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Gevelsberg benötigt Schützenhilfe

Gevelsberg. Vier Spiele sind es noch, acht Punkte sind zu vergeben. Der Abstiegskampf der Handball-Oberliga geht ab dem 1. April in die heiße Endphase. Zwei Mannschaften werden absteigen. Das wird voraussichtlich auch so bleiben. Es deutet sich nämlich an, dass entweder Soest oder Schalksmühle aus Westfalen in die Oberliga absteigen wird. Würden beide Teams den Abgang machen, so würden drei Oberligisten den Weg in die Verbandsliga antreten müssen.

Ferndorf II ist das abgeschlagen Schlusslicht mit derzeit sechs Punkten Rückstand zum drittletzten, zum rettenden Platz. Die HSG Gevelsberg-Silschede hat zwei Punkte Rückstand auf Jöllenbeck, drei auf Augustdorf – also beides Mannschaften in Reichweite. Doch aus eigener Kraft ist der Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen, die Truppe um HSG-Trainer Jörg Müller braucht schon Schützenhilfe.

Das Abstiegskampf-Finale beginnt für die Gevelsberger am 2. April mit dem Gastspiel bei der HSG Augustdorf-Hövelhof. Ein Sieg würde den Abstand zu den Ostwestfalen auf einen Punkt verkürzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Immerhin würde dann das direkte Duell nach dem 24:19-Hinspielsieg an die Gevelsberger gehen. Das könnte in der Endabrechnung wichtig werden. Allerdings: In Augustdorf muss man erst einmal gewinnen.

Im Gevelsberger Lager ist man zuversichtlich, zumal Jörg Müller (voraussichtlich) auf den kompletten Kader zurückgreifen kann. Das bedeutet, dass im Vergleich zur Niederlage gegen Menden Björn Rauhaus wieder dabei sein wird, dass Thomas Spiegelberg komplett für die restlichen Spiele an Bord sein wird. Zudem kommt Björn Wohlgemuth nach seiner Trainingsverletzung immer besser ins Spiel. Der Gevelsberger Rückraum geht ver- und gestärkt in die restlichen vier Spiele.

Jöllenbeck gegen starken TuS Spenge

Bereits am Freitag, 1. April, geht es für den TuS Bielefeld-Jöllenbeck los – mit dem schweren Heimspiel gegen TuS Spenge. Meint es die Regie im Abstiegskampf gut mit den Gevelsbergern, ein Sieg in Augustdorf vorausgesetzt, würde die heimische HSG mit Jöllenbeck nach Punkten gleich ziehen, in der Tabelle die Truppe gar überholen. Denn Gevelsberg besiegte Jöllenbeck daheim mit 31:27, siegte auswärts mit 29:19 – ein klarer Erfolg im direkten Duell.

In der Folge hat es Gevelsberg-Silschede mit den Zweitvertretungen von Hagen und Hamm zu tun. Schwer zu beurteilen ist, wie sich diese Mannschaften aufstellen werden. Möglich, dass Hagen die Dritt-Vertretung im Kampf gegen den Abstieg aus der Landesliga verstärken will, muss und wird. Nicht zu vergessen, dass auch Hagen I in der 2. Bundesliga im tiefen Abstiegsstrudel steckt und sich da heraus kämpfen will. Das kann zu Lasten der Oberliga-Reserve passieren.

Dagegen kann die SG Hamm II, die wie die Eintracht-Reserve weder oben noch unten in der Oberliga etwas reißen kann, befreit aufspielen. Sowohl die Bundesliga- als auch die Landesliga-Truppe ist in ihren Spielklassen nicht in Entscheidungen involviert. Das bedeutet ein befreites Aufspielen, was durchaus auch zum Nachteil für Gevelsberg werden kann.

Den Saisonabschluss bestreiten die Müller-Schützlinge gegen TuS Ferndorf II, das so gut wie abgestiegen ist. Ein Sieg wird hierbei zur Pflicht, doch ein befreites Aufspielen der Siegerländer als künftiger Landesligist könnte den Gevelsbergern zum Verhängnis werden. Muss es aber nicht.

Also: Acht Punkte sind durchaus drin, sind realistisch. Und ebenso realistisch ist mögliche Schützenhilfe für Gevelsberg. Denn dass Jöllenbeck (Spenge, Nordhemmern, Sundwig, Loxten) und Augustdorf (Gevelsberg, Altenhagen, Spenge, Nordhemmern) im durchaus als schwer zu bezeichnenden Restprogramm Punkte lassen können, ist wirklich nicht ausgeschlossen, so dass es am Ende zu einem Gevelsberger Happy End kommen kann – mit dem anschließenden fünften Jahr in der Handball-Oberliga.

Heinz-G. Lützenberger