ließ nicht locker. Näher als fünf Treffer ließ die HSG Gevelsberg-Silschede den gastgebenden HSV Plettenberg-Werdohl nicht heran.
Nach der Pause deutete sich ein völliges Debakel für die Sauerländer an. Gevelsberg mit Björn Rauhaus zum 27:12 (46.), Sebastian Breuker zum 28:15 (46.) und Sam Lindemann zum 29:15 (48.) spielte die ganze Übermacht in diesem Spiel aus. Kai Henning nahm erneut eine Auszeit (48.), mahnte seine Schützlinge zu mehr Widerstand an, wollte verhindern, völlig in der eigenen Halle unterzugehen. Seine Worte fruchteten nicht sofort, denn Sebastian Breuker sorgte noch für die 14-Tore-Führung mit dem 30:16 (49.). Doch danach wurde es weniger schlimm für die Sauerländer. Wohl auch, weil „wir 15 bis 20 Hunderprozentige haben liegen lassen“, so Šimec über den einzigen Kritikpunkt, über das Haar in der Suppe, zum Spiel.
Vorfreude auf Spitzenspiel
Mit diesem Sieg hat Gevelsberg ordentlich Rückenwind für das Spitzenspiel am kommenden Freitag, dann kommt der Tabellenzweite Bommern um Trainer Thorsten Stephan in die Halle West – zum Tabellendritten. Und die Vorfreude auf dieses Handballfest ist groß.
Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Michael Scheuermann
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