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Fortsetzung mit neuen Akzenten

Den eingeschlagenen Weg fortsetzen, neue Akzente setzen. Diese Schwerpunkte will Jörg Müller als neuer Trainer des Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede setzen. Natürlich in der Oberliga. Vorgänger Hans-Peter Müller will sich im Sommer mit dem Klassenerhalt verabschieden.

 Nachdem klar war, dass Hans-Peter Müller kürzer treten will, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an der Front, nicht mehr einen Puls von 220 und mehr haben will, begann die intensive Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Allein um Planungssicherheit für den künftigen Kader zu bekommen. „Wir haben sehr gute und sachliche Gespräch mit mehreren Kandidaten geführt“, so HSG-Vorsitzender Thomas Schneider. Über Kontakte von Christof Stippel, Vater des HSG-Rechtsaußen Leo Stippel, kam es auch zum Gespräch mit Jörg Müller. Schnell war man sich einig, beide Philosophien vom Handball in Gevelsberg stimmten überein.

Wege kreuzten sich immer wieder

Jörg Müller war vor allem vom Einsatz und Engagement der Gevelsberger Handballer begeistert. Auf dem Parkett, im Umfeld. Erstmals hatte er direkt mit Gevelsberg im August 2009 zu tun, als er als Trainer des Bergischen HC II beim Vorbereitungsturnier mitgemacht hatte. Im kleinen Finale besiegte der BHC II den Gastgeber vor etwa 500 begeisterten Zuschauern mit 12:11. „Super Stimmung, super Kulisse und das im Sommer“, staunte Jörg Müller. Dazu kreuzten sich immer wieder seine Wege mit denen von Hans-Peter Müller. Jörg Müller nahm mit, dass in Gevelsberg weit über das Übliche hinaus sich engagiert wird. So ist für Jörg Müller völlig klar: „Wir setzen fort, was HaPe Müller begonnen hat.“

Nachwuchs einbeziehen

Das bedeutet vor allem, den Nachwuchs beziehungsweise junge, talentierte Spieler in die Mannschaft einzubauen, sie auszubilden, sie zu fördern. Der eine oder andere Routinier darf nicht fehlen, um die Mannschaft zu führen.

Nach Stand der Dinge wird Jörg Müller auf den Großteil der jetzigen Mannschaft zurück greifen können. Fast alle haben mündlich ihre Zusagen gegeben. Gespräche laufen. „Wir sind da sehr zuversichtlich“, so Christian Thaler Spielwart in Gevelsberg. Christof Stippel ergänzt: „Seit anderthalb Jahren strömen die Talente nach Gevelsberg, weil das Umfeld hier einfach klasse ist. Das wollen wir fortsetzen.“ Er führt seinen Sohn als Beispiel an, der erstmals in der Halle West als Zuschauer war, als Gevelsberg im Spiel eins nach dem Herzinfarkt von Hans-Peter Müller gegen Ahlen im Januar 2014 stark spielte und mit 35:27 gewann. „Leo war begeistert und hat sofort gesagt, dass er hier spielen will“, erinnert sich Christof Stippel. Dem Vorstand um Thomas Schneider ist überdies klar, dass möglichst viele heimische Spieler den HSG-Dress überstreifen sollen. Und: Perspektivisch soll auch die Förderung der eigenen Jugend fortgeschrieben werden.

Vertrag in Haan aufgelöst

Jörg Müller bringt viel Erfahrungen mit. Als Spieler war der 46-Jährige in der Bundesliga (SC Cottbus, SG Solingen), in der 2. Bundesliga (SC Cottbus, VfL Eintracht Hagen, TSG Herdecke) und Oberliga (SC Mettmann) aktiv. Als Trainer in der Oberliga (Mettmann Sport, Bergischer HC II, Unitas Haan) und Regionalliga (HG Remscheid) – wobei er mit Remscheid den Aufstieg in die Regionalliga, mit Haan den in die Oberliga schaffte. Die jüngste Station in Haan endete im vierten Jahr seiner Tätigkeit abrupt. Zum Ende des Jahres 2014 wurde der Kontrakt aufgekündigt. Der Erfolg bleib aus. „Nach dem überragenden Aufstieg hatten wir als Neuling der Oberliga gute Voraussetzungen“, blickt Jörg Müller zurück. „Wir hatten die Euphorie, hatten eine gute Mannschaft, die wir gezielt verstärkt haben. Ich wünsche der Truppe den Ligaerhalt.“

Heinz-G. Lützenberger, derwesten.de