Geschafft! Gevelsberg verlängert das Liga-Patent, geht in sechste Saison
Die HSG Gevelsberg-Silschede hat das Patent für die Handball-Oberliga endgültig in der Tasche, geht im kommenden September in die sechstes Saison der westfälischen Beletage. Mit dem 25:25 (12:11) gegen die SF Loxten und der Niederlage von Mennighüffen gegen Gladbeck, kann die heimischen HSG nicht mehr Drittletzter werden.
Als Absteiger stehen Schlusslicht Hagen II und Vorletzter Dortmund fest. Je nach dem, wie es in der Dritten Liga läuft, kann noch ein dritter Oberliga-Absteiger hinzu kommen. Und das ist mit dem drittletzten Spieltag auf keinen Fall die HSG Gevelsberg-Silschede. Bei vier Punkten Vorsprung vor den letzten beiden Spieltagen können Gevelsberg und Mennighüffen allenfalls punktgleich werden. Denn: Mit der Gevelsberger 18:21-Niederlage im Hinspiel und mit dem 30:20-Heimsieg im Rückspiel geht das direkt Duell an die Jungs von HSG-Trainer Jörg Müller.
Vielleicht sogar ein Sieg möglich
Den entscheidenden Punkt haben sich die Gevelsberger redlich verdient. Vielleicht wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Denn einige unnötige und leichtfertige Fehler im eigenen Angriff führte zu Tempogegenstößen der Gäste – und zu Gegentreffer. Daher: Ein Sieg mit drei oder vier Treffern Vorsprung wäre drin gewesen.
Konjunktiv zählt nicht
Doch der Konjunktiv zählt im Sport nicht. Gevelsberg kann und muss zufrieden sein mit dem Remis – und ist zufrieden. „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Das war ein Punktgewinn“, so Jörg Müller nach dem Abpfiff – wenngleich unmittelbar nach der Schlusssirene Spieler, Betreuer, Trainer und Zuschauer leicht geknickt waren; um schließlich die Helden zu feiern.
Nach einer hektischen Anfangsphase mit (noch) unkoordinierten Angriffsaktionen fingen sich die Gevelsberger schnell. Gegen die offensiv agierende Abwehr der Gäste, bisher eigentlich die riesige Baustelle der Gevelsberger, gab es nun oft die richtigen Antworten. Die Laufwege passten, die Ballstafette ebenso, Mitspieler sperrten geschickt den Weg frei. So konnte die 3-2-1-Deckung, die wahlweise auch mal mit zwei oder drei vorgezogenen Akteuren agierte, ausgehebelt werden.
Ausgleich nach Viertelstunde
Es dauerte allerdings eine Viertelstunde, ehe Björn Rauhaus der Ausgleich mit dem 6:6 gelang. Den Gegenzug entschärfte der überragend agierende HSG-Keeper Christian Scholz. Kim Harting konnte es nicht fassen, dass er nicht vollenden konnte. Allerdings folgte ein Strafwurf für die Gäste, den der ausgesprochen sichere Schütze Christian Kalms verwandelte. Nun war es der am Kreis nicht zu stoppende und wuchtig agierende Rafael Dudczak, der den 7:7-Ausgleich markierte. Ein, zwei oder gar drei Spieler hingen an seinem Trikot, doch Dudczak lässt sich durch so etwas nicht stoppen. Schließlich war es Björn Wohlgemuth, der mit dem 8:7 die erste HSG-Führung markierte (17.).
Es folgte eine schnelle, teils hektische Begegnung, in dem die Gevelsberger leichte Vorteile erspielten. Fatale Fehler und Fehlwürfe kamen und verhinderten eine größere Pausenführung. Doch wie war das doch mit dem Konjunktiv?
Nach dem Seitenwechsel setzte sich das fort, was vor der Pause begann. Ein enges und schnelles Spiel. Vor allem hatte es die Schlussphase in sich, in der Kevin Kliche glatt Rot sah (57.). Für Gevelsberg markierte Tobias Fleischhauer das 24:22 (57.) und das 25:23 (58.). Es hätte reichen können. Aber Achtung: Konjunktiv!
Rot gegen Kevin Kliche
Nach dem Anschluss zum 25:24 – per Strafstoß durch Kalms, wen sonst – war Gevelsberg in Ballbesitz. Aber 35 Sekunden vor Schluss markierte Timo Menger, der nach der Pause kaum in den Griff zu bekommen war, das 25:25. Nochmals Ballbesitz für Gevelsberg, doch fünf Sekunden vor der Schlusssirene gibt es Freiwurf für Loxten, am eigenen Kreis. Die Gäste versuchen es mit einem Kempa-Trick nach einem langen Ball, der misslingt, die Punkteteilung ist perfekt.
Text: Heinz-G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de
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