Gevelsberg düpiert Recklinghausen
Beim 34:21 (16:11) spielt der Gastgeber aus einer starken Abwehr um Keeper Bastian Olschinka heraus. Sam Lindemann trifft achtmal.
Es hatte schon so etwas wie eine Demontage, was die HSG Gevelsberg-Silschede am jüngsten Spieltag der Handball-Verbandsliga demonstrierte. Beim 34:21 (16:11) ließen die Spieler um Trainer Sascha Šimec dem PSV Recklinghausen nicht den Hauch einer Chance, werden von den HSG-Spielern düpiert. Insbesondere nach dem Seitenwechsel gaben sich die Gastgeber dominant.
Tore auf zehn Spieler verteilt
Vor knapp 300 Zuschauern, darunter mit Thorsten Stephan ein ehemaliger HSG-Trainer und jetzige Coach des Liga-Konkurrenten und einer der kommenden Gegner Bommern (21. Dezember, 20 Uhr, Halle West), sahen eine Mannschaft, die insbesondere in der Abwehr stabil stand. Zwar versuchten es die Gäste – zunächst auch mit Erfolg – Kreisläufer Philipp Berg in Szene zu setzen, überdies die wurfgewaltigen Rückraumspieler Pierre Weber und Kay Sodys in Szene zu setzen. Doch mit laufender Spieldauer hatte Gevelsberg den Angriff der Gäste immer besser im Griff.
Ein nicht zu unterschätzende Grundstein zum Erfolg war, dass die Gevelsberger Gastgeber gleich zehn Spieler hatten, die sich im Laufe des Spiels in die Torschützenliste eingetragen haben. Das hat sie unberechenbarer gemachte.
Zwei entscheidende Momente dürften schließlich den Ausschlag über den Erfolg an sich, aber auch über die Höhe des Erfolges ausgegeben haben.
So als innerhalb weniger Minuten Spielhälfte Daniel Schrouven (12.), Christopher Schrouven (13.) und Björn Rauhaus (15.) jeweils eine Zeitstrafe kassierten. Phasenweise mit vier gegen sechs Spielern mussten die Gevelsberger agieren, ließen in den fünf Minuten aber nur ein 1:1 zu. Schließlich war es Sebastian Breuker, der zur 8:5-Führung traf (17.) als Gevelsberg wieder mit sechs Spielern agieren durfte.
Mitte der zweiten Hälfte waren es gar zehn Minuten, in denen die Gastgeber den PSV-Spielern nicht einmal ein Tor gönnte. Die Abwehr stand sicher, Würfe wurde exzellent abgeblockt. Und kam ein Ball mal durch, war Bastian Olschinka zwischen den Pfosten zur Stelle — gleich fünfmal entschärfte er gute Möglichkeiten von Recklinghausen. Als Sebastian Breuker zum 24:14 traf und somit die Zehn-Tore-Vorsprung erzielte (46.), gab es keinen Zweifel mehr am Gevelsberger Sieg. Am souveränen Sieg.
Comeback von Christian Scholz
Sascha Šimec nutzte dies, um durchzuwechseln. So kam Marco Luciano, der spielende Co-Trainer zum Einsatz. Seine Bilanz: einen Treffer zum 32:20 (56.), eine Zeitstrafe. Die Strafe übrigens Sekunden vor der Schlusssirene und zur Verwunderung aller – außer der Schiedsrichter. Ein Halten am Trikot soll die Ursache gewesen sein. Dazu gönnte Sascha Šimec seinem lange verletzten Keeper ein kurzes Comeback. Zuletzt stand Christian Scholz gegen Hombruch für eine Halbzeit auf der Platte. Das war am 29. September. Jetzt kam er zu zwei Strafwürfen aufs Feld. Seine Bilanz: beim ersten Einsatz am Samstagabend, es war 20.10 Uhr, entschärfte er den Wurf von Weber (32). Den Siebener von Sodys hingegen musste er zum 30:20 passieren lassen (54.). Schließlich ließen die Gevelsberger den Abend entspannt ausklingen.
Zunächst dank der Überlegenheit auf dem Feld, dann mit der Weihnachtsfeier im „Papillon“. Mit der Freude darüber, als Drittplatzierter wieder den Anschluss nach oben zurück gefunden zu haben – und angesichts der beiden letzten Aufgaben dieses Kalenderjahres am kommenden Samstag in Plettenberg und am 21. Dezember, einem Freitag, daheim gegen TuS Bommern. „Da freue ich mich riesig drauf. Das wird ein toller Handballabend“, sagte TuS-Thorsten Stephan beim Verlassen der Halle West . . .
Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de
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